Das recht frühe Einsetzen eines
weiteren Subplots um Seth Rogen und Bill Hader als schwachsinniges
Cop-Duo, bremst „Superbad“ leider immer etwas aus, auch wenn die
Installation von McLovin, der als übernervöser Nerd im Laufe des
Abends mehr und mehr zur übergroßen Ikone mutiert, einige wunderbar
bescheuerte Höhepunkte bereithält. Ansonsten ist „Superbad“
ganz und gar seinen beiden Hauptfiguren gewidmet, die als Anspielung
an die Drehbuchautoren Rogen und Goldberg und ihre eigene Jugend auch
deren Namen tragen. Cera ist mal wieder Cera und mehr will ich von
diesem sympathischen, schnell-plappernden Schlacks auch überhaupt
nicht sehen, Hill dagegen müht sich redlich auch über seinen etwas
überkandidelten Blödel-Part hinaus irgendetwas zu reißen. Das
funktioniert vor allem dann, wenn er abseits seines körperbetonten
Slapstick-Talents und andauernder Mösen-Parolen wirklich einmal
etwas zu sagen hat. Dann geht „Superbad“ sogar zu Herzen und
beschwört gerade aufgrund seiner oft gebrauchten
Der-Abend-bevor-alle-ihres-Weges-gehen-Abschieds-Prämisse auch ganz
konkret eigene Jugenderinnerungen herauf, inklusive des wohligen
Kribbelns in der Magengegend, das mich die gesamte Sichtung über
begleitete. Und wenn Hill in der letzten Einstellung wehmütig zu
Cera hinaufblickt und der funky Soundtrack einsetzt, verzeiht man
sogar den etwas omnipräsenten Schwachsinn eines Seth Rogen, der
schlussendlich wohl einfach auch dazugehört. „Superbad“ also mag
keine große Filmkunst sein, aber er erzählt eine zutiefst ehrliche
Geschichte von Freundschaft und Abschied, und das tut er in einem
beeindruckenden Maße von Wahrhaftigkeit.
7/10
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