Irgendwo in „Death Proof“ steckt
ein richtig toller Film. Das Konzept, Slasher-Reißer und 70er
Jahre-Auto-Film miteinander zu kreuzen, klingt reizvoll und zunächst
nach einer durchaus originellen Idee. Ebenso reizvoll ist es, eine
erste Frauengruppe zu installieren, gänzlich über die Klinge
springen zu lassen, um dann eine weitere vorzustellen, die dem bis
dahin zum bedrohlichen Mythos gewordenen Russell mal so richtig hart
den Arsch versohlt. Hier ist der Film ein einziger Triumph. Leider
erzählt Tarantino bis dahin unglaublich unkonzentriert und
naheliegend. Emanzen sind bei Tarantino vor allem laut, sexbessesen
und unfassbar geschwätzig. Gleichzeitig erzählen sie über einen
ausschweifend langen Bar-Abend hinweg erschreckend wenig – und
Tarantino kann einfach nicht aufhören noch eine weitere, besonders
tolle Platte aufzulegen, die er aus den Untiefen irgendeines
unbekannten Vinyl-Schuppens geborgen hat. Statt dem
Grindhouse-Konzept einen straighten, konzentrierten Beitrag zu
schenken, will Tarantino unbedingt Klassenbester sein und auch schon
die Hausaufgaben für nächste Woche machen. Hier wäre weniger mehr
gewesen.
6/10