"Louie" [US '12 | Season 3] - 6/10
"Louie" [US '14 | Season 4] - 8/10
"Edge of Tomorrow" [AU, US '14 | Doug Liman] - 5/10
"Evil Dead" [US '81 | Sam Raimi] - 5/10
"The Spectacular Now" [US '13 | James Ponsoldt] - 5/10
"Kidnapped" [ES '10 | Miguel Ángel Vivas] - 5.5/10
"Schule" [DE '00 | Marco Petry] - 5/10
"Kings of Summer" [US '13 | Jordan Vogt-Roberts] - 4/10
"Life of Pi" [US '12 | Ang Lee] - 5/10
"Interstellar" [US, UK '14 | Christopher Nolan] - 4/10
"X-Men: Days Of Future Past" [US '14 | Bryan Singer] - 4/10
"Angel's Egg" [JP '85 | Mamoru Oshii] - 6/10
"Hard Eight" [US '96 | Paul Thomas Anderson] - 6.5/10
"Irreversibel" [FR '02 | Gaspar Noé] - 3/10
"Tropfen auf heisse Steine" [FR '00 | François Ozon] - 6/10
"Mississippi Burning" [US '88 | Alan Parker] - 5/10
"Excision" [US '12 | Richard Bates Jr.] - 6/10
Sonntag, 30. November 2014
Dienstag, 25. November 2014
"Jeepers Creepers" [US '01 | Victor Salva]
Zweigeteilt. Es ist ziemlich genau die
erste Hälfte, die noch schwankend, gelegentlich lichtdurchlässig,
ansonsten schattenhaft ein ungleiches Geschwisterpaar durchs
amerikanische Hinterland rasen lässt und den Kackstift in die Hose
treibt. Dabei hätte man auch hier schon ahnen können, welchen Weg
dieser schizophrene Flickenteppich aus der Produktionsschmiede
Coppolas beschreiten würde, wenn die weibliche Hauptfigur sich schon
mal präventiv-ironisch für alles Folgende entschuldigt: „You know
the part in scary movies when somebody does something really stupid,
and everybody hates them for it? This is it.“ Total ironisch und
total Meta, aber auch total blöd.
Trotzdem, diese erste Hälfte geht
klar, weil die kompletten Nonsens-Dialoge von Justin Long (total
erstaunt) und Gina Philips (ähm, total schön) sympathisch
vorgetragen werden und „Jeepers Creepers“ ganz wunderbar mit
räumlichen Bildebenen arbeitet. Immer wieder verschiebt Regisseur
Victor Salva die Handlungs-treibenden Elemente nämlich in den
Hintergrund, ehe er sie nach vorne holt oder über eine der Figuren
verlautbaren lässt; etwa dann, wenn die Bedrohung (in der ersten
Hälfte lediglich eine schnoddrige Dampfwalze) als vager Schatten im
Hintergrund anrollt ohne von unseren Protagonisten erkannt zu werden
- „Duel“ lässt grüßen. Hier funktioniert „Jeepers Creepers“tatsächlich, in seinen kinetischen, physischen, primär von rasende
Maschinen getriebenen Sequenzen. Und dann hält Salva mit einem von
Leichen übersäten Kellergewölbe sogar einen ganz memorablen Moment
bereit, der die ansonsten schäbig bis okay getricksten
Maskenkreationen durch die kluge Lichtgestaltung beinahe wertig
erscheinen lässt.
Es ist ziemlich genau die zweite
Hälfte, die konsequent, gelegentlich albern, ansonsten sehr albern
ein ungleiches Geschwisterpaar von einer überdimensionierten
Fledermaus durch ein amerikanisches Polizeirevier jagen lässt.
„Jeepers Creepers“ lässt die Hosen runter, total, tritt das
Gaspedal durch, macht volle Lotte Genre-Kino; ja, so sehr schon, dass
es knallt. Dabei geht Salva lediglich zurück, reanimiert das
Phantastische, das Unerklärliche, gibt dem Bösen ein Gesicht. Ein
imponierender Zug, auf die gute, erste Hälfte zeitgenössischen
Sehgewohnheiten entsprechenden Genre-Kinos, ein ironisches
Creature-Movie folgen zu lassen.
Ausgerechnet finanziell, also von
jenen, denen ein solcher Schritt doch am wenigsten zuzutrauen wäre,
den Massen horrorfilmguckender Durchschnitts-Amerikaner nämlich,
wurde dieser Schritt mit knapp 60 Millionen Dollar Einspielergebnis
belohnt. Die Filmkritik rügte „Jeepers Creepers“, einer dieser
raren Filme, die Begrenzungen und Genre-Konventionen nicht für bare
Münze nehmen, sie gar verschieben, weiter treiben und sich mit ihnen zu
spielen trauen, dagegen einhellig. Allen anderen sei dieser Quatsch
irgendwie empfohlen - sei es für die erste oder die zweite Hälfte.
5/10
Mittwoch, 19. November 2014
"Interstellar" [US, UK '14 | Christopher Nolan]
Zimmer zimmert wieder. Und wie. Volle
Lotte. Diesmal hat er die Orgelklaviatur für sich entdeckt. Und das
soll auch der hinterletzte Vollhorst begreifen. Schließlich, so
heißt es, sei Nolan mit „Interstellar“ emotionaler geworden,
fühlbarer, wärmer. Weil schmerzverzerrte Gesichter und Rotznasen ja
Emotionen bezeugen, die Nolan jedoch wieder einmal unfähig ist zu
kommunizieren ohne jede Regung, jedes Gefühl falsch zu erheben und
laut auszusprechen. Nolan'sches Erklärbär-Kino, das von
langweiligen Figuren erzählt, denen ein Schlauberger-Monlog nach dem
anderen in den Mund gelegt wird, wenn sie von Schauwert A zu
Schauwert B jagen. Der Schauwert beschränkt sich jedoch auf ein
Wurmloch und ein Bücherregal, den Rest hat man in jüngerer
Kinovergangenheit („Gravity“) oder gar bei Nolan selbst schon
besser gesehen. Bleibt die letzte halbe Stunde, die diesen unsagbar
dummen, faul geschriebenen Mumpitz zumindest erträglich macht. Der
Pathos und das Sentiment stehen Nolan, aber er vertraut der Kraft
seiner Bilder nicht. Es verbleibt die Ambition und der Respekt vor dem
Wagnis, den man einem der letzten tollkühnen Hollywood-Dirigenten
trotz allem entgegenbringen möchte.
4/10
Samstag, 15. November 2014
"Birth" [US '04 | Jonathan Glazer]
Verblüffend. Kein handwerkliches
Ausstellungsspiel, keine leeren Hochglanzbilder, kein Posing. Glazer
lässt seine Werbefilm- und Musikvideo-Vergangenheit
weit hinter sich, weil er versteht, dass das eine nur bedingt
mit dem anderen zu tun hat. Er inszeniert mit sicherer Hand, absolut
erstklassig, streckenweise atemberaubend, aber seine Inszenierung
dient einem Zweck. Schauspieler-Kino aller erster Güte ist das, in dem
Kidman als eigensinnige, zarte Schönheit auf den Spuren von Mia
Farrow wieder einmal beweisen darf, welch begnadete Schauspielerin
sie doch ist, während Danny Huston als Verlobter versucht im
Angesicht sich anbahnender Unordnung Contenance zu wahren, ständig
angetrieben oder entschleunigt vom wahnsinnig facettenreichen Score
eines Alexandre Desplat, der die innere Unruhe und Unordnung der Figuren musikalisch wiederspiegelt. Und Glazer führt alles zusammen, ordnet an, dirigiert.
Alles für das Gedankenspiel, alles für den Film. Leider fällt es
schwer sich wirklich empathisch den Figuren zu nähern, dazu sind sie
zu weit weg, zu unfassbar, fast parabolisch. Trotzdem sind die
Figurenkonstellationen interessant und die Dynamik, die mit dem
Auftauchen Sean's in Gang gesetzt wird. Er eröffnet sowohl einen
ungeschönten Blick auf den Verlobten (in einer wilden, großartigen
Szene festgehalten), als auch die psychische Labilität von Kidman's
Figur, die nach wie vor den tiefen Schmerz eines Verlustes in sich
trägt; ein Schmerz, der so tief ist, dass sie für die Aussicht auf
eine Rückkehr zum Status quo alle aufgebauten sozialen Strukturen,
ja ihr ganzes, perfekt arrangiertes Leben dafür fallenlassen würde.
"Birth" lebt von seiner tieftraurigen Protagonistin und der
Illusion eines Glücks, das nie gelebt werden kann. Die Optionen sind
eingeschränkt: Tod oder Unterwerfung? Hoffnung war gestern.
8/10
Samstag, 8. November 2014
Conan-Retro #2: Jack the Ripper und der Fluch des Mittelmaßes
„Der Killer in ihren Augen“ [JP '00
| Kenji Kodama]
Prinzipiell scheint es nur konsequent
zu sein, nach dem rasanten, groß angelegten dritten Film ein fast
schon intimes Personenspiel zu initiieren – zumindest für
Conan-Verhältnisse. „Der Killer in ihren Augen“ positioniert
also seine Figuren um einen Schauplatz der Vergangenheit und greift
die Geschehnisse des Vorgängers wieder auf. Die Auflösung ist dann
aber selbst für „Detektiv Conan“ konstruiert und einigermaßen
bekloppt, während der entlarvte Täter während des endlos
gestreckten Finales in bester Bond-Manier wieder und wieder zu einer
neuen, alles erklärenden Bösewicht-Rede ansetzt. Spaß macht diese
launige, überlange Doppelfolge natürlich trotzdem. Irgendwie.
4.5/10
„Countdown zum Himmel“ [JP '01 |
Kenji Kodama]
Netter Campingausflug. Gerne schnarchig
(die Einführung), manchmal spannend (der Mord & die
Überführung), aber immer sympathisch (die Gefühlsduselei). Das
Finale (brennendes Hochhaus) kopiert „Countdown zum Himmel“ ganz
frech vom ersten Leinwand-Abenteuer und das Auftauchen der Männer in
Schwarz bleibt ohne jede Relevanz. Der Schlussakt gipfelt dann
zumindest richtig schön over-the-top. Ansonsten scheint der Umfang
der Handlung kaum ausreichend für einen abendfüllenden Spielfilm
und wurde für die deutsche TV-Ausgabe beschnitten, um im
Doppelfolgen-Format seine Premiere zu feiern.
4/10
„Das Phantom der Baker Street“ [JP
'02 | Kenji Kodama]
Los geht’s mit einem erwachsenen
Einstieg, der nichts erklärt und doch den Ton für die kommenden 90
Minuten setzt. Das hat in diesen Momenten nichts mehr mit
kindgerechter Unterhaltung zu tun und verweist bereits auf die
spannende Prämisse des sechsten Kinofilms: Virtual Reality. Dieses
Konzept ermöglicht es Conan ein von seinem Vater (ein
Schriftsteller, der hier einen seiner raren Langzeit-Auftritte hat)
erdachtes Videospiel zu betreten, welcher sogar Elemente aus seinem
eigenen Leben in die virtuelle Realität transferiert hat (er leiht
Holmes sein Gesicht). Platte Kommentare zur gesellschaftlichen Elite
des Inselstaates und damit zu einem sich im Kreis drehenden System,
in dem hochrangige Positionen lediglich innerhalb geschlossener Familiendynastien weitergereicht werden, kann sich "Das Phantom der Baker Street" dabei aber nicht verkneifen.
Die Figur des Sherlock Holmes, die
nicht nur in der Originalserie immer wieder eine zentrale Rolle
spielte, sondern auch eine maßgebliche Inspiration für den
namensgebenden Protagonisten gebildet haben dürfte, erfährt hier
durch mehr oder minder offensichtliche Verweise (von Moriarty bis
Irene Adler sind alle dabei) und vor dem Hintergrund der englischen
Hauptstadt im 19. Jahrhundert eine respektvolle Hommage (Conan vs.
Jack the Ripper), die auch die eigenen Parallelen zum literarischen
Vorbild ironisch reflektiert - „Die Baker-Street-Bande macht also
das selbe wie wir“. Den Täter von Beginn an zu offenbaren
beschneidet den Film dabei auch viel weniger in seinen Möglichkeiten
Spannung zu erzeugen, als dass er den Fokus lediglich auf andere
Aspekte der wunderbaren Geschichte zu lenken weiß und das Wissen um
den Mörder gar als Antriebsfeder für den Zuschauer nutzt.
Sobald das Cyberspace nämlich erst
einmal als letzte Ruhestätte eines auf ewig gefangenen Geistes in
Aussicht gestellt wurde und das zur Massenbelustigung erdachte
Produkt durch einen Hackerzugriff zum Spiel auf Leben und Tod
erhoben, generiert „Das Phantom der Baker Street“ seine Spannung
an ganz anderer Stelle. Diesem sechsten „Detektiv Conan“-Film
geht nicht einmal zum Finale die Puste aus, ganz im Gegenteil: zum
Schluss gibt’s noch die androgyne Jack the Ripper-Version der
Japaner, eine nicht enden wollende Zugfahrt und ein Conan, dem für
einen kurzen Moment die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben steht.
„Also wirklich, dieser Computer hat einen schlechten Charakter.“
7/10
Samstag, 1. November 2014
Zuletzt gesehen: Oktober 2014
"Perfect Sense" [UK, DK, IR '11 | David Mackenzie] - 5/10
"Suspiria" [IT '77 | Dario Argento] - 6.5/10
"Hard Boiled" [HK '92 | John Woo] - 4/10
"Terror in der Oper" [IT '87 | Dario Argento] - 5.5/10
"Glengarry Glen Ross" [US '92 | James Foley] - 6/10
"Jack Reacher" [US '12 | Christopher McQuarrie] - 6/10
"Wie in alten Zeiten" [FR '13 | Joel Hopkins] - 3/10
"Videodrome" [CA, US '83 | David Cronenberg] - 5.5/10
"Inland Empire" [US '06 | David Lynch] - 5/10
"Avanti, avanti!" [IT, US '72 | Billy Wilder] - 5/10
"Singin' in the Rain" [US '52 | Stanley Donen & Gene Kelly] - 7.5/10
"The Straight Story" [FR, US '99 | David Lynch] - 7/10
"Brave" [US '12 | Brenda Chapman] - 5/10
"The Amityville Horror" [US '79 | Stuart Rosenberg] - 3/10
"Taken 2" [FR '12 | Olivier Megaton] - 2/10
"Away We Go" [UK, US '09 | Sam Mendes] - 5.5/10
"Tanz der Vampire" [US '67 | Roman Polanski] - 5/10
"Tatort: Im Schmerz geboren" [DE '14 | Florian Schwarz] - 4/10
"Hiroshima mon amour" [FR, JP '59 | Alain Resnais] - 5/10
"Lemming" [FR '05 | Dominik Moll] - 6/10
"Scream" [US '96 | Wes Craven] - 8/10
"Scream 2" [US '97 | Wes Craven] - 5.5/10
"Scream 3" [US '00 | Wes Craven] - 5.5/10
"Ein Prophet" [FR '09 | Jacques Audiard] - 6.5/10
"Gone Girl" [US '14 | David Fincher] - 6.5/10
"We Own the Night" [US '07 | James Gray] - 3.5/10
"Der Eissturm" [US '97 | Ang Lee] - 7/10
"Super" [US '10 | James Gun] - 5/10
"The Hunter" [AU '11 | Daniel Nettheim] - 5/10
"Louie" [US '10 | Season 1] - 7/10
"Louie" [US '11 | Season 2] - 6.5/10
"Dredd" [UK, IN, US '12 | Pete Travis] - 4/10
"The Expendables 2" [US '12 | Simon West] - 4/10
"Lilja 4-ever" [DK, SE '02 | Lukas Moodysson] - 6.5/10
"Suspiria" [IT '77 | Dario Argento] - 6.5/10
"Hard Boiled" [HK '92 | John Woo] - 4/10
"Terror in der Oper" [IT '87 | Dario Argento] - 5.5/10
"Glengarry Glen Ross" [US '92 | James Foley] - 6/10
"Jack Reacher" [US '12 | Christopher McQuarrie] - 6/10
"Wie in alten Zeiten" [FR '13 | Joel Hopkins] - 3/10
"Videodrome" [CA, US '83 | David Cronenberg] - 5.5/10
"Inland Empire" [US '06 | David Lynch] - 5/10
"Avanti, avanti!" [IT, US '72 | Billy Wilder] - 5/10
"Singin' in the Rain" [US '52 | Stanley Donen & Gene Kelly] - 7.5/10
"The Straight Story" [FR, US '99 | David Lynch] - 7/10
"Brave" [US '12 | Brenda Chapman] - 5/10
"The Amityville Horror" [US '79 | Stuart Rosenberg] - 3/10
"Taken 2" [FR '12 | Olivier Megaton] - 2/10
"Away We Go" [UK, US '09 | Sam Mendes] - 5.5/10
"Tanz der Vampire" [US '67 | Roman Polanski] - 5/10
"Tatort: Im Schmerz geboren" [DE '14 | Florian Schwarz] - 4/10
"Hiroshima mon amour" [FR, JP '59 | Alain Resnais] - 5/10
"Lemming" [FR '05 | Dominik Moll] - 6/10
"Scream" [US '96 | Wes Craven] - 8/10
"Scream 2" [US '97 | Wes Craven] - 5.5/10
"Scream 3" [US '00 | Wes Craven] - 5.5/10
"Ein Prophet" [FR '09 | Jacques Audiard] - 6.5/10
"Gone Girl" [US '14 | David Fincher] - 6.5/10
"We Own the Night" [US '07 | James Gray] - 3.5/10
"Der Eissturm" [US '97 | Ang Lee] - 7/10
"Super" [US '10 | James Gun] - 5/10
"The Hunter" [AU '11 | Daniel Nettheim] - 5/10
"Louie" [US '10 | Season 1] - 7/10
"Louie" [US '11 | Season 2] - 6.5/10
"Dredd" [UK, IN, US '12 | Pete Travis] - 4/10
"The Expendables 2" [US '12 | Simon West] - 4/10
"Lilja 4-ever" [DK, SE '02 | Lukas Moodysson] - 6.5/10
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