Es ist wenig überraschend, dass bei
einer Film-Reihe, die derart auf ihren Hauptdarsteller zugeschnitten
scheint, alles von den Sympathien des Zuschauers gegenüber eben
diesem abhängt. So hängt die Bewertung von „Beverly Hills Cop“
auch maßgeblich von dessen Hauptattraktion ab: Eddie Murphy. Und
selten war der Ausruf "love him or hate him" angebrachter, als
beim schnell-plappernden Superbullen, dessen Stimme sich mit einer
brutalen Konsequenz in deine Gehörgänge zu bohren weiß. Doch Fakt
ist, wenn es einen Zeitpunkt gab, an dem man Eddie Murphy lustig
finden durfte, dann war dieser mit den „Beverly Hills Cop“ -
Filmen gekommen. So stellen diese in der Vita Murphy's doch dessen
absoluten, künstlerischen Höhepunkt dar (was jedoch eher als
zweifelhaftes Qualitätsmerkmal gelten dürfte).
Und jetzt wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt für ein Bekenntnis, dessen ich mich – wenn ich einmal genauer überlege – eigentlich auch gar nicht so sehr zu schämen brauche: Ja, ich mag Eddie Murphy, ich finde ihn ab und an sogar richtig lustig und ich rechne es dem sprücheklopfenden Quatschkopf sogar sehr hoch an, dass er mich auch lange nach meiner Actionfilm-affinen-Teenager-Zeit noch überaus gut zu unterhalten weiß – Eddie, du alter Scheißkerl!
Es ist schon erstaunlich wie Eddie
Murphy einen Film, mit einer solch absurd großen Fülle von Logiklöchern und sogar einigen dramaturgischen Hängern, nur durch
seine bloße Präsenz derart aufzuwerten vermag. Ärgert man sich im
einen Moment noch darüber, dass das Sicherheitspersonal Murphy durch
ihre eigenen Fenster wirft, anstatt ihn praktischerweise einfach
durch die Tür zu geleiten, sind solch grobe Drehbuchschnitzer beim
nächsten amüsanten Wortschwall Murphy's schon längst wieder
vergessen. Murphy ist ein Entertainer - durch und durch - und hat nichts
von jenen austauschbaren Actionhelden inne, die in den frühen
Achtzigern und lange danach ihre großen Erfolge feiern durften
(Trivia: Stallone war ursprünglich für die Rolle des Axel Foley
vorgesehen).
Murphy trägt den Film, Murphy kompensiert sogar einen Großteil der reichlich vorhandenen Schwächen. Das fängt beim einfallslos zusammengeschusterten Crime-Plot an und hört beim nichtssagenden Antagonisten auf. Im Grunde genommen ist „Beverly Hills Cop“ eigentlich auch kein sonderlich guter Film und wäre er heutzutage herausgekommen, hätte ich ihm seine dummdreiste Penetranz und seine (damals schon) ausgelutschte Story auch um einiges übler genommen, doch eine mächtige Portion Nostalgie und ein irgendwie witziger Eddie Murphy, lassen mich dann doch erleichtert feststellen: „Beverly Hills Cop“ ist ein wenig mehr, als eine verklärte Kindheitserinnerung und lässt mich selig in Zeiten schwelgen, in denen Eddie Murphy noch lustig war...
5.5/10