„Star Trek IV: The Voyage Home“ [US
'86 | Leonard Nimoy]
Sie müssen zurück! Zurück in die
Gegenwart, um das Schicksal der todgeweihten Erde doch noch zum Guten
zu wenden, denn deren ökologischen Versäumnisse drohen sie nun
endgültig einzuholen und ihnen ein für alle mal den gar
auszumachen. Wegen der Buckelwale natürlich, ist doch klar! - Welch
kolossales Fiasko stünde uns mit „The Voyage Home“ ins Haus,
hätte man diese Ausgangslage ernst genommen. Und die Möglichkeit
bestand, schließlich waren das die 80er. Man beschritt dann aber
doch einen anderen Weg. „The Voyage Home“ ist nämlich eine
Komödie, eine gute noch dazu. Spock erweist sich als Meister der
subtilen Verkleidungskunst, Scotty hämmert auf die „rückständige“
Tastatur ein und Pille verzweifelt am „mittelalterlichen“
Medizinwesen des 20. Jahrhunderts. Mehr noch als seine Vorgänger
zeigt Teil 4 die großen Unterschiede zum immer etwas grimmigeren und
eskapistischen „Star Wars“-Franchise auf. Rettet-die-Wale, Humor
und doch gleichzeitige Ernsthaftigkeit miteinander zu vereinbaren,
das schafft wirklich nur „Star Trek“; auch wenn die
Möglichkeiten der Zeitreise-Idee nicht einmal ansatzweise ausgereizt
wurden - geschenkt.
6.5/10
„Star Trek V: The Final Frontier“
[US '89 | William Shatner]
Achtung Trash-Granate! Ein getriebener
Fanatiker schart ahnungslose Beduinen und weite Teile der okkupierten
Enterprise-Crew um sich, um dann in den Ursprung allen Seins
vorzustoßen. Nach zwei überdurchschnittlichen Nimoy-Arbeiten,
übernimmt der Captain nun auch hinter der Kamera endgültig das
Ruder. Das muss nicht zwangsläufig einen schlechten Film bedeuten.
Shatner, der auch am Drehbuch beteiligt war, erweist sich in sofern
zumindest als professioneller Handwerker, der „The Final Frontier“
formal ideenlos, aber sauber in Szene zu setzen weiß. Haarig wird’s
immer dann, wenn dieser fünfte Franchise-Wurf versucht eine Geschichte zu
erzählen. Die ist nämlich selbst für „Star Trek“-Verhältnisse
ziemlicher Blödsinn und gipfelt schließlich mit einer
Blitze-verschießenden Lichtgestalt, ehe Super-Ego Shatner auch dem
leuchtenden Riesenkopf das Fürchten lehrt. Die sekundäre
Klingonen-Bedrohung wirkt zudem deplatziert, die evozierte
Figurendynamik oft nur bemüht. Trotzdem wäre es gelogen, würde man
behaupten dieser heillos trashige Weltraum-Ausflug versprühe nicht
dennoch einen gewissen Charme.
5/10
„Star Trek VI: The Undiscovered
Country“ [US '91 | Nicholas Meyer]
Sichtlich geprägt von den GAU's und
Revolutionen im Herzen Europas, erhebt „The Undiscovered Country“
Star Trek erstmals ganz konkret in einen politischen Kontext.
Fiktionalisierte Zeitgeschichte sozusagen, deren Integration in den
Mikrokosmos "Star Trek" geradezu logisch erscheint. Die Klingonen
stecken nach ihrem ganz persönlichen Tschernobyl mitten in der
Wirtschaftskrise, die interplanetaren Beziehungen sind zerrüttet und
finden schließlich ihre direkte Konfrontation in einem angespannten
Arbeitsessen, an dessen Anschluss der Mordanschlag auf den
klingonischen Kanzler die Friedensbemühungen endgültig torpediert.
Von Shakespeare-Referenzen und Justizdrama in der ersten Hälfte, zum
Gefängnis- und Verschwörungs-Thriller in der zweiten - „The
Undiscovered Country“ schlägt nach zwei hemmungslos trashigen
Vergnügungsfahrten (zum Glück) wieder ernstere Töne an. Am
hin-konstruierten Plot-Aufhänger kann man sich stoßen, trotzdem
sorgt er für Zug und den nötigen Drive in der Dramaturgie, ehe
Meyer das Tempo mit der Gerichtsverhandlung wieder spürbar drosselt.
Den Handlungsspielraum anschließend um den Aufenthalt im
Strafgefangenenlager zu erweitern, hilft „The Undiscovered Country“
dabei ebenso sehr, wie es ihm schadet, gerät Meyer doch etwas aus
der Spur, ehe das konventionelle Finale um den vereitelten
Attentatsversuch und die anschließende, schnörkellose Auflösung
das Ding effektiv nach Hause fährt. Nostalgisch wird dieser sechste
und damit letzte gemeinsame Auftritt der Original-Crew nur zu seinen
letzten Minuten und auch da sind es eher die wehmütigen Blicke der
Brücken-Mannschaft, die den Abschied schwerer machen als erwartet.
Bis zum Morgengrauen und noch viel weiter. Oder so.
6/10
Du bist langweilig. Auch hier kann ich nicht allzu viel hinzufügen oder kritisieren. Außer: Vertauschte Bewertungen bei V (hier hat mir vor allem die Szene gefallen, als drei Crew-Mitglieder Momente aus ihrer Vergangenheit erleben) und VI (ein recht angestrengtes, konventionelles Kammerspiel). ;)
AntwortenLöschenToll, und bei den kommenden Filmen fehlen dir zwei... Ich hatte eigentlich mit Gegenwind gerechnet.
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