Ein wunderschöner, poetischer Film,
dessen Hang zum mitreißenden Melodram durch die Augen dreier junger
Menschen geradezu logisch erscheint. Angesiedelt im Großstadtstrom
der Millionenmetropole Chengdu, vor dem Hintergrund einer nationalen
Erdbeben-Katastrophe, die jedoch alsbald die Perspektive ganz
persönlicher Katastrophe einnimmt. Eine Perspektive, die uns erst
das ganze Ausmaß solcher Tragödien erahnen lässt. Ein Film voller
musikalischer, darstellerischer und thematischer Facetten; einer
dieser Filme von denen man sich tragen lässt – von diesen großen
und kleinen Bildern, den perfekt photographierten
Landschaftspanoramen, der Elektrizität, der Stille, den Blicken und
Gesten, der warmen Umarmung, der treibenden Musik. „Guan yin shan“
eröffnet einen dieser raren, wahrhaftigen Einblicke in das moderne China; den Blick auf eine Jugend, die nichts von der unseren
unterscheidet; in der gute Freunde Blödsinn machen, naiv die Gleise
entlang-tänzeln, schreien, feiern, saufen oder einfach den Kopf nach
hinten legen und den Wind durch ihre Haare fahren lassen.
8/10
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