Mit etwas Abstand zum damaligen Hype,
der vermutlich in erster Linie von pubertären Vierzehnjährigen
verursacht worden war und den darauf folgenden Anti-Hype, für den
sich wiederum vor allem empörte Cineasten verantwortlich zeigten,
erweist sich „Twilight“ letztlich nicht mehr und nicht weniger
als zutiefst ehrlicher Adaptions-Entwurf eines vermutlich nicht
wirklich herausragenden Bestsellers. „Twilight“ bedient eine
Klientel ohne große cineastische Vorbildung, behandelt dessen Themen
von der unsterblichen Liebe und Entfremdung und weiß anscheinend
auch um die Genügsamkeit seines selten volljährigen Publikums. Mit
anderen Worten: Man kann mit einem Film wie „Twilight“ aus Sicht
der angesprochenen Zielgruppe einfach nicht viel falsch machen. Es
gibt deshalb eigentlich auch nichts wirklich herausragendes an
„Twilight“, aber eben – und so ehrlich sollte man sein – auch
nichts wirklich störendes. Die strikte Prüderie und den gefühlten
Keuschheitsschwur der Protagonisten, welcher schon beinahe
lächerliche Ausmaße annimmt, sollte man hierbei auch nicht
überbewerten. Stattdessen lohnt sich ein Blick auf die gar nicht mal
so unsympathischen Charaktere (Pattinson hat Ausstrahlung, Stewart
wirkt immer etwas erstaunt), die angenehm ruhige Inszenierung, die
ohne jede unnötige Hektik auskommt und sogar akzentuierten und meist
auch zündenden Witz. „Twilight“ ist ein Film, der nie wirklich
stört, aber eben auch nie wirklich mitreißt. Spannung ist
Mangelware, die Dialoge schwanken extremst in ihrer Qualität und ein
Antagonist, der irgendetwas anderes als Gleichgültigkeit auslöst,
fehlt leider auch vollkommen (wer ist dieser Zwerg mit dem
Pferdeschwanz und der Lederjacke nochmal?) Das gelegentlich
aufglitzernde – äh, pardon - aufblitzende Potential seiner
Geschichte nutzt Hardwicke aber leider nie und scheint auch alle
Schwächen der Romanvorlage gewissenhaft zu übernehmen. In seinen
besten Momenten
erinnert „Twilight“ dann an Romeo und Julia - in seinen
schlechtesten jedoch eher an eine mittelmäßige Doku Soap. Eine
komische Mischung.
4/10
Also ich fand den ersten TWILIGHT noch gut. Natürlich darf man hier keine Weltliteraturverfilmung erwarten, aber durch die entspannte Erzählweise werden die Charaktere gut vorgestellt. Dass Kirsten Stewart erstaunt guckt, kann ich nachvollziehen, aber eigentlich macht sie das in jedem Film, das fällt mir schon gar nicht mehr auf.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Franzi von filmkompass.wordpress.com