Montag, 21. März 2016

"Top of the Lake" [AU, US, UK '13 | Season 1]

Am Ende zaubert "Top of the Lake" leider allzu viele, allzu abgedroschene Twists aus dem Hut. Zudem passiert der Serie im Finale das, was unter keinen Umständen passieren sollte: es ist alles ein wenig egal. Die Konsequenzen, die sich für die Beteiligten ergeben, waren für mich nicht wirklich spürbar. Schade ist auch, dass Campion und Davis es bei all inszenatorischer Eleganz und den betörenden Bildern viel zu selten verstehen, entscheidende Plot-Points auch mit Bedeutung und vor allem Spannung aufzuladen. Einbahnstraßenfiguren wie der wenig ambivalente, nichtsdestotrotz charismatisch gespielte Matt Mitcham verstärken diesen Eindruck nur. Faramir's Figur wird derweil einem blöden Twist geopfert, wenngleich diese noch am ehesten den Gratwandel zwischen arrogantem Vorgesetzten und verzweifelt Liebenden zu meistern vermochte. Elisabeth Moss dreht sich, sobald die wichtigsten biographischen Eckdaten um das, was sie treibt, abgehakt sind, ebenfalls im Kreis, ebenso ihre On-Off-Beziehung zum letztlich leider ziemlich langweiligen Johnno, der viel zu schnell auserzählt ist und als immer präsenter Helfer ständig zur Stelle. Ich hätte gerne Rachel McAdams in „True Detective“-Form in einer weniger larmoyanten und redundanten Hauptrolle gesehen. Und etwas mehr mythisch angedeutete Düsternis und facettenreichere Figuren. Natürlich hängt jeder Figur die Vergangenheit nach und jeder beherbergt seine Geheimnisse, die Abwehrreaktion alt eingesessener Rednecks auf eine weibliche Ermittlerin und eine Gruppe Hippie-Emanzen hätte meiner Meinung aber auch gerne deftiger ausfallen dürfen. Unbefriedigend.  

5.5/10 

1 Kommentar:

  1. Jo, underwhelming das Ganze. Und das Mysterium um das Mädchen letztlich sehr vorhersehbar.

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