Am Ende zaubert "Top
of the Lake" leider allzu viele, allzu abgedroschene Twists aus
dem Hut. Zudem passiert der Serie im Finale das, was unter keinen
Umständen passieren sollte: es ist alles ein wenig egal. Die
Konsequenzen, die sich für die Beteiligten ergeben, waren für mich
nicht wirklich spürbar. Schade ist auch, dass Campion und Davis es
bei all inszenatorischer Eleganz und den betörenden Bildern viel zu
selten verstehen, entscheidende Plot-Points auch mit Bedeutung und
vor allem Spannung aufzuladen. Einbahnstraßenfiguren wie der wenig
ambivalente, nichtsdestotrotz charismatisch gespielte Matt Mitcham
verstärken diesen Eindruck nur. Faramir's Figur wird derweil einem
blöden Twist geopfert, wenngleich diese noch am ehesten den
Gratwandel zwischen arrogantem Vorgesetzten und verzweifelt Liebenden
zu meistern vermochte. Elisabeth Moss dreht sich, sobald die
wichtigsten biographischen Eckdaten um das, was sie treibt, abgehakt
sind, ebenfalls im Kreis, ebenso ihre On-Off-Beziehung zum letztlich
leider ziemlich langweiligen Johnno, der viel zu schnell auserzählt
ist und als immer präsenter Helfer ständig zur Stelle. Ich hätte
gerne Rachel McAdams in „True Detective“-Form in einer weniger
larmoyanten und redundanten Hauptrolle gesehen. Und etwas mehr
mythisch angedeutete Düsternis und facettenreichere Figuren.
Natürlich hängt jeder Figur die Vergangenheit nach und jeder
beherbergt seine Geheimnisse, die Abwehrreaktion alt eingesessener
Rednecks auf eine weibliche Ermittlerin und eine Gruppe
Hippie-Emanzen hätte meiner Meinung aber auch gerne deftiger
ausfallen dürfen. Unbefriedigend.
5.5/10
Jo, underwhelming das Ganze. Und das Mysterium um das Mädchen letztlich sehr vorhersehbar.
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