Aus der Perspektive eines Outsiders verschieben sich plötzlich
Wahrnehmung und Rezeption. "Under the Skin" versteht die Menschen in
erster Linie als Opfer ihrer Triebe, als ein seltsames,
missverständliches Wesen, dessen größte Antriebsfeder zwischen den
Beinen hängt, Schwanz-gesteuert, dauergeil. In der Begegnung mit einem
Elefantenmenschen eröffnen sich dann die Vorzüge ihres unverstellten
Blickes: Kein Vorurteil, keine vorschnelle Bewertung bestimmt ihr
Handeln. Sie ist fair und behandelt jeden Menschen gleich. Die
Unterschiede kümmern sie nicht. Dem Ideal eines wertvollen
gesellschaftlichen Mitglieds, das Gleichberechtigung lebt, statt sie
bloß zu verlautbaren, kommt kurioserweise jemand außerhalb dieser Grenzen
am nächsten. Erst der Versuch Verständnis und Empathie aufzubringen,
die Nuancen unseres Wesens, die Alltagsbeobachtungen und Ausdrücke zu
einer Regel abzuleiten, scheitert. Der Jäger wird zum Gejagten. Sie
zerbricht an uns.
8.5/10
Für mich brach der Film in seinem letzten Drittel ein. Davor war das zumindest audiovisuell ganz nett gemacht.
AntwortenLöschenJa...ganz nett.
LöschenFür Flo ist alles "ganz nett", selbst die größten Meisterwerke.
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