Zunächst einmal: Er ist keine totale
Gurke geworden, sondern ein schnelles Genre-Häppchen, das wohl jeden
satt macht, der nicht vorher beim
Gourmet zugegen war. „Non-Stop“ hat zumindest einen Liam Neeson,
dem noch nicht alles egal ist (Ford) und der nach einer bemerkenswert
vielseitigen Karriere offensichtlich das Körperkino für sich
entdeckt hat. Nun wird es nach den beiden „Taken“-Filmen und der
ebenfalls von Collet-Serra inszenierten Berlin-Hatz „Unknown
Identity“ nämlich wieder ganz körperlich, diesmal über den Wolken. Überhaupt ist Neeson's
Performance zuallererst eine physische; schweißtreibende Arbeit, die
schauspielerisch die Register zieht, die für einen solchen Film eben
erforderlich sind. Plot und Figuren sind natürlich größtenteils
Murks, der Suspense-Faktor (gerade in der Startphase an den besseren
„Flightplan“ erinnernd) schnell verflogen und dem gesprochenen
Wort sollte hier sowieso nicht allzu viel Bedeutung beigemessen
werden. Wie heutzutage üblich werden vermeintlich lebensbedrohliche
Situationen immer wieder durch ironische One-Liner entschärft,
während das twistige Drehbuch unentschlossen durch seine
Themenkomplexe pflügt. „Non-stop“ thematisiert zwar am Rande
immer wieder tagesaktuelle Ängste um Flugzeugentführung und
Terrorgefahr, die die Amerikaner seit 9/11 in jeden beliebigen
Genre-Epigonen einpflanzen müssen, am Ende aber ist Genre-Nulpe
Collet-Serra ("Orphan") mit seinem schnörkellos verpackten Happy-End wieder
ganz in den guten alten Zeiten. „Non-Stop“ ist nichts worüber
man sich groß aufregen könnte, dafür ist er zu gediegen in Szene
gesetzt, zu routiniert gespielt und schließlich auch viel zu egal. Vielleicht ist das, das schlimmste daran.
4/10
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