Mickey Rourke spielt sich selbst. Sein
Gesicht ist aufgedunsen, sein Blick mal trüb, mal hellwach. Die Haut
braungebrannt, die Haare blondiert, die Muskeln noch da. Der
abgefuckte Hollywood-Star spielt einen abgefuckten Wrestler. Ein
bisschen Ode, ein bisschen Abgesang auf eine lebende Legende. Und
Rourke: Immer in der ersten Reihe und nuschelt seine vergleichsweise
wenigen Dialogzeilen vor sich her. Dennoch ist das alles weniger
Milieu-Studie, als der eindringliche Blick auf gescheiterte
Existenzen. Eine Momentaufnahme, der Einblick in das Leben eines
Egomanen und Loosers. Aronofsky's Regie ist zurückhaltender,
seine Präsentation reduzierter und einzig allein auf seinen
Hauptdarsteller zugeschnitten. Es ist in gewissermaßen der
inszenatorische Gegenentwurf zum zwei Jahre darauf folgenden
Oscar-Gewinner „Black Swan“; die absolute Besinnung auf den
Realismus und damit auch der Verzicht auf jedwede filmtechnische
Verfremdung. Wir sollen ganz nah dran sein an unserem Protagonist.
Wir sollen daneben stehen und nicht selten dahinter (Trademark!). Bis
zum bitteren Ende. Ein intensives, brutal-ehrliches Stück
Schauspiel-Kino. Intim, hart, toll gespielt und immer authentisch.
Und doch so sensibel, traurig und wahrhaftig. Applaus.
7.5/10
Hier hats bei mir erst nach der dritten Sichtung so richtig gefunkt (8 Punkte). Aronofskys gewohnt verspielte Inszenierung ist zwar immer noch vorhanden, aber diesmal angenehm nuanciert und sinnvoll. Die fiktiven Zuschauerrufe als Rourke ins Warenlager "einläuft", fand ich zum Beispiel ganz toll. :)
AntwortenLöschenJep, tolle Szene. :)
LöschenApplaus auch für den Text. Keep on writing buddy! ;-)
AntwortenLöschenOh, vielen Dank!
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