Es mag mit dem erneuten Wechsel auf dem
Regiestuhl zu tun haben, oder einfach damit, dass Murphy nach gut
sieben Jahren sichtlich gereift scheint, aber der dritte und damit
letzte Teil der Reihe erweist sich – unter anderem der neuen
Ernsthaftigkeit geschuldet – als überaus adäquate
Franchise-Fortführung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das
fängt an, beim fast schon cleveren Plot-Aufhänger (Missglückte
Razzia - Boss wird erschossen – Foley will Rache), geht über die
wunderbar bösartigen Gegenspieler (ein herrlich schmieriger Timothy
Carhart) und hört auf beim eigentlichen Handlungsort (das
Freizeitparadies „Wonderworld“). Landis verzichtet
glücklicherweise auf eine weitere, unmotivierte Imitation des
Erstlings (Teil 2) und schafft sein ganz eigenes
Universum. Lediglich Zuschauer-Liebling Judge Reinhold wurde als
sympathischer Sidekick erneut übernommen. Teil Drei weist endlich
einmal jenes Maß an Kreativität und Einfallsreichtum auf, das Teil
Zwei fast gänzlich vermissen ließ. Und auch Murphy scheint
sichtlich gereift, so gestalten sich seine Auftritte nun weit weniger
nervig über-motiviert. Er erweckt einen konzentrierten, ja beinahe in
sich gekehrten Eindruck. Die einen sagen, er habe an Esprit verloren,
die anderen er habe sich entwickelt. Er scheint weniger aufgekratzt,
mehr fokussiert. Murphy's Anfälle sind pointierter und seltener
geworden. Vielleicht hat Landis aber auch einfach nur einen Weg
gefunden, mit dem hyperaktiven Spielkind umzugehen. Nichtsdestotrotz
bleibt „Beverly Hills Cop III“ natürlich ein Film, der sich
sichtlich der Tradition des 90er Jahre-Action-Kinos verschrieben hat:
Konflikte sind klar definiert, den Plot versteht jede Amöbe und von
Ambivalenz ist der schmierig grinsende Antagonist in etwa so weit
entfernt, wie Tatum von einem Oscar-Gewinn. Teil Drei ist ein
No-Brainer, jedoch ohne jemals wirklich dumm zu sein. Er macht Spaß,
wartet mit einem schön gestalteten Finale auf und ist sympathisch in
seiner Naivität. Sicherlich nichts besonderes und ohne die
nostalgischen Erinnerungen geht die „Beverly Hills Cop“-Reihe eh
nicht, aber wer etwas mit Murphy's sehr eigener Interpretation von
Humor anfangen kann, der wird mit Teil Drei sicherlich seinen Spaß
haben.
6/10
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