Ein abgefuckter Roadtrip.
Medienkritisch, Gesellschaftskritisch. Wütend. Satirisch.
Surrealistischer Alptraum für manche, erstrebenswerte Rache-Fantasie
für andere. Knapp zwei Stunden Delirium und Gewaltexzesse. Moralisch
und politisch zutiefst zweifelhaft. Ein ungemein wuchtiges Hybrid aus
Comicsequenzen, Farb- und Schwarz/Weiß-Aufnahmen und bunten
Nachrichtenschnipseln. Nonstop Dauerbeschallung durch eine nie enden
wollende Audiospur. Jegliche Konventionen scheuend. Laut, schrill.
Kein Raum für schauspielerische Entfaltung. Täter, Opfer, allesamt
sind sie Karikaturen. Exzentrik in Reinkultur. Menschliche Abgründe
tun sich Höllen-gleich vor uns auf. Der Mensch ist ein Sünder, er
ist böse und gehört geläutert. Scheinheiligkeit und Doppelmoral
gehen einher mit ekelerregender Sensationsgier. Doch hinter der
radikalen Inszenierung, der bunten Musikclip-Ästhetik, verbirgt sich
eine zweifelhafte Aussage: Absolute Resignation, die Kapitulation vor
einer scheinheiligen und amoralischen Wirklichkeit soll die Lösung
sein. Den strengen Zeigefinger fortwährend erhoben. Medien sind
böse. Die Welt kann nicht mehr gerettet werden. Abartiger und
destruktiver Pessimismus. Das Interview ist der entscheidende Dialog.
Die Souveränität der Killer, das lächerlich anmutende
Gesetzeskonstrukt mitsamt lächerlich anmutender Föhnfrisuren
suggeriert, dass eine Rechtmäßigkeit für ihr Tun existiert.
Kontrovers? In jedem Fall. Ein guter Film? Eher nicht.
4/10
Nö.^^
AntwortenLöschen^^. Veröffentlichst du noch 'nen Text zu dem hier?
LöschenIn nicht allzu ferner Zukunft sicherlich. Wird aber mehr als 4 Punkte bekommen. ;)
LöschenHab ich mir fast schon gedacht. ^^
Löschen