Die Universen-Politik von Marvel und DC
denken die Lego-Filme konsequent zu Ende. Wo bei den Avengers auf den
Kauf des Kinotickets der Kauf der Actionfigur folgt, ist die Form der
Lego-Filme selbst bereits das Merchandise. Und wo die Actionfigur
immer nur eine möglichst realitätsnahe Repräsentation des Helden
sein kann, ist das Spielzeug bei „The Lego Batman Movie“ bereits
der Held. In der ersten Dreiviertelstunde beschleunigt sich der Film
dabei auf absolute Höchstgeschwindigkeiten. Das breite
Referenzsystem bedient zugleich ein breites Publikum. Die
Leerstellen, die die ständigen Ironisierungen hinterlassen, werden
mit Familienwerten aufgefüllt, die sich gerade aufgrund ihrer so
offenkundigen Abwesenheit im ursprünglichen Batman-Mythos geradezu
aufdrängen. Ebenso schlüssig ist es sogar, Robin als Ersatzsohn und
Albert als Ersatzvater zu interpretieren. So wirkt das
obligatorische, banale Loblied auf den Wert der Familie sogar kaum
angeklebt, sondern richtiggehend schlüssig. Alles abseits dieses
brav-konservativen Wiederholungszwanges ist Leere in Farben, mit
Kompetenz gemachte Ablenkungsmanöver, oder um es pathetisch
auszudrücken: zu einem Bildersturm verdichteter Spätkapitalismus.
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