Oscar-Kino aus Deutschland. Ganz am Ende
schnürt Donnersmarck sogar das komplette Wohlfühlpaket. Grundlegend
ist „Das Leben der Anderen“ jedoch unterhaltsam, historisch
verortet, gut gespielt, nach wie vor relevant und sein
durchschlagender, internationaler Erfolg, gerade in den USA, aufgrund
dessen nicht einmal eine so große Überraschung. Vor allem macht der
Film keine Spärenzchen, ist ganz und gar konzentriert und bietet insbesondere eine geniale Prämisse an, die als Drei-Personen-Stück auch
ohne weiteres auf der Theaterbühne zuhause wäre. Auf das
wirkungsvoll fatalistische Finale hin, hätte man sich die darauf
folgenden, Erklärbär-lastigen Minuten aber auch sparen können. Man kann
das Ende einer Diktatur auch ohne happy end für den stillen Helden
auserzählen. Dafür hinterlässt Ulrich Mühe auch so einen viel zu
eindringlichen Eindruck. In seinen Augen drückt sich die Sehnsucht
nach Bewegung aus, dort wo der Status Quo Stillstand verlangt. In ihm
manifestiert sich der Glaube und die Hoffnung an eine wesenseigene
Moral, die dem Menschen auch allen Widrigkeiten zum Trotz immanent
ist und die die Kunst zum Vorschein zu bringen vermag.
6/10
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