Samstag, 26. Juli 2014

"The Breakfast Club" [US '85 | John Hughes]

Samstag. 7:00 Uhr. Antreten zur schulischen Disziplinarmaßnahme: Ein Nerd, eine Sportkanone, ein Rebell, eine Außenseiterin und eine Prinzessin. Sinn: Zweifelhaft. Lehrpersonal: Überfordert, gekränkt und von Zweifeln besetzt, wenn Autorität zur bloßen Behauptung gerät. Die geläuterten Bankdrücker: Frustriert, in Rollen gedrängt, von Erwartungen erdrückt. Bis der Erste das Wort ergreift, und dann der Zweite, der Dritte, der Vierte, der Fünfte. Bis auch der letzte seine angestammte Rolle abgelegt hat; und die Zweifel, und die Vorurteile, und den Stolz. Und dann passiert es: es wird geredet, Dialog, endlos lang, jeder darf, keiner muss. Und man gelangt zu erstaunlichen Erkenntnissen über die jugendliche Lebenswirklichkeit, die diese Gruppe amerikanischen Querschnitts mit jedem weiteren Wort zutage fördert: Gerade jene, die uns doch am meisten lieben und denen unsere Zukunft am Herzen liegt, denen wir uns anvertrauen, zu denen wir aufschauen, uns festhalten, drängen uns in Richtungen, bedrängen uns, verteilen Last, statt sie zu teilen. Und sie tun es nicht aus böser Absicht, sondern weil sie es nicht besser wissen. Womöglich aus Angst oder chronischer Über-Fürsorge. Und sie sprechen über Gruppendynamik und über Erfolgsdruck, übers ausgegrenzt- und verloren sein, über falsche Freunde und den Montag, der kommen wird und ob sie dann noch immer Freunde sein werden; vor den „Anderen“; vor allen, denen es vielleicht gar nicht viel anders ergeht. Also sprecht miteinander - es hilft, ganz im Ernst. Euer Breakfast-Club. 

 7/10

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