Samstag. 7:00 Uhr. Antreten zur
schulischen Disziplinarmaßnahme: Ein Nerd, eine Sportkanone, ein
Rebell, eine Außenseiterin und eine Prinzessin. Sinn: Zweifelhaft.
Lehrpersonal: Überfordert, gekränkt und von Zweifeln besetzt, wenn
Autorität zur bloßen Behauptung gerät. Die geläuterten
Bankdrücker: Frustriert, in Rollen gedrängt, von Erwartungen
erdrückt. Bis der Erste das Wort ergreift, und dann der Zweite, der
Dritte, der Vierte, der Fünfte. Bis auch der letzte seine
angestammte Rolle abgelegt hat; und die Zweifel, und die Vorurteile,
und den Stolz. Und dann passiert es: es wird geredet, Dialog, endlos
lang, jeder darf, keiner muss. Und man gelangt zu erstaunlichen
Erkenntnissen über die jugendliche Lebenswirklichkeit, die diese
Gruppe amerikanischen Querschnitts mit jedem weiteren Wort zutage
fördert: Gerade jene, die uns doch am meisten lieben und denen
unsere Zukunft am Herzen liegt, denen wir uns anvertrauen, zu denen
wir aufschauen, uns festhalten, drängen uns in Richtungen, bedrängen
uns, verteilen Last, statt sie zu teilen. Und sie tun es nicht aus
böser Absicht, sondern weil sie es nicht besser wissen. Womöglich
aus Angst oder chronischer Über-Fürsorge. Und sie sprechen über
Gruppendynamik und über Erfolgsdruck, übers ausgegrenzt- und
verloren sein, über falsche Freunde und den Montag, der kommen wird
und ob sie dann noch immer Freunde sein werden; vor den „Anderen“;
vor allen, denen es vielleicht gar nicht viel anders ergeht. Also
sprecht miteinander - es hilft, ganz im Ernst. Euer Breakfast-Club.
7/10
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