„Who you gonna call?“ Hach, gut zu
wissen, dass auch diese Kindheitserinnerung nichts, aber auch rein
gar nichts von seiner einstiegen Magie verloren hat. „Ghostbusters“
bleibt das gute, unersetzliche Stück 80er Jahre-Kino, als das man es
einst in sein Herz geschlossen hat und erinnert in seiner absoluten
Liebe zum Detail und diesem unvergleichlichen, nostalgischen
Herzrasen in jeder überdrehten, herrlich verrückten Bildsequenz
gefühlsmäßig auch ganz konkret an den früheren „E.T. the
Extra-Terrestrial“ oder den ein Jahr später folgenden „Back to
the Future“.
Ivan Reitman's „Ghostbusters“ atmet
den Geist seiner Zeit dabei so intensiv wie kaum ein anderer Film:
Ominöse Gerätschaften, paranormale Vorkommnisse, radioaktives
Arbeitsgerät (niemals die Laserströme kreuzen!) - das ist Kino in
einer anderen Welt, das ist Hollywood, wie es wohl nie wieder so
funktionieren würde und vor allem ist das Nostalgie bis in die
Zehen- und Haarspitzen. Die Overalls, das Dienstfahrzeug, die
umfunktionierte Feuerwache als ambitionierte Kammerjäger-Agentur.
Selbst das staubige Mobiliar, das Kaugummi unter den abgetretenen
Sport-latschen, die Frisuren, die überdimensionierten Horn-Brillen;
sie alle schreien das magische Jahrzehnt hinaus, es klebt quasi an
ihnen, ist ein Teil ihres Charmes, des transzendenten Gefühl des
Wohlbefindens und des euphorischen Kribbelns in der Bauchgegend.
Schwelgen in einer Zeit der hoch
budgetierten B-Movies, der überbordenden Fantasie, dem hemmungslos
Überdrehten und Verrückten. „Ghostbusters“ als Bestandteil
eines Abenteuerspielplatzes, einer Traumfabrik, einer
Jahrmarkt-Attraktion, die wir so gerne Kindheit nennen. So herrlich
schräg, so wunderbar straight, ganz ohne Schnörkel. Billy Murray,
Dan Aykroyd, Schleimer: sie alle sind ein Bestandteil dieses
konservierten Stücks Vergangenheit. Unsere Reiseleiter wenn man so
will.
„Ghostbusters“ als ein
Stellvertreter für das Kino seiner Generation. Ein Kino der
scheinbaren Grenzenlosigkeit, eines der Sensationen, der Originale
und der funkelnden Kinderaugen. Vor allem auch ein Kino der
augenzwinkernden Selbstironie; eines, das sich seiner bekloppten
Einfälle nicht zu schämen brauchte, weil es noch welche hatte.
Völlig egal ist dabei auch, dass es sich bei dieser Erinnerung um
einen Anachronismus handelt. Ein wertvolles Stück Geschichte, eine
Zeitreise, die ich immer wieder antreten möchte. Der Schatz in
meiner Schatzkiste, ganz für mich allein.
7/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen