Man fragt sich, wie so etwas nur
geschehen konnte und wie erklärt man einem Kind, was man selber
nicht zu erfassen imstande ist. Dem Wahnsinn des Holocausts und der
absurden Idee einer „Herrenrasse“ mit Humor und einem Lächeln
zu begegnen, kann ungeheuer befreiend sein, auch wenn dieses nach wie
vor so unfassbare Kapitel dunkler (oder besser: brauner)
Menschheitsgeschichte an uns – als intelligente und der Empathie
befähigte Spezies – ganz ernsthaft zweifeln lässt. Warum sich also nicht
märchenhaft, wild fabulierend diesem Thema nähern, den Kern einer
dummen, zutiefst stumpfsinnigen Ideologie an der geschniegelten
SS-Uniform durch den Kakao ziehen. Warum nicht Zappel-Philipp Roberto
Benigni durchs Konzentrationslager hüpfen lassen, der die
Absurditäten auf den Höhepunkt treibt. Selten wieder vermochte es
ein Film sich derart befreit und integer diesem empfindlichen, in
etlichen, mahnenden Unterrichtsstunden durchgekauten Thema zu widmen
und dabei sogar neue Facetten aufzuzeigen. Und obwohl
Einzelschicksale in den Mittelpunkt rücken, wird Benigni nie
sentimental. Das ist nicht das Ende, das ist erst der Anfang, und das
Leben ist schön.
6/10
Für diese flammende Rede ein doch recht verhaltenes Urteil. Wer kein Problem mit der verspielten Herangehensweise des Films hat, müsste den eigentlich lieben.
AntwortenLöschenSind nur Punkte und uneingeschränkter Fan des Benigni-Humors bin ich leider nicht.
LöschenStimmt. Das mit den Punkten hatten wir schon mal. Langsam glaub ich, dass es an mir liegt. :(
LöschenMach dir keine Vorwürfe, sonst zerbrichst du daran wie eine Schock-gefrorene Rose in einer lauen Sommer-Brise.
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