Es ist nicht die artifizielle
Inszenierung und das bemühte Streben nach wahrer Größe, die
„Requiem for a Dream“ letztlich so kläglich an den eigenen Erwartungen
scheitern lässt. Es ist vielmehr – und das überrascht in
Anbetracht der Tatsache, dass sich Aronofsky seit jeher als
Autorenfilmer verstand umso mehr - die besondere Dummheit des
Skripts. Die hässliche Schönheit dieses gerade bei der Erstsichtung
äußerst beeindruckenden Filmes ist bloß Fassade, das Werk in
seinem Kern hohl und dumm. Dies wird besonders dann ersichtlich, wenn
Aronofsky auf das Finale zusteuert und beginnt den auf billigste
Weise herbei-konstruierten Fatalismus zu zelebrieren. Wenn er
schließlich alle Stricke reißen lässt, an denen seine immer mehr
oder weniger seelenlosen Figuren hingen, offenbart „Requiem for a
Dream“ eine erschreckend banale und schlicht falsche Sicht auf
diese Welt. Es ist der Blick eines Pessimisten, der das Geschehen
bestimmt: Ärzte schauen ihren Patienten nicht ein einziges Mal in
die Augen, verschreiben einsamen alten Damen selbst-zerstörische
Süchtigmacher, asoziale und sabbernde Anzugträger benehmen
sich wie die Tiere („Ass to ass!“) und
Vergammelte-Arm-Inhaber werden zunächst einmal ins Arbeitslager
geschickt, ehe die finale Amputation für Entsetzen sorgt.
Psychiatrien sind böse, Fernsehen ist böse, Drogen sind böse.
Aronofsky beweist eindrucksvoll eine erschreckend simple und immer
öfter mit dem Holzhammer vorgetragene Sicht auf die Dinge. Traurig ist diese Erkenntnis gerade angesichts des
verschwendeten Potenzials: Mansell's Score ist der absolute Wahnsinn,
die Darsteller-Riege um Jared Leto spielt fantastisch auf und der plakativen
Bildsprache eines Aronofsky's wohnt ohne jeden Zweifel eine gewisse,
unfassbare Faszination inne. Aber alles egal, merkt euch nur eines
Kinder: Nehmt bloß keine Drogen.
4/10
Drehbücher werden überbewertet. :p
AntwortenLöschenBeruhigend, dass du auf den nicht hereingefallen bist. Außer THE WRESTLER hat Aronofsky eh nur Quatsch gedreht...
AntwortenLöschenIst halt ein Blender. :-)
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