Waltz
spielt das alles - mittlerweile gewohntermaßen - vollkommen planlos
und gedanklich schon im Feierabend. Aber wer will es ihm verdenken,
im Karriereherbst werden sich endlich die Taschen voll gemacht, der
Stoff ist egal, also verschlägt es ihn abermals ins Green
Screen-Wunderland und der zentrale Spielpartner kommt aus dem
Computer. Dieser ist ironischerweise einer der wenigen Lichtblicke in
diesem seelenlosen Film, der sich weder traut, Trash zu feiern, noch
in die philosophischen Untiefen anderer Cyberpunk-Stoffe vorzustoßen.
Im Gesicht von Alita spielt sich eine ganze Bandbreite von Emotionen
glaubwürdig ab und in ihren Kulleraugen kann man sich, ganz im
Gegensatz zu einer total anonym bleibenden Welt, zeitweise verlieren.
Der Plot ist im Vergleich zur Anime-Adaption von 1993 gleich
geblieben, Rodriguez und sein Team schaffen es bei der doppelten
Laufzeit aber sogar doppelt so wenig Spaß zu machen. Das soll
weniger fies klingen als es gemeint ist, im Grunde hatte ich mich auf
jene Sorte „Alternativ-Blockbuster“ gefreut, wie es Bessons
spaßiger „Valerian“ 2017 bot - was wiederum alternativer klingt
als es gemeint ist.
Ich mochte Alita ja im Kino, wobei ich einräume, dass der Drang einer Zweitsichtung sehr niedrig war seither.
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