Sonntag, 29. September 2019

Killeraugen - "Alita: Battle Angel" [US '19 | Robert Rodriguez]


Waltz spielt das alles - mittlerweile gewohntermaßen - vollkommen planlos und gedanklich schon im Feierabend. Aber wer will es ihm verdenken, im Karriereherbst werden sich endlich die Taschen voll gemacht, der Stoff ist egal, also verschlägt es ihn abermals ins Green Screen-Wunderland und der zentrale Spielpartner kommt aus dem Computer. Dieser ist ironischerweise einer der wenigen Lichtblicke in diesem seelenlosen Film, der sich weder traut, Trash zu feiern, noch in die philosophischen Untiefen anderer Cyberpunk-Stoffe vorzustoßen. Im Gesicht von Alita spielt sich eine ganze Bandbreite von Emotionen glaubwürdig ab und in ihren Kulleraugen kann man sich, ganz im Gegensatz zu einer total anonym bleibenden Welt, zeitweise verlieren. Der Plot ist im Vergleich zur Anime-Adaption von 1993 gleich geblieben, Rodriguez und sein Team schaffen es bei der doppelten Laufzeit aber sogar doppelt so wenig Spaß zu machen. Das soll weniger fies klingen als es gemeint ist, im Grunde hatte ich mich auf jene Sorte „Alternativ-Blockbuster“ gefreut, wie es Bessons spaßiger „Valerian“ 2017 bot - was wiederum alternativer klingt als es gemeint ist. 

1 Kommentar:

  1. Ich mochte Alita ja im Kino, wobei ich einräume, dass der Drang einer Zweitsichtung sehr niedrig war seither.

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