Um sich in der Männerwelt des
US-Militärs durchzusetzen wird Jane einfach selber zum Mann. Ridley
Scott vermählt dazu die Gleichheits-Mythen eines grandios
instrumentalisierten, populistischen Feminismus mit dem spartanischen
Krieger-Ideal unter amerikanischer Flagge. Feminismus bedeutet hier
nicht gleiche Rechte oder gleiche Chancen, sondern absolute
Gleichheit, die gerade über die menschenverachtenden
Trainingsmethoden der Navy Seals - die Elite der Elite - erreicht
wird. Im Kampf für das Vaterland und den Selektionsprozess des
Trainings werden die Unterschiede der Geschlechter überwunden, weil
die missverstandene survival-of-the-fittest-Ideologie absolute
Chancengleichheit verspricht. Dass sich die Gleichheits-Behauptungen
des Filmes nicht auf formaler Ebene fortsetzen, Demi Moore und ihren
Körper findet Scott nämlich schon ganz geil und inszeniert ihn auch
so, überrascht da wenig und übersteigt höchstwahrscheinlich auch
Scotts intellektuelles Fassungsvermögen. Abseits solcher
Hollywood-typischen Widersprüche wird's sogar richtig fragwürdig,
wenn der Film die Folter-Methoden der Ausbilder, körperliche und
sexuelle Misshandlungen härten ja vor allem ab, im ersten
Kampf-Einsatz zu relativieren beginnt. Hier läuft die grausame
Ausbildungserfahrung auf einen höheren Zweck hinaus und wird
schlussendlich sinnhaft. Folgerichtig gilt die finale Einstellung
einem wehmütigen Blick zum Ausbilder, die Augen ganz glasig, die
Uniform gebügelt und die Pop-Musik im Hintergrund. - Moderne
Propaganda.
Mag den 1. Akt bzw. die erste Hälfte, einige knackige Einzeiler dabei. Nach hinten raus zieht es sich dann etwas und die finale Mission ist dann wenig interessant. Hätte vielleicht der Tony inszenieren sollen, schön übersaturiert mit verspielten Schnitten.
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