Ein überaus seltsamer
Film, der seltsame Töne anschlägt und dem gerade in den vergangenen
Jahren wieder überaus gängigen Haunted-House-Konzept neue Formen
der Spannung abgewinnt. West setzt die Charakteristika der
ausgehenden 70er und 80er Jahre dabei über die Handlungs- auf einer
Metaebene fort. Die Dekade bestimmt auch die Form der Inszenierung,
die eine frische Entdeckungsreise durch ein verwinkeltes,
Holz-vertäfeltes Herrenhaus ermöglicht. Die Augen, die auf diese
Korridore blicken sind jung geblieben, obwohl sie im Geiste eine
nostalgische Erinnerung heraufbeschwören. Langsame Zooms, statische
Einstellungen, die völlig entrückten Opening Credits, die auch als
Herleitung zu einer Highschool-Klamotte getaugt hätten - West geht
über das Interior, über die Föhnfrisuren und die Baumwollhemden
hinaus. Mit diesen überaus seltsamen, staubigen Figuren, die in all
zurückgenommener Freundlichkeit das große Geld versprechen, diese
ganz akzentuiert auftretenden Hammerschläge und das wohlige
Kribbeln, das endlich einmal wieder über den Abspann hinaus währen
darf. Seinen Verlauf offenbart "The House of the Devil" im
Grunde genommen schon über den Titel, und wenn nicht da, dann lässt
spätestens die quälend lange Hinführung keinen Zweifel daran
bestehen, worauf West zusteuert: Von der Paranoia aus "Rosemarie's
Baby" zum bedingungslosen Terror eines "Texas Chainsaw
Massacre". Von der Ahnung, von der Angst, zur Erlösung.
7/10
Ich mag die ersten 70 Minuten ungemein. Nur das "Rosemarie's Baby"-Ende versaut mir den Film jedes Mal. Daher ziehe ich "The Inkeepers" dem hier vor. Überraschenderweise ist unsere Wertung aber deckungsgleich (obschon eine 7/10 von dir eher einer 9/10 von mir entspricht – in dem Fall also doch nicht deckungsgleich).
AntwortenLöschenKann dich verstehen. War zunächst auch irritiert von der Wendung, dann aber imponierte mir die Art wie West einfach die Hosen runterlässt.
Löschen