Der verwirrten
Gedankenwelt Shinji's wird in „End of Evangelion“ - mehr als
Ergänzung der Final-Episoden der Originalserie, denn als
alternatives Ending – nun auch physisch Ausdruck verliehen. All das
also, was sich aus den abstrahierten Denkprozessen und seelischen
Konflikten seiner Protagonisten höchstens ableiten ließ, macht das
nun ganz endgültige, auf Zuschaueranfrage nachgeschobene Ende
greifbar. Einfacher zu erfassen macht „End of Evangelion“ die
EVA-Serie deswegen aber nicht, sie erweitert vielmehr das ohnehin
vielfältige Interpretationsspektrum des Universums. Der
Introspektive folgt die Outrospektive. Anno stellt der verhandelten,
existenziellen Krise eines Jugendlichen Untergang und Wiedergeburt
der Menschheit entgegen; und mehr noch: er verknüpft sie miteinander
und macht die Entscheidung des Individuums zur Bedingung des
Fortbestandes eines Kollektives. Denn am Ende kreist alles um den
Protagonisten. Willst du Leben und riskieren verletzt zu werden? Oder
willst du vergehen, damit der Schmerz vergeht. „Wenn man Leben
will, wird jeder Ort zum Paradies.“
7.5/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen