Freitag, 7. Februar 2014

"Sucker Punch" [US '11 | Zack Snyder]

Eine kaum zu begreifende Unfassbarkeit von Film. Der absolute Overkill, ein feuchter Nerdtraum, filmgewordenes Videospiel und Macho-Tour in einem; eine bodenlose Frechheit, die in dieser Ausprägung einzigartig ist. Kontrovers und immer seicht Meta, irgendwo kalkuliert, dann wieder ziel-, zügel- und maßlos in alle Richtungen austretender Offenbarungseid eines großen Kindes und deswegen auch so respektabel. Ein Feuer-speiendes, Ork-Scharen dezimierendes, Gatling-schießendes Manifest, das nicht mehr weiß, wo oben und unten, vorne und hinten ist. Womöglich hat Snyder den Durchblick verloren, ist verrückt geworden, womöglich aber ereilt dessen erste künstlerische Eigenarbeit irgendwann das Schicksal eines „Blade Runner“. „Sucker Punch“ ist nicht Männer- und Frauenfeindlich, „Sucker Punch“ ist beides. Und immer passiert etwas, immer zirkuliert, zoomt und wackelt die Kamera, regiert die Montage, drosselt Snyder die Geschwindigkeit, wird zunehmend redundanter (Missionsstruktur), generischer (Soundtrack), synthetischer (CGI). "Sucker Punch" ist nicht Trash, nicht Meisterwerk, nicht Traum, nicht Realität, "Sucker Punch" ist einfach alles und es gibt immer auf die Fresse. 

5/10

3 Kommentare:

  1. Grandioses Ding, noch besser im Extended Cut. ;)

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    1. Ich tendiere eher dazu, dass Snyder ein mittelgroßer Vollidiot ist, aber ja, dieser hier hat sicherlich seinen Reiz.

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  2. Na hier konnte er keine Vorlage gewaltsam penetrieren, sondern einfach seine Fantasien und seinen Fetisch ungefiltert aufs Publikum loslassen. Hab' mich köstlich unterhalten gefühlt. Bei den meisten Blockbustern von heute längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

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