„He has a manly air about him. His
eyes are very alert
- full of compassion, full of passion.“
- full of compassion, full of passion.“
Ohne Zweifel: John Woo ist in seinen
Protagonisten hemmungslos verknallt – und über die Figur des
Inspektor Li trägt er seine Zuneigung offen zur Schau. „The
Killer“ vereint darüber hinaus einen ganzen Haufen frustrierter
Männer, deren Blicke lustvoll aneinander hinabgleiten und denen doch
der Mut dazu fehlt einfach mal durchzuziehen. Im Kern ist das nämlich
die Geschichte von zwei vermeintlich harten Machos, für die die
Erfüllung ihrer Sehnsüchte durch die Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft
auf ewig eine Illusion verbleibt. Immer wieder stehen sich die Beiden
gegenüber, halten sich die geladenen Kanonen ins Gesicht, schauen
sich tief in die Augen. Wer drückt ab? Wer macht den ersten Schritt,
um das quälende Warten auf die erste Berührung endlich zu beenden?
An anderer Stelle versorgt der Inspektor die Wunden seines liebsten
Feindes, streut etwas Schwarzpulver in die Schusswunde und zündest
es an, während der Killer, mit dem symbolischen Knebel im Mund, im
Schmerz ekstatische Befriedigung erfährt.
Frauen
interessieren die harten Kerle aus "The Killer" derweil
nicht. Frauen werden hysterisch und müssen gelegentlich geschüttelt
werden, ansonsten sind sie motivierendes Beiwerk für den
Protagonisten durch einen letzten Auftrag endlich dem sinnlosen, aber
dann doch ganz spaßigen Töten zu entkommen, das Woo wie ein Ballett mit
nur einer einzigen choreographischen Idee inszeniert. Das Spiel mit
den Sympathien gleicht dabei einem Drahtseilakt: töten ja, auch für
Kohle, aber keine Kinder, keine Frauen, die sind ja wehrlos und
schön. Chow Yun-Fat, Charisma-Level over 9000 (im
Minusbereich), gibt den Auftragskiller mit Herz, der
schlussendlich sogar Jesus-gleich die Balance wiederherstellt und die
Entrechteten Gerechtigkeit widerfahren lässt. Vor diesem großen,
kathartischen, Western-gleichen Finale schließt sich das Liebespaar
endgültig zusammen und gibt sich auch als solches zu erkennen, um
das störende Weib halbwegs unbeschadet aus dem Kreuzfeuer zu bergen.
In der Zeitlupe sind sie vereint, in der Vorstellung auf ewig
glücklich. Aber ihre Liebe endet, bevor sie begonnen hat.
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