Christian Bale und Kate Beckinsale sind
toll miteinander. Wie sie sich als Team aufmachen, in
stillschweigender Übereinkunft eines geplanten, gemeinsamen Lebens,
wie sie anfangen zu grübeln, zu zweifeln und zu fallen. Wie sie
umherirren mit schwirrendem Kopf und offener Hose und konfrontiert
sind zu finden, was das Herz verlangt und dem man sich gar nicht
erwehren möchte – selbst wenn man es könnte. Es macht Spaß
diesen beiden Schauspielern, deren Karrieren grundlegend verschiedene
Richtungen einnahmen, dabei zuzuschauen, wie sie sich anschreien,
sich abstoßen und doch wieder zusammenraufen, weil es das Drehbuch
nur an ganz entscheidenden Stellen zu offenen Konfrontationen kommen
lässt. Das sorgt für beibehaltende Spannungen im interessanten
Figurengepflecht zwischen Mutter und Sohn und den jeweiligen
Partnerschaften. Denn nicht zuletzt erzählt „Laurel Canyon“ von
zerrütteten Familienverhältnissen und der Last des Schweigens, die
Distanz aufbaut, statt Gedanken zu teilen. Cholodenko lässt die
Konflikte auf einem komprimierten Raum offen zu Tage treten und
thematisiert in der Intimität des alltäglichen Miteinanders sowohl
Vergangenheitsbewältigung als auch Zukunftsangst und verlautbart
diese über seine Figuren. Bale's Lebenswirklichkeit spiegelt nämlich
ganz konkret die Vergangenheit wider und die absurd anmutenden
sexuellen Eskapaden der Protagonisten die Ängste, die sie
beherrschen. Auch die Angst, das Leben nicht richtig gelebt zu haben.
6/10
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