Der Score poltert wirklich bis zur
Schmerzgrenze. Bei jeder gewalttätigen Eskalation rumort es auf der
Soundspur wie in einer schlechten Horrorfilm-Parodie - maximal
funktional, aber leider auch maximal anstrengend. Douglas und Paltrow
kommen als längst entzweites, sich skeptisch beäugendes Ehepaar
derweil ziemlich gut. Insbesondere Paltrow schafft es, anders als
ihre Vorgängerin Grace Kelly, sich durch nuanciertes Spiel bisweilen
vom ewigen Opfer-Gestus ihrer Figur freizuspielen, wenngleich der
Vergleich zu Kelly sicherlich etwas unfair ist. Douglas spielt das
intrigante Arschloch bei aller Freude an seiner Darstellung fast
schon zu lustvoll, folglich ist seine Figur nach zwanzig Minuten im
Grunde restlos ausbuchstabiert. Rein figurenpsychologisch indiziert
der Film eine ziemlich verrohte, finstere Welt, in der sich Lover
(Viggo Mortensen) und Ehemann im Grunde schon nach ein paar Minuten
einig sind, die arme Paltrow über die Klinge springen zu lassen. Der
einzige Anreiz zum Morden ist dabei das Geld, was Douglas Figur fast
schon als zugespitzte Weiterführung seiner ikonischen Gordon
Gecko-Performance lesbar macht. Die Abweichungen vom Theaterstück
und damit zur wohl bekanntesten Adaption durch Hitchcock retten „A
Perfect Murder“ gerade zum Ende hin davor, zum latenten Langweiler
zu werden. Gerade die Funktion des Detektivs in der Geschichte lässt
der Film jedoch sträflich ungenutzt, obwohl paradoxerweise gegenteiliges
angeteasert wird. Alles in allem geht der trotzdem gut durch, in den
Händen eines fähigeren Teams hätte man aus den zeitlos reizvollen
Prämissen der Grundlage aber auch einen kleinen 90s-Classic drehen
können. So bleibt das Mittelmaß.
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