Ein unheimlich
kraftvoller, ganz und gar und ganz im Wortsinn schräger, aber immer
liebevoller Ausflug eines Regisseurs, der keinem mehr etwas beweisen
muss. "Punch-Drunk Love" beherbergt so viel und vermag noch
mehr zu geben. Er weiß über das eingepfercht, das in die Ecke
gedrängt und von Erwartungen erdrückt sein zu berichten, von
verpassten Chancen und den Traumatas der Vergangenheit. Er begleitet
eine schrullige Figur, gibt sie aber nicht der Lächerlichkeit preis,
weil sie universell genug ist, um jeder von uns sein zu können.
Anderson's Tempo ist in jedem Moment eigenwillig und trotz 90 Minuten
Lauflänge schwierig zu adaptieren. Er inszeniert komplex und
anspruchsvoll, schreibt aber Dialoge von imponierender Klar- und
Direktheit. "Punch Drunk Love" weckt das Verlangen, dem,
was einen kaputt macht und dem, was fremden Ansprüchen entwächst,
einfach zu entfliehen. Und vielleicht ist das ein zentrales Thema des
Films: der Ausbruch aus einer fremdgesteuerten Welt und damit auch
ein Ausbruch aus einer konstruierten Form des Selbstbildes. Ein
Ausbruch aus sich selbst.
7/10
So viel Lob und dann doch 3 Punkte zu wenig :-)
AntwortenLöschenMag den Regisseur nicht besonders, aber das ist sicherlich wohl sein bester Film.
Der wächst bei mir mit jeder Sichtung, dementsprechend ist noch Luft nach oben. Und PTA ist natürlich der beste Typ.
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