Dienstag, 4. März 2014

"Non-Stop" [FR, US '13 | Jaume Collet-Serra]

Zunächst einmal: Er ist keine totale Gurke geworden, sondern ein schnelles Genre-Häppchen, das wohl jeden satt macht, der nicht vorher beim Gourmet zugegen war. „Non-Stop“ hat zumindest einen Liam Neeson, dem noch nicht alles egal ist (Ford) und der nach einer bemerkenswert vielseitigen Karriere offensichtlich das Körperkino für sich entdeckt hat. Nun wird es nach den beiden „Taken“-Filmen und der ebenfalls von Collet-Serra inszenierten Berlin-Hatz „Unknown Identity“ nämlich wieder ganz körperlich, diesmal über den Wolken. Überhaupt ist Neeson's Performance zuallererst eine physische; schweißtreibende Arbeit, die schauspielerisch die Register zieht, die für einen solchen Film eben erforderlich sind. Plot und Figuren sind natürlich größtenteils Murks, der Suspense-Faktor (gerade in der Startphase an den besseren „Flightplan“ erinnernd) schnell verflogen und dem gesprochenen Wort sollte hier sowieso nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden. Wie heutzutage üblich werden vermeintlich lebensbedrohliche Situationen immer wieder durch ironische One-Liner entschärft, während das twistige Drehbuch unentschlossen durch seine Themenkomplexe pflügt. „Non-stop“ thematisiert zwar am Rande immer wieder tagesaktuelle Ängste um Flugzeugentführung und Terrorgefahr, die die Amerikaner seit 9/11 in jeden beliebigen Genre-Epigonen einpflanzen müssen, am Ende aber ist Genre-Nulpe Collet-Serra ("Orphan") mit seinem schnörkellos verpackten Happy-End wieder ganz in den guten alten Zeiten. „Non-Stop“ ist nichts worüber man sich groß aufregen könnte, dafür ist er zu gediegen in Szene gesetzt, zu routiniert gespielt und schließlich auch viel zu egal.  Vielleicht ist das, das schlimmste daran.

4/10 

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