tag:blogger.com,1999:blog-15662234761846691152024-02-19T11:08:41.405+01:00BlogbustersKai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.comBlogger411125tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-64020865798119077262021-05-16T19:06:00.000+02:002021-05-16T19:06:57.693+02:00In eigener Sache: Ende und Anfang <p style="margin-bottom: 0cm;">Geneigter Leser, geneigte Bots, liebe
Gemeinde,</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">ich bin noch da und auch wohlauf! Wie
Ihr sehen könnt, hat der Blog etwas Staub angesetzt. Das wird er
auch weiter tun, da er auf unbestimmte Zeit nur noch als Archiv
fungieren wird. Und Archive müssen staubig sein, sonst nimmt sie
schließlich niemand ernst. Ich möchte also gar nicht zu viel Staub
aufwirbeln, nur ein kleiner Hinweis in eigener Sache sei gestattet:
unter der URL <a href="https://bildsucht.org/">bildsucht.org</a> finden sich jetzt auch neuere Texte von
mir. Wer gerne Kurzgeschichten liest, sich aber auch Kritiken und
anderes Gelöt mit Wonne durch die Hirnwindungen kneten lässt, der
sollte einen Blick riskieren. An meiner neuen Adresse bin ich auch
nicht mehr alleine, also zieht bitte die Schuhe aus und die
gemütlichen Pantoffeln an. Vielen Dank.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">Man sieht sich auf der anderen Seite!</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">Herzlichst, ein Bildsüchtiger
</p>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-65317600042944323082020-08-31T18:04:00.000+02:002020-08-31T18:04:52.971+02:00Schreiben mit der Ungewissheit: Über BURNING und Filmkritik<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZPdrTAWSF7PWyfi0r05snu_ZVz8Q821Fpy_KMO5ONdmAfLWbmgaJGsCxKRxQR5U2pCl_4lzr12rSCU9SYASs5F_ms85OqiJrmeo3sc2sT-CXgV_uXwFPRcaMsE6VQnRpoDNDPLu8wgck/s750/1+HiqyyIOPoDy7--eNYQb9VQ.jpeg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="400" data-original-width="750" height="218" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZPdrTAWSF7PWyfi0r05snu_ZVz8Q821Fpy_KMO5ONdmAfLWbmgaJGsCxKRxQR5U2pCl_4lzr12rSCU9SYASs5F_ms85OqiJrmeo3sc2sT-CXgV_uXwFPRcaMsE6VQnRpoDNDPLu8wgck/w410-h218/1+HiqyyIOPoDy7--eNYQb9VQ.jpeg" width="410" /></a></div><p style="margin-bottom: 0cm;"></p><p></p><p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Lee Chang-dong sagte einmal, dass er
seine Kurzgeschichten immer für eine bestimmte imaginäre Person
schreibe; dass seine Texte wie Liebesbriefe an diese Person seien,
die so denkt und fühlt wie er. Nun, auch wenn es vermessen ist: bei <i>Burning</i> fühle ich mich wie diese eine Person. Das macht das
Schreiben über diesen Film, über meine Rezeptionserfahrung, so
kompliziert. Vieles in diesem Film ist ungewiss. Und ich denke, dass diese Ungewissheit keinen künstlerischen Rückzugspunkt
markiert, hinter der sich bequem verschanzt werden kann sobald es
einmal konkret wird und die Fragen drängend. Nein, ich denke die
Ungewissheit dieses Filmes korrespondiert direkt mit seiner
inhaltlichen Konzeption. In seiner Ambiguität ist <i>Burning</i>
nämlich nicht beliebig. Manchmal tänzelt der Film weltvergessen zum
Jazz, der aus den Autoboxen dringt, manchmal ist er von
beängstigender analytischer Schärfe. Manchmal ist es die
Gleichzeitigkeit dieser Dinge, die genialisch ist. Die meiste Zeit
findet der Film gerade in den Zwischenbereichen, den
Gleichzeitigkeiten statt. Und in diesem Dazwischen, die Grenzen
scheinen fließend, um dann umso brutaler sichtbar zu werden, findet
Denken und Fühlen plötzlich zueinander. Und manchmal bleibt es nur
bei einem unauflösbaren Gefühl des Unbehagens. Der Film kann diese
Augenblicke ebenso wenig auflösen wie die ökonomischen und
gesellschaftlichen Verhältnisse, die er schildert.
</p><p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">„Wieso
bist du immer so ernst?“, fragt der reiche Ben (Steven Yeun)
unseren Protagonisten Jong-su (Yoo Ah-in) ganz lässig an einer
Stelle des Filmes. Überhaupt: die Figur des Ben ist immerzu lässig.
Kapital macht lässig. Er hat die Gewissheit internalisiert. Jong-su,
der arme Schlucker, schlurft hingegen durch diesen Film wie der
letzte Schluck Wasser, der die Kurve nicht gekriegt hat. Eine
typische Murakami-Gestalt. Schreiberling, leise, introvertiert,
aufmerksam. Schriftsteller haben ihre eigenen Phantasmen, Murakami
ist da keine Ausnahme. Lee Chang-dong schildert die Begegnungen
zwischen Arm und Reich nicht wie sein Kollege Bong Joon-ho über
einen sich beständig zuspitzenden, immer offener werdenden Konflikt, vielmehr führt
er aus, was in <i>Parasite</i> lediglich anklingt: Die Gangdam-Elite
wird nicht trennscharf als das Andere positioniert, damit unser
Protagonist in ihrem Schatten an Profil gewinnt. Stattdessen drückt
sich die Überlegenheit und die Brutalität der Klassenunterschiede
gerade in ihrer Freundlichkeit und in ihrem Interesse an denjenigen
aus, die nicht Teil ihres sozialen Kreises sind und es auch niemals
sein werden. Sie empfangen den armen Jong-su und die arme Hae-mi
(<span lang="en">Jeon Jong-seo)</span> mit offenen Armen – aber aus
der Gewissheit bestehender Verhältnisse heraus. Es folgen kleine
Gesten der Befriedung: Jong-su und Hae-mi werden zum Abendessen
eingeladen, Hae-mi darf den Tanz des großen Hungers tanzen, den sie
von ihren Afrikareisen mitgebracht hat (eigentlich war sie auf der
Suche nach dem Sinn) und Bens Freunde lächeln schwach und erfreuen
sich an dieser kleinen Zirkusnummer, ein bisschen frischer Wind hat
schließlich noch niemandem geschadet. Es ist eine brutale Szene von
brutaler Subtilität, weil sie die scheinbare Unveränderlichkeit der
Verhältnisse im Habitus verankert.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Der schönste Augenblick in diesem
wunderschönen Film ist der bereits erwähnte Tanz zur Musik von Miles Davis. Barbusig
und bekifft tänzelt sie dahin, die Sonne geht unter und der große Schmerz fährt in
diesen Film hinein in dem Augenblick, in dem die Musik verstummt und nur die Stille bleibt.
Überhaupt: alles an dieser Szene ist elegant und poetisch. Plötzlich
war das niedersächsische Hinterland, aus dem ich komme, direkt an
die nordkoreanische Grenze teleportiert und Lee Chang-dong bekommt
all die Dinge zu fassen, in einem Gefühl konserviert, die bei einem
Sommerabend auf dem Land mitschwingen ohne sie aussprechen zu können.
Es ist keine nostalgische Erinnerung, die diesen Augenblick beseelt,
es ist ihr genaues Gegenteil: es ist die Aufhebung jenes verklärenden
Blickes, den der Film zunächst zu provozieren scheint. Verklärung
und Zertrümmerung, hier belagern sie den gleichen Ort. Es scheint so
als schwebe dieser Film. Diese eigentümliche Ungewissheit macht ihn
ebenso quälend, wie sie ihn faszinierend macht. Er kann die
Konflikte nicht auflösen, ebenso wenig wie wir uns sicher sein
können, dass die Konfliktlinien den ganzen Film über nur einseitig
empfunden worden sind. Die Unterschiede zwischen den Figuren werden
nicht einmal so sehr an den Dingen deutlich, die sie umgeben (die
edle Stadtwohnung und der Porsche auf der einen, das marode Landhaus
und der schäbige Kleinbus auf der anderen Seite), vielmehr
konstituieren sie sich im Raum des Sozialen, im Aufeinanderprallen
der Figuren. Die Opposition ist jeder Geste, jedem Blick
eingeschrieben, aber sie spricht sich nie offen aus.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;"><i>“There’s class warfare, all right,
but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re
winning.”</i> (Warren Buffett)</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">An einer Stelle sehen wir Ben in seiner
Wohnung mit einer jungen Frau. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir Ben
nie alleine zu Gesicht bekommen, die Wahrnehmung seiner Figur
erfolgte stets über die Schulter von Jong-su hinweg, war also immer
gefärbt von dessen Verdachtsmomenten, dessen Unbehagen. Ben hockt
also vor dieser Frau, an seiner Seite ein Schmink-Koffer (dieser
wurde bereits früher im Film eingeführt) und trägt dieser in
ruhigen, behutsamen Bewegungen Make-up auf. Keiner von beiden spricht
ein Wort. Die Frau blickt verängstigt drein, lächelt schwach, sucht
nach einer Regung in Bens Gesicht und schließt dann die Augen. Es
folgt ein Schnitt und die Szene ist zu Ende. Hier stoße ich an eine
Grenze, die meine Sprache und mein Denken über Filme gleichermaßen
betrifft: Es gibt keine Interpretation dieser Szene meinerseits, im
Sinne einer Übersetzung der filmischen Elemente in ihre Bedeutungen.
Es steht nicht das Filmische für das Eigentliche abseits seiner
Fiktion, vielmehr werden Denken und Fühlen, das Filmische und das
Eigentliche in dieser Szene kongruent miteinander. Der Subtext wird
förmlich an die Oberfläche gespült und löst sich gleichsam
atmosphärisch auf. Er bemalt sie, bemalt ihre Oberfläche, sie ist
vor Angst wie erstarrt. Ihr Gesicht indiziert die Gewalt dieses
Augenblicks, die sich ausschließlich im Verhältnis der Körper
zueinander zeigt. Dabei ist es keine gewaltsame Eskalation, die wir
hier zu sehen bekommen. Es ist vielmehr eine Gewalt, die
selbstverständlich geworden ist und die genau deswegen so
schockiert. In ihrer Selbstverständlichkeit und ihrer Normalität
scheint sie sich fast zum verschwinden zu bringen. Zurück bleibt die
Ungewissheit des Augenblicks.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Lee Chang-dong erzählt in einer
filmischen Sprache, die intellektuell und intuitiv zugleich ist. So
wie da nie auf der einen Seite der Gedanke steht und auf der anderen
Seite das Gefühl, sondern sich beide Sphären wechselseitig
bedingen. Die Beschäftigung mit <i>Burning</i> führte mir auch mein
eigenes Hadern mit verschiedenen Formen der Filmkritik vor. Die
Flüchtigkeit eines Mediums, das mit 24 Bildern pro Sekunde an einem
vorbeirauscht, lässt sich nicht mit den Ansprüchen nach
Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit vereinbaren. Über Filme
zu schreiben heißt also über das Flüchtige zu schreiben. Selbst
das Bild, das zur näheren Betrachtung angehalten wird und deswegen
ohne Kontext ist, bekommt nichts zu fassen, das im Moment des Sehens
entscheidend ist. Wenn ich diese Prämisse akzeptiere, stellt sich
die Frage, wie die Filmkritik dieser Flüchtigkeit begegnen kann.Wenn
die Kunst es erlaubt, die Sprache zu umgehen (Niklas Luhmann), dann
kann die Filmkritik mit ihren Worten nur verzweifelte, beständige
Kreisbewegungen vollziehen. Sie kann sich nähern. Darin liegt die
Chance.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Die ontologische Unsicherheit, die sich
im Welt- und Kunstempfinden beständig androht, lässt sich nicht
auflösen oder überwinden, aber wir können lernen, Ambiguität und
Ungewissheit auszuhalten. Vor allem, so scheint es mir, darf und
sollte Filmkritik auch zweifeln dürfen. Zweifeln an der eigenen
Perspektive, zweifeln an der eigenen Wahrnehmung. Es sollte der Modus
der Filmkritik per se sein. Zumindest einer Filmkritik, die Filme
nicht bloß als Produkt begreift und sich selbst als Dienstleistung
(auf der einen Seite) und sie ebenso wenig zum Anschauungsmaterial
und Stichwortgeber für gesellschaftspolitische Diskurse degradiert
und dabei filmästhetische Dimensionen gänzlich ignoriert (auf der
anderen Seite). Beide Formen der Filmkritik verweigern sich der
Flüchtigkeit, die dem Gegenstand Film grundlegend zu eigen ist. Und
während die eine Form der Kritik versucht alle wirkungsästhetischen
Dimensionen zu verobjektivieren oder auszublenden, leidet auch die
sich als direkt, emotional und authentisch gerierende Filmkritik
(„auf Augenhöhe“) an einer Überbetonung derselben.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Vielleicht ist es so: Kritik
konstituiert sich aus dem Wechselspiel von Nähe und Distanz, Denken
und Fühlen, Einfühlung und Distanzierung. Ohne Nähe gibt es keine
Kritik, die sich wirklich angreifbar macht für die wirkästhetischen
Dimensionen eines Filmes; die sich nicht auch manipulieren lassen
will. Aber Kino ist Manipulation und wir sollten uns manipulieren,
uns affizieren lassen, um gleichsam auf Distanz zu den eigenen
Affekten zu gehen. Diese dialektische Bewegung beschreibt, so scheint
es mir, aber kein Nacheinander, keinen starren Prozess kritischer
Rezeption, sondern es ist gerade die Gleichzeitigkeit dieser Modi,
die Kritik ermöglicht, oder: erst wirklich fruchtbar werden lässt.
Ganz oft, so scheint es mir weiter, vollziehen wir diese
wellenartigen Bewegungen in der Rezeption von Kunst bereits intuitiv
und von ganz alleine. Auf die Ergriffenheit folgt die Skepsis und
andersherum. Der Resonanzraum wird zum Denkraum und andersherum.
Manchmal überschneiden sich die Räume und überlappen sich. In
diesen Momenten, in der Gleichzeitigkeit von Nähe und Distanz,
produzieren sie Widersprüche. Der Kopf stößt auf das Herz. In
diesen Momenten beginnt ein Aushandlungsprozess mit uns selbst. Hier
treten die „ja, aber“s und die „trotzdem“s auf den Plan und
wir versuchen das Denken mit dem Fühlen zu versöhnen. Vielleicht
müssen wir aber nichts versöhnen, sondern können gerade diese
Widersprüche sichtbar machen, indem wir das eigene Sehen anderen
erfahrbar machen. Vielleicht, es ist nur ein Verdacht, beginnt genau
dort die Kritik.
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">
</p>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-77518805875348840842020-07-18T18:12:00.000+02:002020-07-18T18:12:31.862+02:00Unterhaltung mit dem Tod - "Meet Joe Black" [US '98 | Martin Brest]
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_QPllMl5L3qxxsSjQF4LtFVgvpUHRrJ1Ejdvs9Ucp-XzxVtwXkafwFn5dacl5Xd3cgl2UIYpEjhXOyJqQhT7OsyAtJuKE46sGCDoEQOUp5rbT_ScaPMwxQqgaWQRAauhLu6jG-gMrU3Y/s672/meet-joe-black-di-3b.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="372" data-original-width="672" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_QPllMl5L3qxxsSjQF4LtFVgvpUHRrJ1Ejdvs9Ucp-XzxVtwXkafwFn5dacl5Xd3cgl2UIYpEjhXOyJqQhT7OsyAtJuKE46sGCDoEQOUp5rbT_ScaPMwxQqgaWQRAauhLu6jG-gMrU3Y/s320/meet-joe-black-di-3b.webp" width="320" /></a></div><p style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">Seltsamer Film. Brad Pitt spielt den
Tod und möchte in einer Milliardärsfamilie das echte Leben
kennenlernen – so gut der erste Gag. Durch die zumeist extrem
sparsame musikalische Untermalung von Thomas Newmann und die
Kameraarbeit von Lubezki vermittelt einem der Film ganz oft das
Gefühl eines existenziellen Dramas, dann muss Pitt auf einmal den
fish out of water geben und alles ist auf akward lustig getrimmt,
bleibt aber nur akward. Dann erzählt der Film eine Liebesgeschichte
zwischen der Milliardärstochter (Claire Forlani) und dem Tod.
Zugleich fokussiert sich der Film stark auf die Figur des
Milliardärs, gespielt vom großen Anthony Hopkins, der mit der
Aussicht seines baldigen Ablebens zu ringen hat. Fatalerweise
versucht der Film nun all diese Dinge (Komödie, Liebesgeschichte,
Drama) sinnvoll miteinander zu verquicken. In einer ganz peinlichen
Szene bricht die andere Tochter von Hopkins in Tränen aus, weil
dieser sich nicht für ihre bescheuerten Torten interessiert, die sie
für seinen Geburtstag geplant hat. Das löst sich nach einem
Streitgespräch in herzerwärmendem Gelächter auf und man möchte am
liebsten im Boden versinken vor lauter Fremdscham. Das fasst im
Grunde auch gut den Problemhorizont dieser Familie zusammen. Hopkins
wird als nachdenklicher, idealistischer Milliardär gezeichnet, der
sich seiner unternehmerischen Verantwortung vollends bewusst ist.
Lediglich ein aufstrebender Kollege plant hinter dessen Rücken den
Ausverkauf seines Konzerns an einen skrupellosen, nebulösen
Konkurrenten. Am Ende richtet sich aber auch das irgendwie, nicht
zuletzt dank der Mithilfe des Todes, der von der Familie emotional
ganz erweicht ist. Es wird sogar Hand in Hand gen Horizont gelatscht
– mitsamt Feuerwerk. Der Tod ist am Ende eben auch nur eine
hoffnungslose Kitschnudel.</p>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-77415128720811492682020-05-27T18:12:00.000+02:002020-05-27T18:12:06.937+02:00Ein Schrei in der Nacht - "Twin Peaks: The Return" [US '17 | Mark Frost & David Lynch]<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: left;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_LsFbXIvkMYS6fTqX9MEx1aycChLi4cdpsZ7P9sRYJb3guNUNpuUxCVvZVQWJSE4dh4_gT4QKOsDIVpBiBxCkH8LUTSbSDUsoanvO3E99NURio1A3L_N8QDbd4OMDfpSesAGo1Gka-ew/s1600/Carrie_Page_Screaming.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="236" data-original-width="421" height="179" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_LsFbXIvkMYS6fTqX9MEx1aycChLi4cdpsZ7P9sRYJb3guNUNpuUxCVvZVQWJSE4dh4_gT4QKOsDIVpBiBxCkH8LUTSbSDUsoanvO3E99NURio1A3L_N8QDbd4OMDfpSesAGo1Gka-ew/s320/Carrie_Page_Screaming.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: left;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Die Enttäuschung ist in dieser
Rückkehr bereits angelegt. Wie sollte sie auch je glücken, nicht?
Mit Graus stellte ich mir vor, was geworden wäre, wenn man <i>„Twin
Peaks“</i> einem dieser unzähligen Nachlassverwalter überlassen
hätte, die Hollywood in letzter Zeit vornehmlich hervorbringt. Was
wäre im Kopf eines jungen, aufstrebenden Regisseurs vorgegangen, der
seinem Vorbild Lynch unbedingt gerecht werden wollte – der Stadt
Twin Peaks unbedingt gerecht werden wollte? Ein neuer Mordfall? Alte
Liebeleien mit alten Gesichtern wieder aufgekocht? Nein. Nein! Bitte
nicht. Das hielte ich nicht aus. Ich denke Frost/Lynch wussten um die
Gefahren einer Wiederkehr, vielleicht sogar um ihre Unmöglichkeit.
Auf die Anflüge heimeliger Nostalgie folgt stets die brutale
Gegenbewegung, auf die Misty Mountains, die Twin Peaks sagenumwoben
umschweben, folgen Bilder karger Wüsten und einer lichtverpesteten
Casinostadt. Alles ist anders. <i>„Twin Peaks“</i> ist keine warme
Umarmung mehr. Special Agent Dale Cooper ist nur noch eine
Erinnerung, die nicht mehr erinnert werden kann, erinnert werden
will. Und selbst als er plötzlich, nach einer quälend langen
Wartezeit, schließlich auf der Matte steht, ist etwas anders, seine
Figur auf seltsame Weise entrückt. Es ist etwas verloren gegangen
1991 und es wird nie wider zurückkehren. So wie sich <i>„Twin Peaks“</i>
globalisiert hat, fragmentiert sich auch Cooper. Als Dougie schlurft
er langsamen Schrittes durch die Welt, verspeist weltvergessen ein
Stück warmen Kuchen und trinkt eine Tasse Kaffee, erinnert sich
nicht, aber richtet sich allmählich in seinem neuen bürgerlichen
Dasein ein. Er macht einen zufriedenen Eindruck auf mich und man
beginnt allmählich sein Herz an diese Person zu verlieren, die
Copper gleicht, aber nicht Cooper sein kann, nie wieder sein wird.
Dougie, indes, ist kein Vergleich zu jenem Cooper, der in den letzten
drei Episoden den tieftraurigen Schlusspunkt setzt. Kein Vergleich,
wirklich. Dieser Cooper ist getrieben von der Erinnerung, getrieben
von der Vorstellung, etwas zu beenden, das er vor langer Zeit einmal
begonnen hat. Er muss zurück zu Laura Palmer, jenem Fall, der ihn
nie losgelassen, ihn alles gekostet hat. Cooper wird zum
Zeitreisenden, durch seine Anwesenheit wird <i>„Fire walk with me“</i>
metafiktiv umgedeutet. Er gräbt in den Erinnerungen einer Serie,
gräbt in den Erinnerungen ihrer Zuschauerschaft, in ihren
Sehnsüchten und Träumen und wird doch nicht fündig. Er kann nicht
fündig werden. 18 Folgen dauert diese Suche, an deren Ende ein
markerschütternder Schrei die Stille der Nacht durchschneidet. 18
Folgen dauert diese Suche, von der wir wissen, dass an ihrem Ende
keine Antworten stehen können. 18 Folgen haben wir Zeit zu lernen,
dass es darauf auch nicht ankommt. 18 Folgen Fernsehgeschichte.
</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-79541543195427993972020-05-06T13:12:00.000+02:002020-05-06T13:12:12.007+02:00William Wallace Superstar - "Braveheart" [US '95 | Mel Gibson]<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMiyRujS7mWaeanqiK4EYXdWeUqvnJzhzybX2hYIh8zBcsu9iAxy1s6V71PTz7sD2vSoDezIkRZVWTXPmDlRhlPm1H4Eno554bZp-yRv7Y0I5S385clEaMH800pduxNe_cknY85ae0vVg/s1600/William_Wallace.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMiyRujS7mWaeanqiK4EYXdWeUqvnJzhzybX2hYIh8zBcsu9iAxy1s6V71PTz7sD2vSoDezIkRZVWTXPmDlRhlPm1H4Eno554bZp-yRv7Y0I5S385clEaMH800pduxNe_cknY85ae0vVg/s320/William_Wallace.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Mel Gibson spielt William Wallace und
imaginiert sich einen Heiland. Taktisches Genie, furchtloser Kämpfer,
treuer Freund, Superlover, Sprachentalent – sogar im Rock sieht
dieser historische Superstar knackig aus. Wallace will Freiheit. Und
da Freiheit ein ziemlich bedeutungsarmes Kofferwort ist, lässt sich
damit politisch äußerst bequem hantierten. Selbst als sich der
schottische Befreiungskampf zu einer Invasion auf England verkehrt,
erklärt Wallace, dass sie es für die Freiheit tun. Der
Unabhängigkeitskrieg ist nur Kulisse für einen ideologischen Krieg.
Der Elite, dem Establishment steht Wallace als politischer
Avantgardist entgegen, der sich nicht nur gegen die
unterdrückerischen Besatzer wendet, sondern gegen die Korruption der
gesamten, globalen Machteliten. Und doch sind seine Ideale nur eine
Behauptung. Erst als Wallaces Frau den Engländern zum Opfer fällt,
regt sich sein Protest und seine persönliche Vendetta
verselbstständigt sich zu einem nationalen Protest gegen die
Fremdherrschaft. Robert the Bruce wird in diesem Kontext zum
waschechten Vaterlands-Verräter, der erst durch den Märtyrer-Tod
von Wallace kathartisch gereinigt wird. Dessen Tod ist ohnehin ein
Kernstück des Films: Gibson inszeniert die Erfahrung des Schmerzes
durch die Folter der englischen Kirche als Übergangsritus zur
Transzendenz. Hier verliert der Körper von Wallace seine angestammte
Bedeutung und dessen Ideen transzendieren in die Köpfe der
englischen Gesellschaft – in ihnen leben die Ideale, die er
zeitlebens gelebt hat, fort. Dafür verdichtet Gibson gekonnt den
filmischen Raum und universalisiert zugleich die historische
Grundlage. So wird aus William Wallace Jesus, der Leibhaftige. Amen.</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-50480664033196494312020-04-15T16:53:00.002+02:002020-08-07T17:19:48.051+02:00Kinomagie - "Avengers: Endgame" [US '19 | Anthony & Joe Russo]<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgd1vkeLlZQ2mB45oAMd37jZTwuq_OjdmgOGmJa0p-BmiNSuCK-BoXxNxxDSWE7Z2jTV3f0XwCNjPQb-kOvvZJ56Sd0OYluEx3aPyk1vFB5A82yWa9aRnm9BpQNzicDV9P01r7bpEGNTlM/s1280/g.jpg" imageanchor="1" style="display: block; margin-left: 1em; margin-right: 1em; padding: 1em 0px;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1280" height="184" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgd1vkeLlZQ2mB45oAMd37jZTwuq_OjdmgOGmJa0p-BmiNSuCK-BoXxNxxDSWE7Z2jTV3f0XwCNjPQb-kOvvZJ56Sd0OYluEx3aPyk1vFB5A82yWa9aRnm9BpQNzicDV9P01r7bpEGNTlM/w328-h184/g.jpg" width="328" /></a></div><p></p><p></p><p style="text-align: justify;">Wenn es nicht gerade kracht und die
Kriegstrommeln trommeln, streichen die Streicher ganz betroffen.
Traurige Szenen werden traurig bespielt, spannende Szenen spannend,
bei den Gags setzt die Musik aus, um die Pointe hervorzuheben. Filme
sind im Sinne des MCU lediglich die Summe funktionaler Bauteile,
alles ist vertraglich geregelt, mit Testpublikum vorgekostet. Es geht
um alles! Wirklich. Je größer die Bedrohung, desto tiefer die
Stimmen und desto finsterer die Mienen. Iron Man wird in diesem
epischen Weltenbrand endgültig zum Übermenschen. Seine
Charakterentwicklung reicht vom Playboy und Technokraten ohne
moralischen Kompass hin zum altruistischen Superhelden und
Familienvater mit Landhaus. Coole Socke, krasser Krieger, liebevoller
Familienmensch, Anführer, Genie, Märtyrer – alles in einem Paket.
Bei aller Schwermut, aller bedeutungsschwangeren Geste fehlt dem Film
leider der Mut zur endgültigen Selbstvertrashung, wo Hemsworth und
Ruffalo doch ein gutes Stück vorausgehen. Natürlich geht es hier
schon lange nicht mehr darum, einen guten Film zu drehen. Dies ist
der letzte Meilenstein eines jahrzehntelangen Popkultur-Marathons und
eines großen Studio-Projektes, das sich die politischen
Befindlichkeiten seiner Zeit und die Mechanismen einer Hype- und
Empörungskultur so gut wie keine Filmreihe vor ihr zu eigen und
wirtschaftlich profitabel gemacht hat. Ein guter Film ist unter den
gegebenen Umständen kaum möglich, nur ein Bewältigen von
logistischen Herausforderungen. Jeder schiebt sich einmal in die
Manege, winkt einmal in die Kamera, hier ein Audi, dort das Axe Body
Spray, und es wird getrauert, weswegen man anfängt, in Tokio Yakuza
abzumetzeln, weil das ist Psychologie und hat überhaupt keine
Bedeutung mehr abseits einer Bildidee, und es wird viel gelacht, weil
sich jemand in den Raumanzug gepinkelt oder man die Referenz
versanden hat. Und es darf gestaunt werden, ob der Fähigkeit, trotz
350 Millionen US-Dollar-Budget, keine Sekunde Kinomagie evozieren zu
können.
</p><p></p>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-2525887027544184752020-03-23T16:30:00.000+01:002020-04-14T20:30:06.655+02:00Pop ist politisch - "Miss Americana" [US '20 | Lana Wilson]<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFtfQg_0lnrMu_8wpaE7tA_f37rJXFnbKlU3t1pIrpQXFzf6FNUP5nJtQNk5X1YYK6O1IbGV1mDhTpLTxV3WeRkZnqQQOx4S92eTc5wxjt2FbhhwgoaMGBYNsgVWMRVzGX772Z91jRxtw/s1600/miss-americana-kritik.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="455" data-original-width="1060" height="137" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFtfQg_0lnrMu_8wpaE7tA_f37rJXFnbKlU3t1pIrpQXFzf6FNUP5nJtQNk5X1YYK6O1IbGV1mDhTpLTxV3WeRkZnqQQOx4S92eTc5wxjt2FbhhwgoaMGBYNsgVWMRVzGX772Z91jRxtw/s320/miss-americana-kritik.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Was wäre <i>„Miss Americana“</i> für ein
erwartbarer Biografie-Langweiler geworden, wenn Regisseurin Lana
Wilson sich damit begnügte, lediglich die Geschichte einer
erfolgreichen, schönen Person dramaturgisch nachzuerzählen. Sicher,
einer eben solchen Nacherzählung widmet <i>„Miss Americana“</i> einiges
an Laufzeit, der Film tut dies aber auch, um mit genau diesem
erzählerischen Modus des unaufhörlichen Aufstiegs schlussendlich zu
brechen. Mehr noch: der Film stellt sogar heraus, zu welchem Preis
der gezeigte Erfolg erreicht wurde und stellt ihn damit gleichsam ein
Stück weit in Frage. Und es wird schnell klar, in was für ein
diffiziles, reziprokes Abhängigkeitsverhältnis Fans und Stars und
im besonderen Maße Stars und mediale Öffentlichkeiten geraten.
Dabei lässt sich vor allem viel über das Verhältnis der
Musikbranche zur US-Politik und das Selbstverständnis amerikanischer
Stars lernen, insbesondere dann, wenn sie weiblich sind. Und es lässt
sich viel darüber lernen, wie wir gesellschaftlich über andere
Menschen denken und sprechen, die in der Öffentlichkeit stehen. Was
verkörpert sich in den Stars neben persönlichen Sehnsüchten,
Fetischen und Träumen? Und welche Wirkungsmacht haben die Stars über
uns mit ihren Social Media Accounts, die ganze Nachrichten-Netzwerke
in ihrer Reichweite überbieten? Welche Macht haben wir wiederum über
unsere Stars? Taylor Swift erweist sich in diesem aufgespannten
Bezugssystem als reflektierte Protagonistin, die sich immer wieder
Fragen stellt, wo sie sich doch im Grunde auf ihren Erfolg als
Musikerin zurückziehen könnte oder sich in nichtigen Branchen-Beefs
verausgaben (Aussagen wie ein pathetisch-lappidares „run from
fascism“ seien im Moment der kreativen Euphorie verziehen). Taylor
Swift muss man vor <i>„Miss Americana“</i> weder gehört, noch gesehen
haben, um zu verstehen, was Regisseurin Lana Wilson hier alles
entdeckt; unter dem Make-up, den Glitzer-Kostümen, dem ganzen Bombast
eines Menschen – und eines Landes.
</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-62061594065129947382020-03-21T18:57:00.000+01:002020-03-21T18:57:28.426+01:00Nonkonformismus - "Psychobitch" [NOR '19 | Martin Lund]<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7qKVGRYexC7X5ecwiJ2kmmAJZ8x0iSNseroN1uwaQWQ79VoroH0Pvto_fBA5rVBVxX47aJmtiMnFJbaAlLyWN0AhubWVGhQ4QxFoA5uucqIowre1gKjeOEVRz7aq6X4zmovPF18TKEcI/s1600/46309_43_Psychobitch_c_Indie_Sales_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="800" data-original-width="1200" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7qKVGRYexC7X5ecwiJ2kmmAJZ8x0iSNseroN1uwaQWQ79VoroH0Pvto_fBA5rVBVxX47aJmtiMnFJbaAlLyWN0AhubWVGhQ4QxFoA5uucqIowre1gKjeOEVRz7aq6X4zmovPF18TKEcI/s320/46309_43_Psychobitch_c_Indie_Sales_2.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Vom blöden Titel sollte man sich nicht
abschrecken lassen. Coming-of-Age auf norwegisch hatte ich zuletzt
mit <i>„Thelma“</i> (in einem Genre-Kontext) und davor mit <i>„Der Mann,
der Yngve liebte“</i> (in der eine queere Erweckung geschildert wird).
<i>„Psychobitch“</i> ist zwar nicht ganz so stilsicher wie diesen beiden
Filme, verhandelt aber eine ganze Reihe von Themen, die auch weit
über die Adoleszenz hinaus relevant sind. Im Zentrum dieser
Themenparade steht für mich die Frage, inwiefern ein jugendliches
Rebellieren in den modernen liberal-progressiven Gesellschaften
(insbesondere auf Norwegen und den skandinavischen Raum zutreffend)
überhaupt noch möglich ist. <i>„Psychobitch“</i> konzentriert diese
Fragestellung in ein paar wenigen Szenen sehr treffend. In einer
Szene beschwert sich der jugendliche Protagonist Marius bei seinem
für alles Verständnis findenden Vater, dass er ihn zu viel lobe.
Der Vater reagiert daraufhin mit Verständnis und lobt ihn dann
dafür, ihn darauf hingewiesen zu haben. In einer anderen Szene
zerschneidet Marius seinen Skianzug mit einer Schere und legt damit
gleichsam auch das gesellschaftliche Korsett ab. Die Skepsis der
Hauptfigur gegenüber dem eingeforderten Konformismus seiner Lehrer,
Eltern und Mitschüler und die Umgangsweisen mit einer Außenseiterin
vermittelt der Film dabei auf sehr glaubwürdige Weise und findet im
falsch getakteten Tanzschritt dafür das prägnanteste Bild. Geheimtipp!
</span></div>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-55682414519739988382020-02-11T15:24:00.000+01:002020-04-24T13:59:39.653+02:00Umarmungen - "Gemini Man" [US '19 | Ang Lee]<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDadVZmR5qzXrzGCbzz2JHZzzIPpLm6apBxZdsuUcj7krez6dklTYzWKJWmqJFoUqc36ddfAoEgcnlSleuge22sI49r2sdJbxwIV2ygpLTKLZ-ejnMYLO3rviy4mdFJDDUJxtl52A0fuc/s1600/1310649_geminimancparamount_256023.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="294" data-original-width="480" height="196" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDadVZmR5qzXrzGCbzz2JHZzzIPpLm6apBxZdsuUcj7krez6dklTYzWKJWmqJFoUqc36ddfAoEgcnlSleuge22sI49r2sdJbxwIV2ygpLTKLZ-ejnMYLO3rviy4mdFJDDUJxtl52A0fuc/s320/1310649_geminimancparamount_256023.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Allerlei herzliche Umarmungen. Hier wird sich geknuddelt als gäbe es kein Morgen mehr. Alte Freunde, neue Freunde, das vergangene Ich – jeder bekommt Liebe. Das ist ebenso schön, wie die Idee hinter dem Film, eine produktive Begegnung mit dem früheren Ich zu initiieren, um so die inneren Monologe filmisch sichtbar zu machen. Leider klingen diese Monologe abgedroschen und verstehen sich kaum auf die philosophischen Qualitäten der Prämisse. Will Smith spielt seine Rolle derweilen genauso, wie er ernste Rollen seit zwanzig Jahren spielt. Eine wirkliche Verletzlichkeit möchte ich ihm jedenfalls nicht glauben, ebenso wenig seiner Fresh-Prince-Variante aus dem PC (sogar eine Anspielung auf eben diese Rolle wird sich nicht verkniffen). Die Action dieses Actionfilms ist leider ebenfalls unterentwickelt, vieles passiert digital, nicht selten hässlich digital. Statt den Hyper-Realismus der Bildrate auch auf der konzeptionellen Ebene fortzuführen, in der Art von Soderberghs <i>„Haywire“</i> und dessen großartig choreographierten Kämpfen womöglich, scheint sich <i>„Gemini Man“</i> in der Konkurrenz gegenwärtiger Blockbuster zu wähnen. Auch die Argumentation des vermeintlichen Bösewichts (Clive Owen) ist viel besser als es der Film sich offenbar selbst eingestehen möchte. Stattdessen muss sich im absurden Happy Ending wieder ausgiebig geknuddelt werden und kein Doppelgänger-Gag wird liegen gelassen. Das ist – so cheesy und altbacken es anmutet – dann fast schon wieder schön. </span></div>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-36644908878848138732020-02-01T12:52:00.000+01:002020-02-01T12:52:38.265+01:00Erinnerungen an die Flimmerkiste, oder: Warum wir uns das Intro anschauen sollten<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Am Anfang einer Serie oder eines Filmes
stehen die Namen ihrer Erschaffer. Hier zollt das Kunstwerk, das
Produkt, der Content (jeder nehme sich, was er verdient hat) jenen
Tribut, denen es seine Existenz verdankt. Serien-Intros
beinhalten in aller Regel den Theme-Song, die Erkennungsmelodie
einer Sendung, dem Jingle in einer Werbesendung gleich. Das
musikalische Thema einer Serie ist wie ein Anker in der Erinnerung
des Zuschauers. So wie die Musik die Träumer aus <i>„Inception“</i>
wieder in die Realität zurückholt, werden sie in der Erinnerung an
die Serie wieder in den Traum zurückversetzt. - Oder so ähnlich. Folgt mir in die Erinnerungen an meine TV-Vergangenheit oder nutzt den "Nostalgie-Blödsinn-Überspringen-Button", um direkt zum letzten, garantiert Nostalgie-freien Kapitel vorzuspringen.</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Nostalgie-Fetischismus</span></i></span><b><span style="font-size: large;"><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></span></b></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Manchmal, nach einiger Zeit etwa,
werden die Theme-Songs der eigenen medialen Sozialisation Bestandteil
eines gemeinschaftlichen Happenings, eines seltsamen nostalgischen
Rituals. Zum Beispiel am Silvesterabend, wenn die Raketen gestartet
sind und die Böller explodiert. Wenn man kraftlos in den Seilen
hängt, aber noch genügend Kraft findet, um die Songs einer
gemeinsamen Fernseh-Vergangenheit mit Inbrunst zu intonieren. Dann
ergeht man sich in einer nostalgischen Vorstellung davon, wie es
einmal war, als man noch bei den Eltern wohnte und Mittags nach Hause
kam, um ein bisschen Hausaufgaben zu machen und ein bisschen (viel)
Fernsehen zu glotzen. Bis Muttern nach Hause kam und gefragt hat, wie
lange man schon dort sitzt, auf dem Sofa, auf der Flimmerkiste wird
gerade eine Leiche gefunden und ein <a href="https://www.youtube.com/watch?v=_msgKxw-JKk" target="_blank">junger Detektiv</a> fahndet nach
ihrem Urheber, und man schwindelt ein wenig und Muttern weiß das,
aber sagt nichts. Und manchmal gibt’s Fernsehverbot, aber das nützt
nichts, denn dann fährt man zu Oma und schaut dort Fernsehen und
kriegt Gutfried-Wurst und Süßigkeiten und Tee mit so viel Zucker,
dass der Löffel aufrecht stehen bleibt. So zumindest die Erinnerung.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhniXHZ2gLv7MWQAf-IsxC2onuOospud_i3E0yLCy6YP8ggkb9eTgto1fB5Nqk36nxvE7ai4lVTdtqZqVTANVER4B3U9ADtBmaJX2ITmF7JzxPH2-bIIp9BRcIPraU2GlKrkGbACCshLRY/s1600/Dragonball+Z.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhniXHZ2gLv7MWQAf-IsxC2onuOospud_i3E0yLCy6YP8ggkb9eTgto1fB5Nqk36nxvE7ai4lVTdtqZqVTANVER4B3U9ADtBmaJX2ITmF7JzxPH2-bIIp9BRcIPraU2GlKrkGbACCshLRY/s320/Dragonball+Z.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Jedenfalls singt man diese Lieder am
Silvesterabend mit seinen Freunden und faselt irgendwas von Monster
fangen und <i>catch 'em all</i> und Digitationen und so weiter und so
fort. Und man geht auf YouTube und geht auf die Suche nach den Intros
der Serien dieser gemeinsamen TV-Vergangenheit. Man geht auf die
Suche nach Erinnerungen. Und natürlich liegt an diesem Abend auch
Schwermut in der Luft, denn diese Zeit ist vorbei und sie wird nie
wiederkommen und das Intro, das man gerade schaut, ist auf irgendeine
bittersüße Weise mit all diesen Dingen verbunden. Und da sind
Superkämpfer mit blondierten Haaren, die sich kilometerweit in Berge
kloppen; das glimmende Rot am Anfang, dann der Drachenball und das
Versprechen all die geheimsten Wünsche Wirklichkeit werden zu
lassen. Und dann dieses Lied, dieses sinnlose Chala - Head – Chala,
das man sich auf dem Pausenhof vorgesummt hat, weil es nichts
cooleres gab und niemals etwas cooleres geben könnte als diese
Serie, <a href="https://www.youtube.com/watch?v=ulLm6JCVXuQ" target="_blank">dieses Intro</a>, dieses Lied.</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Andere Serien waren da zeitloser und
nicht derart auf die eigene nostalgische Sentimentalität angewiesen.
Shows wie <a href="https://www.youtube.com/watch?v=vUsnJ9jlwns" target="_blank"><i>„Hey, Arnold“</i></a> schnippten lässig zum Saxophon des
Intros, schlenderten durch ein schockierend grausiges New York City
und lassen eine TV-Erinnerung heute mit anderen Augen sehen, ohne in
Fremdscham auszubrechen. Ganz ähnlich verhält es sich mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=Hygi3PlZI0Y" target="_blank"><i>„Doug“</i></a>,
die Serie um einen schüchternen Jungen, sein Tagebuch und das
Erwachsenwerden. Dessen Intro beginnt mit einem weißen Blatt Papier,
einem Stift, der Gott-gleich aus dem Nichts eine erste Linie
erschafft und plötzlich steht Doug auf dem Plan. Anschließend sieht
man dessen Freunde, mit so seltsamen Namen wie Skeeter Valentine
(wobei es sich bei Skeeter lediglich um einen Spitznamen handelt,
sein wirklicher Name lautet Mosquito), Patti Mayonnaise oder Roger
Klotz (das ist der Jock, der Bully, in Lederjacke und mit hochgegelten
Haaren). </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdqjWZnGfCJo0Ur2znPed6DDBHg-wOPaXGgNYfUxKLPNko4XaJg77-gX2epov-rXb0unMLJbz0vVQd6UnCiJpXw34e4NA-DVZkHAI1Yr0Wl4rjJeBjUF3fBinmGRrOpaWoPIL_hvOx-Z8/s1600/Doug.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdqjWZnGfCJo0Ur2znPed6DDBHg-wOPaXGgNYfUxKLPNko4XaJg77-gX2epov-rXb0unMLJbz0vVQd6UnCiJpXw34e4NA-DVZkHAI1Yr0Wl4rjJeBjUF3fBinmGRrOpaWoPIL_hvOx-Z8/s320/Doug.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Das lässige Lied dieses Intros schien zu sagen „nimm's
mal etwas lockerer Doug, alles wird gut“ und Doug schaute sich
nervös um und schrieb in sein Tagebuch. Er schrieb von seiner heimlichen Liebe zu Patti und was er in den Begrenzungen einer
20-Minuten-Episode alles gelernt hatte. Und vielleicht, aber wirklich
nur vielleicht, war man selber so abhängig von dieser Serie und
seinen Geschichten, dass man in der fünften Klasse in einem Aufsatz
zum kreativen Schreiben einfach eine Folge davon nacherzählte, mit
allen Dialogen und ganz bestimmt nicht in der Form eines
Theaterstücks, sondern so wie Kinder eben nacherzählen. Und
vielleicht gab es auf diesen Aufsatz, der eigentlich ein Plagiat war,
eine Fünf.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Vergangenheit und Zukunft - die
Renaissance des Fernsehens
</span></i></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Die sogenannten Qualitätsserien des
nun verlautbarten Golden Age of Television, das Quality-TV, dessen
Keimzelle der Kabelsender HBO war (wenngleich sich darüber
sicherlich streiten lässt), hatten Intros, die die Themen der Serie
bereits deutlich filmischer dachten. Vielleicht so filmisch wie die
Macher von <a href="https://www.youtube.com/watch?v=NRI_8PUXx2A" target="_blank"><i>„Cowboy Bebop“</i></a>, die ihre Serie mit einem stilvollen,
altmodischen Intro veredelten. Hier wurde das Intro, wie es schon im
Kino lange zuvor praktiziert wurde, aber dann zusehendes vergessen,
zu einer eigenen Kunstform erhoben - man denke als Referenz nur an
Hitchcocks meisterhaftes Intro zu <a href="https://www.youtube.com/watch?v=q42Jdx6T7nI&t=60s" target="_blank"><i>„Vertigo“</i></a> oder <a href="https://www.youtube.com/watch?v=Tek8QmKRODw" target="_blank"><i>"Psycho"</i></a>,
dessen Titelkarte noch vor seiner Protagonistin brutal zerschnitten
wurde. Beide Intros wurden vom Pionier der Filmtitel-Gestaltung, Saul
Bass, arrangiert, der auch das stilbildende Intro zu Otto Premingers
<a href="http://185.196 Aufrufe •01.09.2010 473 19 Teilen Speichern" target="_blank"><i>„The Golden Arm“</i></a> zu verantworten hatte. Aber auch Hitchcock
selbst experimentierte schon zu Stummfilm-Zeiten mit Titelkarten
(siehe: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=2qFiw5VtmyI" target="_blank"><i>„The Lodger“</i></a>), was wenig überrascht angesichts der
Tatsache, dass er selber als Titelkarten-Designer im Filmgeschäft
begonnen hatte, bevor er zum vielleicht prägendsten Regisseur aller
Zeiten aufsteigen sollte.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisXLZMFw8J8QbwGYMEtsT8B5fO3eEZWr6A22uspTIWMer2iivbhmy7l5Xc-_6dbJamvyGSD0vXCYxuxnSIKTGRfZ60tTCibdTh6weZh2zehQ34hYrLjzXj13AioebxMW7qqCEMSlSRWvU/s1600/Vertigo.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisXLZMFw8J8QbwGYMEtsT8B5fO3eEZWr6A22uspTIWMer2iivbhmy7l5Xc-_6dbJamvyGSD0vXCYxuxnSIKTGRfZ60tTCibdTh6weZh2zehQ34hYrLjzXj13AioebxMW7qqCEMSlSRWvU/s320/Vertigo.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Thomas Edison, eigentlich Pionier im
Bereich der Elektrifizierung durch Glühbirnen, aber auch Unternehmer
und Filmproduzent mit eigenem Studio (sowie Patentinhaber eine der
ersten Filmkameras überhaupt), setzte schon früh vor seinen
Produktionen Filmkarten ein, um darauf seinen Urheberrechtsanspruch
am Spielfilm geltend zu machen. Schauspieler-Namen wurden auf diesen
frühen <a href="https://www.youtube.com/watch?v=y3jrB5ANUUY" target="_blank">Titelkarten</a> jedoch nicht genannt - ganz im Gegenteil: es
wurde sogar ganz bewusst auf eine namentliche Nennung verzichtet, um
die Darsteller unbekannt zu halten und damit steigende
Lohnforderungen dieser zu umgehen, die mit deren steigender
Popularität zu erwarten gewesen wären. Die Geschichte des Intros
ist also, natürlich, eine große Erkenntnis ist das nicht, auch
immer eine Geschichte des Kapitalismus.*</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">*</span></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">ab den 50er Jahren wurde dann
standardmäßig jeder Beteiligte am Spielfilm namentlich genannt</span></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"> </span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Man denke auch für einen Augenblick an
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=FD7w2l88dl8" target="_blank"><i>„Seven“</i></a>, dessen Titel-Sequenz von Kyle Cooper gestaltet wurde,
und David Fincher als einer der wenigen gegenwärtigen Filmemacher,
der dieser vergessenen filmischen Form auch im Mainstream noch einen
Raum gibt. Das Qualitätsfernsehen sorgte womöglich für eine
Renaissance dieser verschollen gegangenen Kunstform, mit Tony Soprano
ließ sich über die Straßen New Jerseys cruisen und dabei die
Aussicht genießen, bei <a href="https://www.youtube.com/watch?v=TraSFcARVwM" target="_blank"><i>„The Wire“</i></a> wurden die Themen der Serie
über Großaufnahmen auf die in der ersten Staffel zentrale
Abhörtechnik in einer Montage verdichtet.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgr1jKSVf7xVs0sujnzE5jHJ32NUQhDK1C5-WFJ3XYg_yoepjskvER-mQU1rNplaoUjV_P7Lc3sTo9LeYe2zkrKlEmjVtHYHH6QuN_PmVH1HOCZ4hShn2SGmlhdx8RMHeXGg9iyfN-8gg/s1600/True+Detective.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgr1jKSVf7xVs0sujnzE5jHJ32NUQhDK1C5-WFJ3XYg_yoepjskvER-mQU1rNplaoUjV_P7Lc3sTo9LeYe2zkrKlEmjVtHYHH6QuN_PmVH1HOCZ4hShn2SGmlhdx8RMHeXGg9iyfN-8gg/s320/True+Detective.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Die HBO-Produktion <i>„True Detective“</i> machte
beispielsweise den Double-Exposure-Effekt (wieder) populär, also
die gezielte Projektion eines Bildes auf das andere. Dadurch
entstehen fast surrealistisch anmutende Bildkreationen. Mittlerweile
hat sogar die Werbeindustrie, oder vielleicht gerade diese, diesen
Effekt für sich entdeckt und ausgiebig davon Gebrauch gemacht. In
den Werbepausen von Tennis-Matches sieht man den Effekt in Spots für
exotische Urlaubsziele oder Uhrenmarken aus der Schweiz. <i>„True
Detective“</i>, jedenfalls, holte das Okkulte, das Mythenhafte, das
Unterbewusstsein der Südstaaten bis in sein Intro. Da werden Bilder
in die Köpfe der Protagonisten projiziert, und das sind die
Topographien ihrer Alpträume, ihrer Traumata, da werden Bilder auf
Landschaften projiziert, und das ist die Vergangenheit, oder die
Erinnerung daran, mit der diese Orte beladen sind. Der Effekt
erlaubte es der Serie, ihre Themen noch vor dem ersten gesprochenen
Worten ästhetisch, das heißt motivisch, anzudeuten und den
Zuschauer gleichermaßen auf sie vorzubereiten. Die Erzählung
beginnt dadurch schon mit dem Intro und nicht erst danach.</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Teen-Kitsch und weitere Peinlichkeiten</span></i></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Doch das ist schon wieder viel zu gut.
Viel interessanter wird’s in der zweiten Reihe, in den schwerelos
schwebenden Köpfen mittelklassiger Schauspieler oder der besonders
bei Telenovelas und Soap Operas beliebten, dramatischen Drehung zur
Kamera hin. Angesichts der überwältigenden Anzahl an Seifenopern
(allein in Deutschland, aber auch im Soap-Opera-süchtigen Mittel-
und Nordamerika dürfte sich einiges addieren) könnte dies sogar die
am weitesten verbreitete Machart für TV-Intros generell sein. Auf
dem mittlerweile leider eingestellten YouTube-Kanal <a href="https://www.youtube.com/watch?v=uSbMkJeKOjc" target="_blank"><i>„Gute Arbeit Originals“</i></a> wird ganz gut deutlich, nach welchem Schemata diese
Intros funktionieren. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgehzm0DLsKowKxPDwi7blJClGyidooVnlnZIkeMhef0NMmrgaFc9OvPweUzIpFc2Xhs9Nsf5GZwjjo2IA4_Kkmmonlo7vOvzG_khjg7UiU5QwOQ_OSSAQ5Rw3iTT7swS6nshDZnOswpFU/s1600/Smallville.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgehzm0DLsKowKxPDwi7blJClGyidooVnlnZIkeMhef0NMmrgaFc9OvPweUzIpFc2Xhs9Nsf5GZwjjo2IA4_Kkmmonlo7vOvzG_khjg7UiU5QwOQ_OSSAQ5Rw3iTT7swS6nshDZnOswpFU/s320/Smallville.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Besonders eingebrannt hat sich bei mir
allerdings das Intro zu einer ganz anderen Serie: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=g2YIx1CTW10" target="_blank"><i>„Smallville“</i></a>,
die Prequel-Serie zum Mann aus Stahl. „Somebody save me“ klingt
es da und „ja bitte, rette diesen Nachmittag“ klang es zurück.
Die Namen der Schauspieler haben sich bis heute eingebrannt,
wenngleich es keinem der Schauspieler gelang, über die langlebige
Serie hinaus besondere Aufmerksamkeit zu generieren. Die größte
Aufmerksamkeit generierte dabei noch ein Skandal um die Verstrickung
zweier Darstellerinnen der Serie in eine als
multi-level-marketing-company getarnte Sekte, die ihre Mitglieder mit
Brandzeichen markierte (hier sei der Podcast „Escaping NXVIM"
empfohlen). Apropos: Lex-Darsteller Michael Rosenbaum macht
mittlerweile Podcasts.</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Aber zurück zum Intro: da sind
Gesichter, die erwartungsvoll zur Kamera blicken, sehnsuchtsvoll,
vielleicht ein bisschen verwirrt. In der aufleuchtenden Schrift lag
das Versprechen, für eine Stunde in Kansas zu sein, in den Cafés,
den Fluren der Highschool – im Herzen Clarks, der unbedingt das
Herz von Lana erobern wollte, und gleichsam unbemerkt von Chloe
belagert wurde. Echter Kitschnudel-Salat vom Feinsten.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXrjMKNIS8V9JMBVKslcCybicFk3DCooe5-qJncoBSalbo7oORlMm8ZxbGE5C5SW5X-Wv6nlBUAwOk-Xk7l86MGlgX_Q3ZQaCgL1yaB2_XtOz0UifLXgUXUP3g21EQVKeT-nMPLY29jkg/s1600/Dawsons+Creek%252C+sch%25C3%25B6n+pixelig%252C+da+f%25C3%25BChlt+man+sich+doch+direkt+in+die+90er+versetzt.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXrjMKNIS8V9JMBVKslcCybicFk3DCooe5-qJncoBSalbo7oORlMm8ZxbGE5C5SW5X-Wv6nlBUAwOk-Xk7l86MGlgX_Q3ZQaCgL1yaB2_XtOz0UifLXgUXUP3g21EQVKeT-nMPLY29jkg/s320/Dawsons+Creek%252C+sch%25C3%25B6n+pixelig%252C+da+f%25C3%25BChlt+man+sich+doch+direkt+in+die+90er+versetzt.png" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Schön pixelig, da fühlt man sich doch direkt in die 90er zurückversetzt</td></tr>
</tbody></table>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Eine andere Serie führte uns bis in
die Schlafzimmer der Jugendlichen. Dort wurde Fernsehen geschaut,
kommentiert von einem Filmnerd, der die Worte eines Filmnerds in den
Mund gelegt bekam. Und da ist eine Gruppe Jugendlicher, die einfach
nur am Strand herumtorkeln und verliebt sind und dann wieder nicht
und dann ganz traurig und dann wieder alles ganz von vorn. Und dann
erst dieser unglaublich süße Blick von Katie Holmes im <a href="https://www.youtube.com/watch?v=Fg9qYo7A5to" target="_blank">Intro</a>, wenn
sie lächelnd die Augen verdreht und man sitzt nur dort und möchte
ins Kissen beißen vor lauter, Entschuldigung, <i>cuteness</i>. Das
Intro vermittelt einem in konzentrierter Form, was die Serie jenen
bedeutet haben muss, die sie zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung
regelmäßig verfolgten.</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span></i>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">„I don't want to wait for our lives
to be over, I want to know right now, what will it be? I don't want
to wait for our lives to be over, Will it be yes or will it be...
sorry?“
</span></i></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Interessanterweise wurden einige Songs,
die in der TV-Veröffentlichung noch zu hören waren, in der
DVD-Auswertung aufgrund der hohen Kosten für die Lizenzen der
Original-Songs ausgetauscht – darunter auch der Intro-Song von
Paula Cole, welcher durch Jann Ardens „Run Like Mad“ ersetzt
wurde. Die Dringlichkeit jugendlicher Vorstellungswelten bringt
dieses Intro, in seiner originalen Vertonung, auf den Punkt, aber
auch die sentimentale Schwermut, die einen wohl zwangsläufig ereilt,
wenn man dort sitzt, am Pier und und das Wasser schwappt und die
Sonne langsam dahingeht.</span></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm;">
<i><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Warum nun dieser Text? – Ein Plädoyer </span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbsIALxjX9a7-SqZCztLGP_dOfE-0617eVMRpUyUM1wbXU1ayU1nCC0dxUBcUloVodAhf-YZeKPNngCOB-YIJKjGna5OI88cL8XVhz-i9Q1dpCDuVViBvtWW4N0j79SomK-Do7qJujDa0/s1600/netflix-intro-ueberspringen-620x324.png.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="324" data-original-width="620" height="167" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbsIALxjX9a7-SqZCztLGP_dOfE-0617eVMRpUyUM1wbXU1ayU1nCC0dxUBcUloVodAhf-YZeKPNngCOB-YIJKjGna5OI88cL8XVhz-i9Q1dpCDuVViBvtWW4N0j79SomK-Do7qJujDa0/s320/netflix-intro-ueberspringen-620x324.png.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Der eigentliche Grund für diesen Text liegt beim
Streaming-Dienst Netflix und seiner Umgangsform mit den Vor- und
Abspannen seiner Inhalte. Schaut man sich dort eine Serie an,
scheint nach wenigen Sekunden ein Button auf, der es einem erlaubt,
das Intro zu überspringen. Beim Abspann ist diese Handlungsoption
sogar überhaupt nicht mehr vorhanden, hier wird der Abspann
augenblicklich zu einem kleinen Fenster minimiert, die Namen sind
nicht mehr lesbar (je nach Größe des Fernsehgeräts natürlich) und
der Rest des Bildschirms wird mit einer Werbung für einen weiteren
Netflix-Inhalt bespielt.
</span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"></span><span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Diese Praxis scheint man sich von den
privaten Fernsehsendern abgeschaut zu haben, die auch keine Sekunde
Sendezeit darauf verwenden, den Abspann zu zeigen. Ehe man auch nur
realisiert hat, dass man am Ende der Sendung angelangt ist, findet
man sich dort schon wieder in einer Werbepause wieder. Angetrieben
werden diese Funktionen natürlich von der gleichen wirtschaftlichen
Prämisse, die auch die algorithmischen Strukturen von
Video-Plattformen wie YouTube fundamental bestimmen: jede Sekunde,
die der User auf der Plattform verbringt, ist Geld. Jede Sekunde, die
nicht darauf verwendet wird, Inhalte zu konsumieren (statt zu
reflektieren) ist eine Sekunde, die keine wertvollen digitalen Daten
produziert.
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Der Intro-überspringen-Button steht
nicht zufällig auf einer Plattform zur Verfügung, auf der mit der
ersten Staffel <i>„House of Cards“</i> das sogenannte „binge watching“
möglicherweise erfunden, jedenfalls aber populär gemacht wurde.
Denn das binge watching ist genau das: der kontinuierliche, nicht
abreisende Konsum von Fiktion, die völlige Versenkung in einer
Geschichte über einen längeren Zeitraum hinweg. Paradoxerweise ist
dies das genaue Gegenteil von dem, was das Format einst versprach:
ein Wiedersehen mit alten Bekannten, ein ständiger Begleiter, ein
Ritual, das die Woche strukturiert. Eine Serie zu bingen ist also
vielleicht eher mit dem „binge reading“ eines Romans zu
vergleichen. Und als solche rezeptive Erfahrung ist sie sicherlich
auch nichts neuartiges.
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Für Netflix ist das Intro lediglich
eine Störung, der Abspann nur der Augenblick, zur nächsten Episode,
zum nächsten „content“ zu schalten. Und natürlich machen diese
Funktionen gerade hier Sinn. Dahinter liegt eine Ideologie des
dauerhaften Konsums. Die überall grassierende Spoiler-Phobie
verhindert die gemeinsame Reflexion sowieso die meiste Zeit, also
schaut jeder seine Serien und Filme in seinem eigenen Tempo. Das
Intro entstammt also einer Zeit, in der die Übermoderne und seine
Beschleunigungseffekte noch nicht derart umfassend unser
Rezeptionsverhalten verändert haben. Mit der zunehmenden
Beschleunigung des eigenen Sehverhaltens wird Zeit scheinbar - im
ökonomischen Sinne natürlich überhaupt nicht scheinbar –
kostbarer.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">Aber das ist es nicht. Nicht wirklich.
Denn mehr noch als reine Respektsbekundung gegenüber den Machern
eines Filmes oder einer Serie oder als verzweifelte Form antikapitalistischen Widerstands sollten wir uns den Vor- und Nachspann
aus eigenem Interesse ansehen. Denn das Schwarz, das auf das letzte
Bild folgt, wie auch das Intro, das wir bereits etliche Male gesehen
haben, schult das eigene Sehen. Und es positioniert sich gleichsam
gegen eine Ideologie des dauerhaften, unreflektierten Konsums und
erobert sich kleine Inseln der Selbstbefragung zurück. Im
wiederholten Sehen des Intros schärfen wir unseren Blick für
Details, geben uns Raum, die eigenen Erwartungen zu sortieren. Im
zumeist schlichten Abspann kann das Gesehene dann verarbeitet und
kritisch hinterfragt werden, vielleicht auch einfach nur die
Empfindungen empfunden werden, die der Film oder die Serie in uns
ausgelöst hat. Und vielleicht ereilt uns im Schwarz des Abspanns
sogar ein fruchtbarer Gedanke, scheinbare Kleinigkeiten erlangen
Bedeutung, scheinbare Großartigkeiten werden unter dem kritischen
Blick wieder rissig. So wird aus dem passiven Konsum vielleicht
wieder ein bewusster, reflektierter Umgang mit den Fiktionen unseres
Alltags – und durch unseren Umgang das Fernsehen und das Kino
wieder ein kleines bisschen... geiler.</span></div>
<span style="font-family: "Trebuchet MS", sans-serif;">
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-9902789177910982392020-01-28T17:43:00.000+01:002020-01-28T17:46:53.508+01:00Mittelklasse - "The Commuter" [US '18 | Jaume Collet-Serra]<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2YjB9ZrltinNRTk6E3zNRQt9g2qVyMpb_vk8rjrifguHD9cqaDKEiuMp6jkNyCt4O-tzrzTObrs-tZQK6CSKovjjIvHrulyBLpOzLQn9W6FuJ8wpw85BcSBRd8CtNm17s7SFNWHfxrKo/s1600/TheCommuter._CB1538415798_SX1080_.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="540" data-original-width="1080" height="160" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2YjB9ZrltinNRTk6E3zNRQt9g2qVyMpb_vk8rjrifguHD9cqaDKEiuMp6jkNyCt4O-tzrzTObrs-tZQK6CSKovjjIvHrulyBLpOzLQn9W6FuJ8wpw85BcSBRd8CtNm17s7SFNWHfxrKo/s320/TheCommuter._CB1538415798_SX1080_.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">An der Stelle des Films könnte man noch denken: "Joar, nicht uninteressant."<br />
Vorsicht: das ist die Falle!</td></tr>
</tbody></table>
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span>
</span>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Ein Mittelklasse-Film über die Mittelklasse für die Mittelklasse. Neeson beschützt nun auch schon seit Jahrzehnten seine Familie vor verschwörerischen Kreisen, denn wer Familie sagt, macht sich keine Feinde. Jetzt zeigt er zusätzlich dazu einem Goldman Sachs-Trader den Mittelfinger, denn wer „die da oben“ sagt, klingt kritisch und ist doch vollkommen beliebig dabei. Die Mittelklasse erweist sich zudem als perfektes Zielpublikum. Selbst derjenige, der sich faktisch nicht hinzuzählen kann, fühlt doch zumindest eine geistige Verbundenheit und versucht ökonomisch Anschluss zu finden. <i>„Commuter“</i> ist ein Film für Leute, die mit dem Geländewagen vor dem Multiplex vorfahren und sich beim Mittelklasse-Kitsch von Neeson dennoch verstanden fühlen. Dabei ist das alles auch noch so gut besetzt, dass man manchmal vergisst, wie billig das Ganze ist. Daran erinnert einen dann Collet-Serra, der CGI-Tricks mit Action verwechselt. Ich muss aufhören, seine Filme zu schauen.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-85516414917059136092020-01-19T11:55:00.000+01:002020-04-24T14:00:15.519+02:00Julia Roberts - "My Best Friend's Wedding" [US '97 | P. J. Hogan]<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPbOdc4u4owcL75q-IdFwl8f9d4sxHmAk-PnZT4s0g300XW1gvoTMb-ZBKkX_lwbu3mKzAN8wqWSQ7bg7S32uvgBtG11jkG4U2wzqdSX1Rb_1fIVdzg9BzONnTicHJpNST-DXdkGDSxFE/s1600/1280.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1280" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPbOdc4u4owcL75q-IdFwl8f9d4sxHmAk-PnZT4s0g300XW1gvoTMb-ZBKkX_lwbu3mKzAN8wqWSQ7bg7S32uvgBtG11jkG4U2wzqdSX1Rb_1fIVdzg9BzONnTicHJpNST-DXdkGDSxFE/s320/1280.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Julia Roberts ist von einem anderen
Stern. Wie sie dort steht, mit dem festen Schritt und dem Blick, fest
auf ihn gerichtet. Wie sie strahlt, auch wenn sie weint. Wie sie
strahlt, wenn sie ein herzliches Lachen imitiert. Denn das kann
niemand so gut wie sie. Sie strahlt bis in die hintersten Sitzreihen
hinein, erhellt die finstersten Ecken und Winkel, in die sich der
Zyniker gerne zurückzieht, um nicht erhellt zu werden. Gleichzeitig
fühlt man sich auf intimste Weise mit ihr und ihrem Schicksal
verbunden. Das ist auch das Unheimliche an einer großen
Schauspielerin wie sie eine ist. Wir möchten ihr alles glauben,
wissen aber um die Illusion des Kinos, die sie uns vergessen macht.
Und kaum jemand belügt uns so charmant wie sie. In einer Szene
tuckert sie mit ihrem besten Freund (er heiratet in wenigen Tagen
eine andere, sie ist nach wie vor in ihn verliebt) auf einem
Fährschiff einen Fluss hinunter. Die Kamera muss für diese Szene
überhaupt nicht viel machen, sie nimmt die Darsteller lediglich in
die Nahaufnahme und lässt die Stadt im Hintergrund vorbeiziehen -
die Szenerie ist bereits hinreißend genug. Die Musik glaubt in
diesem Moment große Gefühle evozieren zu müssen, schwillt an und
ab, dabei sind alle Zutaten längst beisammen, alle Dinge von
Bedeutung, die diese Szene vermitteln soll, ganz deutlich erkenn- und
spürbar, in die Gesichter eingeschrieben, den Worten konnotiert.
</span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Kurz vor der Hochzeit hinterfragt er
seine Entscheidung, wagt mit ihr einen Blick zurück auf ihre frühere
Beziehung. Es ist der perfekte Augenblick für sie, ihm ihre Liebe zu
gestehen - im Moment seines Zweifelns. Doch sie schweigt und der
Augenblick zieht vorüber. Mit ihnen verstummt die Musik. Ihr Freund
beginnt zu singen, ihren Song, den alten, „The Way You Look
Tonight“ von Tony Bennett. Und Mensch, könnte das kitschig sein.
Doch die Reduktion der Geräuschkulisse, die Farbpalette, die
fehlenden Weichzeichner machen das fast schon zu einer Verschmelzung
von Classical und New Hollywood; klassisch in seinem Sentiment, im
Drang, in der Musik den absoluten Ausdruck zu finden (heute wird viel
zu wenig gesungen), aber geerdet in seiner filmischen, seiner
ästhetischen Haltung. Es ist jener Augenblick unerfüllter
Sehnsucht, die im Gesicht von Roberts einen Ausdruck findet, ohne
sich in einer großen Geste verraten zu wollen. Es ist nur eine
Träne, die sich augenblicklich wieder aus dem Gesicht gewischt wird,
um die Illusion aufrecht zu erhalten. Dann lächelt sie wieder und erhellt damit jeden finsteren Winkel - auch wenn sie eigentlich weinen möchte. Ja, gerade dann strahlt sie am hellsten.</span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Some day, when I'm awfully low</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">When
the world is cold</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">I will feel a glow just thinking of you“
</span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-9309240649064835482020-01-15T11:04:00.000+01:002020-01-15T11:04:19.973+01:00Jahresrückblick 2019 <div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Kurze Geschichte kurz: ich kam nicht
mehr in meinen Google-Account hinein, jetzt bin ich wieder drin, deswegen
gibt es jetzt einen Jahresrückblick. Es war schön. Qualität und
Quantität haben in meinem Filmjahr geheiratet und das sind die
wunderschönen Babys. Viel Vergnügen.
</span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Porträt einer jungen Frau in
Flammen“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Céline Sciamma </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio_fjfdfeEiUz6xEz1mvb0VrZeszeBr2nSMagS2vd1Jdpi0xTkEQ_tO8hvUB4K_oeUM-8ou89G2E3qUIc5SF_Yr1VsS_a57IIwd547yFJ4MpEL_Z1SIYK7ZHXCvuiV7hsA3WTUaYBxvV0/s1600/MV5BMWI4NTIwZTctYWIyMi00Y2M1LWFmOTAtNDI1ZDg4ZTFhNzRkXkEyXkFqcGdeQXVyOTg0OTY2NDc%2540._V1_SX1777_CR0%252C0%252C1777%252C937_AL_.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="844" data-original-width="1600" height="168" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio_fjfdfeEiUz6xEz1mvb0VrZeszeBr2nSMagS2vd1Jdpi0xTkEQ_tO8hvUB4K_oeUM-8ou89G2E3qUIc5SF_Yr1VsS_a57IIwd547yFJ4MpEL_Z1SIYK7ZHXCvuiV7hsA3WTUaYBxvV0/s320/MV5BMWI4NTIwZTctYWIyMi00Y2M1LWFmOTAtNDI1ZDg4ZTFhNzRkXkEyXkFqcGdeQXVyOTg0OTY2NDc%2540._V1_SX1777_CR0%252C0%252C1777%252C937_AL_.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Muss ich ein zweites Mal sehen. Mein
Kopf war da, mein Herz blieb stumm. Manchmal ist das so. Ähnlich wie
bei <a href="https://die-blogbusters.blogspot.com/2018/10/die-liebe-ist-ein-seltsames-spiel.html" target="_blank"><i>„Phantom Thread“</i></a> scheint dies ein Film zu sein, der mit jeder
Sichtung wächst, der sich immer wieder befragen und untersuchen
lässt und der einen doch immer wieder an einen anderen Punkt führt.
PS: Vivaldi ging mir nie näher.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Systemsprenger“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Nora
Fingscheidt </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlhO3TMH_L_7I1LKNyBpPzpzO0_ErKTZsfR19RTWbuNWrMdh47Fsr4rgmi0b8jzGqGR3M3EeaW8IOUV-UsxT-5rhEXW6wcbQzl8goN_ezKHunJw5BfdBlVWqtguf7Qbm5cRfyzTLwWSGM/s1600/media.media.2ffd2930-9802-44a2-b07a-058851d143d7.original1024.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="673" data-original-width="1024" height="210" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlhO3TMH_L_7I1LKNyBpPzpzO0_ErKTZsfR19RTWbuNWrMdh47Fsr4rgmi0b8jzGqGR3M3EeaW8IOUV-UsxT-5rhEXW6wcbQzl8goN_ezKHunJw5BfdBlVWqtguf7Qbm5cRfyzTLwWSGM/s320/media.media.2ffd2930-9802-44a2-b07a-058851d143d7.original1024.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Die kaum zähmbare Hauptfigur findet
auch in der Form des Films Ausdruck. Trotz der
Dokumentarfilm-Vergangenheit der Regisseurin geht diese extrem
gestalterisch mit dem Material um und führt damit im besten Sinne zu
einem auslaugenden, anstrengenden Filmerlebnis. In meiner
Kino-Vorstellung konnte es sich eine gewisse Dame nicht verkneifen,
den gesamten Film pädagogisch kommentierend zu begleiten - ich
verlange die Höchststrafe!
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„John Wick: Chapter 3 - Parabellum“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Chad Stahelski </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUyNpOkSWChq6x7OtzfWznYu4ga7WoEcYSk1J4yGcrgZSAcKu-mgbBjCh4BDTVsIxOrCD3IUKnI3WiMQNvmJm8BLUGsVM2B7N5Szgd_6-6STo-o58y8MuCyo8XC-kpS0auMRBD3exKn9k/s1600/John-Wick-Chapter-3-Parabellum-1320x543.jpg.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="543" data-original-width="1320" height="131" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUyNpOkSWChq6x7OtzfWznYu4ga7WoEcYSk1J4yGcrgZSAcKu-mgbBjCh4BDTVsIxOrCD3IUKnI3WiMQNvmJm8BLUGsVM2B7N5Szgd_6-6STo-o58y8MuCyo8XC-kpS0auMRBD3exKn9k/s320/John-Wick-Chapter-3-Parabellum-1320x543.jpg.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Wenn Waffen und Körper zum Tanz
bitten, möchte man nicht stillsitzen. Eines der schönsten
Kinoerlebnisse überhaupt.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Shoplifters“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Hirokazu Kore-eda </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEieicdIktniTsKfMmkPNVgVCcett-s9eh_wnNFntgnZb6wHPtK3s7u31UwHkWE_e6XaCbT2LrKLo3WzACG_BbzOtNPDwLYevQIZHSS5VfqXkFPA_lZ4fJvtc-iFiNGOlfP1FtFXhSpR8eE/s1600/i-111.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="239" data-original-width="580" height="131" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEieicdIktniTsKfMmkPNVgVCcett-s9eh_wnNFntgnZb6wHPtK3s7u31UwHkWE_e6XaCbT2LrKLo3WzACG_BbzOtNPDwLYevQIZHSS5VfqXkFPA_lZ4fJvtc-iFiNGOlfP1FtFXhSpR8eE/s320/i-111.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Nicht dieses Jahr, schon klar, aber
Ende letzten Jahres erschienen, deswegen hier drin. In einer Szene
ist die Familie am Strand, der Vater mit dem Sohn im Wasser und klärt
diesen über Sexualität auf. Schöner, unaufgeregter, beiläufiger,
lässiger geht es einfach nicht.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Marriage Story“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Noah Baumbach</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1RKFRvkCE9gWcVKC87LLyMUyJBljBxFPnDqgyhGaVBG1Hs8IUoAyw2r1GHXu365jfmVV6wSTGxyYV0rb0WEKPkElpZxyJ78QiCKSz2Y0s2dzs3sdy5iuSBlYhbdplhAs51VofVfLHgWg/s1600/kampf-um-die-gefuehle-bild-1.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="253" data-original-width="450" height="179" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1RKFRvkCE9gWcVKC87LLyMUyJBljBxFPnDqgyhGaVBG1Hs8IUoAyw2r1GHXu365jfmVV6wSTGxyYV0rb0WEKPkElpZxyJ78QiCKSz2Y0s2dzs3sdy5iuSBlYhbdplhAs51VofVfLHgWg/s320/kampf-um-die-gefuehle-bild-1.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Typisches Oscar-Material“ ist
erstmal überhaupt keine ernstzunehmende Kategorie von Kritik.
Baumbach ist nicht nur ein sehr guter Autor, sondern auch ein sehr
eleganter Filmemacher. Er ist auch nicht der neue Woody Allen,
sondern einfach besser als dieser je war. Die „Blick-Regie“ wenn
die beiden Parteien das Tor zum Grundstück zuschieben, die
juristische Verhandlung, die von der Essensbestellung unterbrochen
wird, die versehentliche Schnittverletzung, das Lesen eines Briefs,
das Singen eines Liedes – mit den Lieblingsmomenten hätte ich den
Film nacherzählt.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Upgrade“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Leigh Whannell </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgyAgqM5ykjLh7dU7P-5FuKyHTIQH1Qvs0eWjdKE_18ub4ENXSthGbooXqKzX3A1vnjcH4e5tH-2BUbSOBNK6ALUymfMqgATBumAihI9-mp7MGBYuIQk8PHsJQB_IPRT1N1GNLmOa2NOkU/s1600/wicked-cool-new-overkill-red-band-trailer-for-the-sci-fi-action-film-upgrade-social.jpg.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgyAgqM5ykjLh7dU7P-5FuKyHTIQH1Qvs0eWjdKE_18ub4ENXSthGbooXqKzX3A1vnjcH4e5tH-2BUbSOBNK6ALUymfMqgATBumAihI9-mp7MGBYuIQk8PHsJQB_IPRT1N1GNLmOa2NOkU/s320/wicked-cool-new-overkill-red-band-trailer-for-the-sci-fi-action-film-upgrade-social.jpg.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Zugegeben, Whannell hat sich nach
<i>„Insidious: Chapter 3“</i> (ohne den Film gesehen zu haben) vermutlich nicht
sofort verdächtig dafür gemacht, mal auf irgendjemandes Bestenliste
für irgendwas zu landen. Aber es ist passiert. Nach dem tollen <i>„The
Invitation“</i> beweist Hauptdarsteller Logan Marshall-Green ein
weiteres Mal ein sehr gutes Händchen für kleine Genre-Perlen und
läuft seinem Look-alike Tom Hardy mittlerweile fast schon den Rang
ab. Über den Film möchte ich überhaupt nichts verraten. Nur so
viel: er ist gut.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Dragged Across Concrete“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von S.
Craig Zahler </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiW6Vm5zAXWuORH_HQyyoGyvoXul_gAppcn8ApE6FUOPD4GBuQFxbI5TuqwoT84CFQF0ERiGqW5JyUmGbf4WzoAeB3-8gPXsgSjiF1ckkyMkKlCtN5RCAqV7HBZoEEDxLP8Tz2L_k_Yw50/s1600/DAC_D27_04417.0.jpg.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="675" data-original-width="1200" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiW6Vm5zAXWuORH_HQyyoGyvoXul_gAppcn8ApE6FUOPD4GBuQFxbI5TuqwoT84CFQF0ERiGqW5JyUmGbf4WzoAeB3-8gPXsgSjiF1ckkyMkKlCtN5RCAqV7HBZoEEDxLP8Tz2L_k_Yw50/s320/DAC_D27_04417.0.jpg.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Der Preis für den schönsten
Filmtitel des Jahres steht schon mal fest.“ <a href="https://die-blogbusters.blogspot.com/2019/03/die-abgehangten-dragged-across-concrete.html" target="_blank">[…] </a>
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„The Sisters Brothers"</i></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i> </i></span>von Jacques
Audiard </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUiOfuWnbIMi-p1-jIWTm8uBiRQ_TQqGj7g7mNR3hhvfZAQazpNR6UoYhmSPaAYFHqV_-CB1aX8_iehbT3GwkvF_avvFUrjvUs1NmM3rC4iB0FrZ8XwMhdymDeWneV84LQKSd7ixmHg20/s1600/Reilly-Phoenix-Sisters-Brothers-e1565026544783.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="504" data-original-width="1200" height="134" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUiOfuWnbIMi-p1-jIWTm8uBiRQ_TQqGj7g7mNR3hhvfZAQazpNR6UoYhmSPaAYFHqV_-CB1aX8_iehbT3GwkvF_avvFUrjvUs1NmM3rC4iB0FrZ8XwMhdymDeWneV84LQKSd7ixmHg20/s320/Reilly-Phoenix-Sisters-Brothers-e1565026544783.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Eine kurze Pause vom ewigen Gereite
und Geschieße, ein erleichtertes Ausatmen, eine heiße Badewanne.
Eine Pause vom dem, was erwartet wird, aber nur kaputt macht. Eine
Pause vom Western.“ <a href="https://die-blogbusters.blogspot.com/2019/03/zuruck-zu-mutti-sisters-brothers-us-18.html" target="_blank">[…]</a>
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Parasite“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Bong Joon-ho</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsudIYyd5B-DqAy3VK2UBJPFHCZsWiPY5rF3rR4fCMs6_DY1QXX8aSzvuiyWwAy7rmHa3N0Vu1XsXdukA7Z4TiEIOV22Kn4-0QvCYZFBDgkCpjIbHhVGrhvfuK9Vk6ZvYksVwtr0U9PRQ/s1600/ParasiteCast.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="520" data-original-width="1200" height="138" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsudIYyd5B-DqAy3VK2UBJPFHCZsWiPY5rF3rR4fCMs6_DY1QXX8aSzvuiyWwAy7rmHa3N0Vu1XsXdukA7Z4TiEIOV22Kn4-0QvCYZFBDgkCpjIbHhVGrhvfuK9Vk6ZvYksVwtr0U9PRQ/s320/ParasiteCast.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"> </span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Selten einen so konzentrierten Film
gesehen, der der konkreten künstlerischen Vision seines Machers
derart nahezukommen scheint. Vor allem beweist Bong Joon-ho, dass die
vermeintlichen Gräben zwischen Genre, Mainstream und Kunstkino
nichts als selbst-induzierte Illusionen sind. <i>„Parasite“</i> wird
überall gefeiert, völlig zu Recht.
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Galveston“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Mélanie Laurent
</span></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh4evhyd6r85CHcjGGcGIjLb8rSF4kNRpx9wvG44AHLBUP0CkAFYq4enPFV2HsNfj5rSJ3YE42YghfI2dcyr_zl7G8pFsJrQ3m164_0vYemEMLpLqs0YOtqCvhO6xio8Y8D1vny1rOM90/s1600/galveston-elle-fanning-ben-foster-1200x520.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="520" data-original-width="1200" height="138" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh4evhyd6r85CHcjGGcGIjLb8rSF4kNRpx9wvG44AHLBUP0CkAFYq4enPFV2HsNfj5rSJ3YE42YghfI2dcyr_zl7G8pFsJrQ3m164_0vYemEMLpLqs0YOtqCvhO6xio8Y8D1vny1rOM90/s320/galveston-elle-fanning-ben-foster-1200x520.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Die arme Laurent hat vergangenes Jahr
nicht nur die heiße Mieze für Chauvi Michael Bay geben müssen, sie
durfte auch diese sehr traurige, sehr tolle Romanverfilmung drehen.
<a href="https://die-blogbusters.blogspot.com/2019/02/du-wurdest-nicht-verlassen-galveston-us.html" target="_blank">---></a>
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Eighth Grade“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von Bo Burnham </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhk-ODHzsNGb4i4tsV85oB1Ciflz3ogw8rWC_rD98RDZSTfAZokmHeLynA4oGAZFMx7ZnndYnI_X1qSzusFmS0Fm97bJgtEUDkDELwA7s-nFgqbPe5I3jsM3h-QdmuODv1DbNGUfTn2ovw/s1600/eighth_grade_bts.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="432" data-original-width="768" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhk-ODHzsNGb4i4tsV85oB1Ciflz3ogw8rWC_rD98RDZSTfAZokmHeLynA4oGAZFMx7ZnndYnI_X1qSzusFmS0Fm97bJgtEUDkDELwA7s-nFgqbPe5I3jsM3h-QdmuODv1DbNGUfTn2ovw/s320/eighth_grade_bts.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„In den Komplikationen des Alltags,
den Hürden zwischenmenschlicher Kommunikation, in den schmerzhaften,
aber zugleich Glück verheißenden Annäherungen an den Anderen,
sucht Burnham nicht zuvorderst die Lacher, sondern einen gemeinsamen
Nenner in den verwirrenden, ängstigenden Erfahrungen des
Menschseins.“ <a href="https://die-blogbusters.blogspot.com/2019/02/was-soll-blo-aus-den-jungen-menschen.html" target="_blank">[…]</a>
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><span style="color: #783f04;"><i>„Ad Astra“</i></span> </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">von James Gray </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7aUBWZkFKdNo5gIqwmVpxTA8qW7iYjlt_vgqdX2c7nlOE49ecIjD9RrjEUcw3dGk8dg7PewgC3TyLJQ2UTIgT2stUg-bekpHQc70d-_F-2hNoXL3T6uW96Luq33sJSj4M2uPijv6NPrY/s1600/ad_astra_DF_00642FD_R2_rgb.0.jpg.webp" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="800" data-original-width="1200" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7aUBWZkFKdNo5gIqwmVpxTA8qW7iYjlt_vgqdX2c7nlOE49ecIjD9RrjEUcw3dGk8dg7PewgC3TyLJQ2UTIgT2stUg-bekpHQc70d-_F-2hNoXL3T6uW96Luq33sJSj4M2uPijv6NPrY/s320/ad_astra_DF_00642FD_R2_rgb.0.jpg.webp" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Brad Pitt in einer seiner besten
Rollen. Kleine Kritik kommt noch.
</span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Bitte nicht vergessen (erweiterter
Kreis)
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Border“ von Ali Abbasi
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„American Factory“ von Steven
Bognar & Julia Reichert
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Midsommar“ von Ari Aster</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„The Lighthouse“ von Robert Eggers</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„The Irishman“ von Martin Scorsese
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Psychobitch“ von Martin Lund</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Once upon a Time … in Hollywood“
von Quentin Tarantino
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Amazing Grace“ von Alan Elliott &
Sydney Pollack
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Climax“ von Gaspar Noé
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„The Favourite“ von Yorgos
Lanthimos
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">„Asche ist reines Weiß“ von Jia
Zhangke
</span></span></div>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-42095223721595709322019-11-27T12:32:00.000+01:002019-11-27T12:32:03.874+01:00Die da oben - "The Boys" [US '19 | Season 1]<span style="font-size: small;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_zwesPPtXIjRHpS4bgNIyXPaqNx8TKY6d8kdEPxwqoeb-AhokyF0Q6oiGOm_curFZD0FclzW3cg-qZr-VfDc7FpckQKhugzfhvVf-wAlfVDikb9tG4NtbhfgHLl0ms_PhxtuY5YJEicA/s1600/theboys1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="614" data-original-width="1092" height="179" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_zwesPPtXIjRHpS4bgNIyXPaqNx8TKY6d8kdEPxwqoeb-AhokyF0Q6oiGOm_curFZD0FclzW3cg-qZr-VfDc7FpckQKhugzfhvVf-wAlfVDikb9tG4NtbhfgHLl0ms_PhxtuY5YJEicA/s320/theboys1.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: 'Trebuchet MS', sans-serif;">Selbst der harte Brite mit dem
süffisanten Grinsen im Gesicht (Karl Urban) sitzt hier irgendwann
mit dem Protagonisten auf der Parkbank und erzählt von seinen
persönlichen Verlusten, den Schmerzen, die sie verursachen und dass
er diesen deswegen total verstünde. Vermutlich ist das diese
Charakterisierung von der immer alle erzählen und die ist immer ganz
leicht daran zu erkennen, dass die Stimmen der Schauspieler ganz tief
werden und der Blick glasig in der Erinnerung erweicht und filmisch
ist das im Grunde immer Schuss/Gegenschuss und ich könnte jedes Mal
vorspulen, wenn ich mir diese so säuberlich getrennten Dramaparts in
amerikanischen Serien antun muss, um die guten Sachen sehen zu
dürfen, bzw. die Dinge, die es nur dort zu sehen gibt. Zum Beispiel
eine Gruppe zusammengewürfelter Jungs, die einen unzerstörbaren,
unsichtbaren Superheld gefangen halten und darüber rätseln, wie sie
ihn töten könnten, während eine Art Superman über die Stadt
hinwegfegt und nach seinem Helden-Kollegen Ausschau hält; den Jungs
geht der Kackstift, das ist nur verständlich und der
Perspektivwechsel macht Spaß, wo man im Kino doch bislang stets auf
der Seite der Helden stand und selten gegen ihn agieren musste. Ganz
plötzlich werden so die Nachteile absolut konzentrierter Macht
deutlich.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Die Spaßigkeiten dieser
unkonventionellen Prämisse gestaltet <i>"The Boys"</i> aber
leider allzu konventionell aus. Das ewige Gelaber habe ich bereits
erwähnt, jedes Trauma wird sich erzählt, jede Motivation, gerade
dies oder jenes zu tun, ausführlich dargelegt und besprochen, damit
auch ja nichts ungesagt bleibt. Das ist dann auch immer ganz klar von
den schwarzhumorigen Teilen der Serie getrennt, wenngleich man sich
auch hier eher auf dem pubertären Gewalt-ist-geil-Niveau anderer
Superhelden-Stoffe bewegt, die R-Rating mit Erwachsenenunterhaltung
verwechseln. Die Serie hat zudem ungleich höhere Ambitionen und
möchte sich offenbar darüber hinaus, oder zuvorderst, als kritische
Satire auf, ja, eigentlich alles verstanden wissen, das in den USA
irgendwie eine geeignete Zielscheibe abgibt. Die Superhelden-Branche
ist gänzlich privatisiert, die Medien und sozialen Netzwerke dienen
als nützliche Mittel zu ihrer Vermarktung, die Politik wird im
Verborgenen manipuliert und die Kirche stülpt den Brands der
Superhelden auch noch irgendwelche Erlöser- und Erretter-Mythen
über. Überhaupt sind die Mächtigen hier alle korrumpiert und alle
tragen Masken und dahinter gilt es dann das wirkliche, das -
natürlich - tief böse Gesicht der vermeintlich altruistisch
agierenden Superhelden zu erkennen.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Dazu gibt es dann Bilder, die man eben
erwarten kann, wenn im Fernsehen über Macht erzählt wird: falsche
Reden, falsches Grinsen, falsches Winken vor jubelnden Massen,
während man hinter vorgehaltener Hand die Wahrheit spricht. <i>"The
Boys"</i> ist die Serie für den Verschwörungstheoretiker, der
glaubt, über eine 2 stündige Internetrecherche die Verästelungen
der Macht durchschaut zu haben und sich in jedem Vorurteil über
Macht und Personen der Macht bestätigt sehen darf. Gerade ästhetisch
bleibt bei alledem jedoch wenig hängen, vielleicht der Schuss von
Homelander (Superman), wie man ihn durch das Fenster eines Flugzeugs
am dunklen Nachthimmel erblickt und dieser einem kleinem Jungen im
Flugzeug zuwinkt, ehe sich seine Augen rot färben und er das
Flugzeug gewaltsam vom Himmel holt. Diese Szene ist auch
stellvertretend für das, was die Serie einem am besten vermittelt:
die Angst der Menschen vor den Helden und ihren gottgleichen
Fähigkeiten, sogar die Angst und Skepsis der Superhelden
untereinander. Die Herangehensweise Snyders bei seinem großen
Superhelden-Clash, nämlich die Helden ganz ernsthaft in die
gegenwärtigen Machtstrukturen zu situieren, nimmt <i>„The Boys“</i>
wirklich ernst, findet bei Zeitlupen-Gore und cooler Musik aber zu
keinen erhellenden Einsichten.</span> </div>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-77868334186685404552019-11-18T16:12:00.000+01:002019-11-25T11:52:43.077+01:00Wellen reiten - "Das Meer war ruhig" [JP '91 | Takeshi Kitano]<span style="font-size: small;"></span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4hjU3VhbNDNsGWgJf75PS2DDBXbXknvVavV9_XjA7jFAlCiUTTfUyPwMBX_tWW_e6W4dpYLsu20ij4kPLPkdCXi96ua1FMIP3EqGG0q68XOn8ALZE53Ad61xKyUgwTq8xRaRvZlNm_kA/s1600/Meer-2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="422" data-original-width="750" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4hjU3VhbNDNsGWgJf75PS2DDBXbXknvVavV9_XjA7jFAlCiUTTfUyPwMBX_tWW_e6W4dpYLsu20ij4kPLPkdCXi96ua1FMIP3EqGG0q68XOn8ALZE53Ad61xKyUgwTq8xRaRvZlNm_kA/s320/Meer-2.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><span style="color: black; font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Fun
Fact: die Müllabfuhr hinterlässt beim Abholen des Mülls immer selbst ein bisschen Müll. Bei dieser Müllabfuhr,
jedenfalls, arbeitet ein junger Mann, der nicht hört und nicht
spricht, aber natürlich trotzdem erzählt. Sein Körper erzählt
beim Reiten der Wellen mit seinem notdürftig reparierten Surfboard,
sein Gesicht erzählt, wenn es stoisch auf den Horizont, auf das Meer
ausgerichtet ist. So wie dieser Film erzählt, gerade wenn nicht
gesprochen wird, wenn sich die Prozesse wiederholen und wiederholen
und wiederholen, bis der Stand auf dem Board ganz fest geworden ist
und jede Welle eine Einladung. Der Film genießt zudem das Privileg,
von der Musik Joe Hisaishis beseelt zu werden. Erst diese lässt die
Bilder melancholisch flimmern. Ich musste an den viel späteren
<i>„Paterson“</i> von Jarmusch denken, der konzeptionell natürlich viel
klarer und ausgefuchster ist. Das hemdsärmelige, rohe, filmisch
nicht immer ganz glückende von <i>„Das Meer war ruhig“</i> doppelt sich
interessanterweise auch in der dezenten
Aufstiegsgeschichte des Protagonisten. Vielleicht ist der Film das
Äquivalenz-Stück zu den Slacker- und Surfer-Filmen aus den USA,
wenngleich die kulturellen Unterschiede offenkundig sind. Statt eines
ziellosen Umherirrens, findet der Protagonist ja gerade zum scheinbar
ersten Mal in seinem Leben zu einem Ziel und ist den gesamten Film
über ganz und gar fokussiert darauf, ein besserer Surfer zu werden.
Das äußert sich im Film dann darin, dass er es bis in das
Halbfinale eines regionalen Surf-Wettbewerbs schafft. Das war es dann
aber auch schon. Es gibt keinen dramatischen Finalsieg, keine
jubelnde Menge, sondern einfach nur den deutlichen Fortschritt der
eigenen Fertigkeiten und den Respekt der Surfer-Kollegen. Zum Schluss
lässt Kitano nochmal alle Figuren seines Filmes ganz im Doku-Stil
mit ihren Surfboards in die Kamera blicken, Joe Hisaishi und seine
Musik ziehen einem Schuhe mitsamt Socken aus, dann ist der Film zu
Ende. Manchmal ist es einfach ganz einfach.</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-60895958518645699902019-10-15T18:21:00.000+02:002019-10-15T18:21:04.847+02:00Muskeln mit Herz - "Lock Up" [US '89 | John Flynn]<span style="font-size: small;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3ABk_h52rd8BGMzZSpo7QkNwJ2OvIbAMu2XhfoaV5fwUAYSTPqsAYXTgRh6x18WhB7642POV7EdBcd2aQtzeCh4RLn1v8Y_tY6lyCMzxCVmEkFOk9MUQ8gmncYRa7nZRrvyZmMO2SPuE/s1600/Lock-Up-film-images-9cd33153-13f3-492a-827b-48a418a3ffc.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1170" data-original-width="780" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3ABk_h52rd8BGMzZSpo7QkNwJ2OvIbAMu2XhfoaV5fwUAYSTPqsAYXTgRh6x18WhB7642POV7EdBcd2aQtzeCh4RLn1v8Y_tY6lyCMzxCVmEkFOk9MUQ8gmncYRa7nZRrvyZmMO2SPuE/s320/Lock-Up-film-images-9cd33153-13f3-492a-827b-48a418a3ffc.jpg" width="213" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: 'Trebuchet MS', sans-serif;">Ich kann mich an den Vater meiner
Mutter, meinen Opa, kaum erinnern. Er ist wohl ein lieber Mann
gewesen und hat mit mir als Kleinkind sehr viel gespielt. Mit Blick
auf dessen VHS-Sammlung hätte man diese Sensibilität vielleicht
nicht sofort erahnt. Neben einigen Disney-Filmen für die Enkel,
bestand diese nämlich fast ausschließlich aus Kriegs- und
Actionfilmen der 80er und 90er Jahre. Die Cover dieser Filme haben
sich mir, anders als die Titel, fest eingebrannt. Eines dieser Cover
zeigte Sylvester Stallone in Handschellen, die dieser fest gespannt
vor sich hielt. Die gestählten Muskeln von Stallone machten einen
Glauben, er könnte die Ketten jeden Moment zum Bersten bringen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Das Cover gehörte zum Film <i>„Lock Up“</i>
- und kannte man wie ich bisher nur dieses grandiose Cover, rechnete
man möglicherweise mit einem raubeinigen Gefängnis-Film und
erwartete Stallone als unverwüstliche Kampfmaschine, die
möglicherweise eine Häftlings-Revolte anzettelt, eine Gang gründet
oder was man als harter Kerl in einem Gefängnis halt sonst so macht.
Doch wie so viele von Stallones Rollen, die im Nachhinein zur tumben
Haudrauf-Figur umgedeutet oder schlichtweg falsch erinnert wurden,
ist dessen Figur auch in diesem Film um ein vielfaches sensibler als
es der Blick auf das Cover erahnen lässt. Ähnlich wie John Rambo
widerfährt Stallone als Musterhäftling Frank Leone vor allem jede
Menge Unrecht und jeder Gewaltakt, der von ihm ausgeht, ist eine
Gegenreaktion auf die Intrigen von Gefängnisdirektor Drumgoole, der
von Donald Sutherland in etwa dem selben Modus gespielt wird, in dem
Lena Headey die finale Staffel <i>„Game of Thrones“</i> Wein-schlürfend
absolvierte. Der fiese Direktor hat jedenfalls noch eine
persönliche Rechnung mit Frank offen, steht andauernd am Fenster und
grinst ein wenig schräg. Die Figur lässt sich dabei als
Verkörperung der Vergeltungsjustiz lesen, die in seinen ständigen
Versuchen, Stallones Figur zu provozieren, die Vergeltungsfantasien
in diesem zu wecken versucht, um schlussendlich das eigene,
System-inhärente Handeln zu legitimieren.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">In einer wunderbaren Montage
restaurieren Stallone und seine Kumpels einen schicken Oldtimer, alle
haben mächtig Spaß, Stallone gefällt sich in der Rolle des
ruhigen, strategisch denkenden Mechanikers, den er in seiner Karriere
immer wieder gegeben hat und in der <i>„Expandables“</i>-Reihe bewusst
forcierte, aus Jux und Tollerei bespritzen sich die Jungs noch mit
ein bisschen Kühlflüssigkeit und Lackierfarbe und sie gehen voll
auf in dieser gemeinsamen Tätigkeit, etwas vermeintlich Ausrangiertes
und Kaputtes wieder aufzubauen – das Auto also als Symbol für den
Resozialisierungsgedanken.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Im Anschluss an diese Montage darf
einer von Stallones Gefängnis-Kollegen (Larry Romano, der den Macho
Ricky in <i>„The King of Queens“</i> spielte und hier einen Macho spielt)
ein paar Runden mit dem restaurierten Auto in der Werkstatt drehen,
nachdem er Stallone erzählt, dass er lebenslänglich bekommen hat
und nie die Chance hatte, richtig Auto fahren zu lernen. Bei
ausgeschaltetem Motor schiebt Stallone also das Auto, sein Kumpel
Romano darf etwas lenken üben und Stallone beginnt den Raum der
Werkstatt in seiner Imagination umzugestalten. In ihren Fantasien
drehen sie dann ein paar Runden über den Broadway, halten Ausschau
nach heißen Bräuten und haben einfach eine gute Zeit. In diesen
kurzen, prägnanten Szenen wird das Auto als Symbol extremst
aufgeladen, weswegen die darauf folgenden Szenen umso beeindruckender
sind. Nach einer kurzen Spritztour bis in den Innenhof des
Gefängnisses wird das Auto vor den Augen der Insassen, auf direktem
Befehl vom fiesen Direktor, nämlich komplett zu Klump gehauen. Und
das ist ganz großartig, weil dort zum einen Männer stehen, die ein
schönes Auto zerstört sehen müssen, zum anderen, weil dort auch
ein Symbol aus einer Welt getilgt werden soll, in der jede Form der
Resozialisierung verunmöglicht wird.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Der Film bringt Stallone immer wieder
in die Position Vergeltung üben zu können, um sie dann abzulehnen.
Das gipfelt in einer finalen Konfrontation, Sutherland auf dem
elektrischen Stuhl, Stallone am Schalter, und kulminiert in einem
Plädoyer gegen die Vergeltungslogik des US-amerikanischen
Justiz-Apparats. Auffällig ist auch, wie von allen Gefängnis-Wärtern
vor allem die Schwarzen zunehmend mit den Methoden des Direktors zu
hadern beginnen und sich schlussendlich gegen ihn stellen.
Überraschend ist das allerdings nicht, wenn man bedenkt, dass vor
allem Afro-Amerikaner unter dem zunehmend privatisierten
Gefängnis-System zu leiden haben.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Das alles klingt vielleicht nach einem
ziemlich grandiosen Film, doch trotz dieses hochspannenden Subtextes,
geht <i>„Lock Up“</i> ziemlich raubeinig mit seinem Thema um. Die
Fronten sind sehr schnell klar, die Figuren zügig auserzählt und
die wirklich hervorstechenden Szenen nehmen nur einen Bruchteil des
Filmes ein. Generell haut recht wenig wirklich rein, weder das
Football-Spiel im Innenhof, noch die Schlägereien machen in Sachen
Action richtig Lust, was vielleicht sogar mehr mit dem amerikanischen
Actionkino in seiner Gesamtheit als mit diesem speziellen Fall zu tun
hat. Stallone macht aber Spaß und atmosphärische Bilder tragen ganz
gut durch den Film, dem thematisch verwandten, unsagbar hässlichen
und vor allem unsagbar öden <i>„Escape Plan“</i> ist <i>„Lock Up“</i>
sowieso jederzeit vorzuziehen. </span></div>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-23294713419578221352019-09-29T18:57:00.000+02:002019-09-29T18:57:26.893+02:00Killeraugen - "Alita: Battle Angel" [US '19 | Robert Rodriguez]<span style="font-size: small;"></span>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGERQfxmr8ALlsAZWjIbvJRP9FEpcGv-TCgJDSKUinen0rkm3-rziX3goR1TVnFDYDszDnQ1R5SoMj7bmAnrX950M9zePG8S-32gS70fHO8d1Vy_AR3BRFujKZlzPggi3wXsH8O_Zxk8w/s1600/https---blogs-images.forbes.com-olliebarder-files-2019-02-alita_battle_angel_movie1-1200x675.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="540" data-original-width="960" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGERQfxmr8ALlsAZWjIbvJRP9FEpcGv-TCgJDSKUinen0rkm3-rziX3goR1TVnFDYDszDnQ1R5SoMj7bmAnrX950M9zePG8S-32gS70fHO8d1Vy_AR3BRFujKZlzPggi3wXsH8O_Zxk8w/s320/https---blogs-images.forbes.com-olliebarder-files-2019-02-alita_battle_angel_movie1-1200x675.jpg" width="320" /></a></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: left;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Waltz
spielt das alles - mittlerweile gewohntermaßen - vollkommen planlos
und gedanklich schon im Feierabend. Aber wer will es ihm verdenken,
im Karriereherbst werden sich endlich die Taschen voll gemacht, der
Stoff ist egal, also verschlägt es ihn abermals ins Green
Screen-Wunderland und der zentrale Spielpartner kommt aus dem
Computer. Dieser ist ironischerweise einer der wenigen Lichtblicke in
diesem seelenlosen Film, der sich weder traut, Trash zu feiern, noch
in die philosophischen Untiefen anderer Cyberpunk-Stoffe vorzustoßen.
Im Gesicht von Alita spielt sich eine ganze Bandbreite von Emotionen
glaubwürdig ab und in ihren Kulleraugen kann man sich, ganz im
Gegensatz zu einer total anonym bleibenden Welt, zeitweise verlieren.
Der Plot ist im Vergleich zur Anime-Adaption von 1993 gleich
geblieben, Rodriguez und sein Team schaffen es bei der doppelten
Laufzeit aber sogar doppelt so wenig Spaß zu machen. Das soll
weniger fies klingen als es gemeint ist, im Grunde hatte ich mich auf
jene Sorte „Alternativ-Blockbuster“ gefreut, wie es Bessons
spaßiger <i>„Valerian“</i> 2017 bot - was wiederum alternativer klingt
als es gemeint ist. </span></div>
</span></span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-784359037728612902019-08-22T10:51:00.000+02:002019-08-22T18:40:38.403+02:00Die Grenzen der Zivilisation - "Bone Tomahawk" [US '15 | S. Craig Zahler]<span style="font-size: small;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQpqkTuBAAz0oJDPK2-tApoTWnNMceISKEUhFOKcqBEkvAED3SbpEJ4hk090KssyQz6a-xczsHWo-8RONQnruuDTWAdIwl1vxQPUVhkzqndvmtudfboGMO8e5Nothn9qiKQqA8cinMq4c/s1600/bone-tomahawk.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="455" data-original-width="1088" height="133" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQpqkTuBAAz0oJDPK2-tApoTWnNMceISKEUhFOKcqBEkvAED3SbpEJ4hk090KssyQz6a-xczsHWo-8RONQnruuDTWAdIwl1vxQPUVhkzqndvmtudfboGMO8e5Nothn9qiKQqA8cinMq4c/s320/bone-tomahawk.png" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: 'Trebuchet MS', sans-serif;">Ein Cowboy auf Krücken, ein Sheriff,
ein alter Kauz, ein Revolverheld. An der Frontier, dem finalen
Grenzabschnitt unerforschter Wildnis, an der das Licht der
Zivilisation noch nicht jeden Schatten vertrieben hat, machen sie
sich auf die Suche nach einer Gruppe Entführter und einer Damsel in
Distress. Diese ist die klügste von allen, eine Medizinerin, die
stoisch ihrer Arbeit nachgeht und der Zahler die schönste Zeile
dieses an schönen Zeilen nicht gerade armen Filmes in den Mund legt:
"This is why frontier-life is so difficult. Not because of the
Indians or the elements but because of the idiots", erklärt
diese entnervt aus der Zelle ihrer Entführer heraus. Das Versprechen
des Manifest Destiny für einen Neuanfang in der neuen Welt, die
ganze Erzählung eines schicksalshaften, humanistischen
Zivilisierungs-Projektes, ist hier längst eine blasse Erinnerung
geworden.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Die Realität ist ernüchternd: man
droht durch kannibalische Indianer ohne Sprache und ohne Kultur mit
Haut und Haaren verspeist zu werden. Der Weg zu den
Kannibalen-Indianern und damit in ein grausames Schicksal ist ebenso
ernüchternd. Die solidarische Mission der Gruppe ist eine einzige
Tortur, ein unaufhörliches Schwitzen in dicken Klamotten, eine ewige
Reiterei und Lauferei gegen die unwirtliche Mitwelt, mit kurzen
Schlafphasen, die durch die ständige Bedrohung durch kriminelle
Streuner-Banden nie wirklich geruhsam sind. Solchen Halunken schreibt
Zahler auch die plakativsten aller Zeilen auf den Leib. Im
Territorium der Kannibalen-Indianer, über die Zahler einen anderen
Ureinwohner gleich zu Beginn erklären lässt, dass diese nichts mit
den anderen indigenen Stämmen des Landes zu tun hätten, behauptet
einer dieser raubenden und mordenden Bastarde, dass sie sich vor
Indianern nicht zu fürchten hätten, da sie ja zivilisierte Männer
seien – dabei kratzt er sich mit dem Revolver genüsslich im
Schritt. Zivilisiertheit als Selbstzuschreibung und gleichzeitiger
Abwertungsversuch des Wilden, des Anderen. Zivilisiertheit als
Legitimation für koloniale Expansionsbestrebungen.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Trebuchet MS, sans-serif;">Und es stellt sich die Frage, was
Zivilisiertheit denn nun tatsächlich bedeuten könnte in dieser
brutalen Scheißwelt. Der Cowboy auf Krücken, überhaupt das
schönste und vieldeutigste Bild in diesem an schönen Bildern eher
armen Filmes, handelt aus Liebe zu seiner Frau, der Sheriff aus einem
Gefühl des Pflichtbewusstseins heraus und der alte Kauz spricht
andauernd vom schönen Leben, der Erinnerung an gute Zeiten und
träumt davon, ein Buch in einer Badewanne lesen zu können, denn
nirgends fühle er sich besser als im heißen Wasser der Badewanne.
Womöglich verkörpern sie alle zivilisatorische Ideale, während der
Revolverheld lediglich vom Wunsch nach Rache beseelt ist und deswegen
am weitesten von ihnen entfernt liegt. Die Mittel, die sie alle
gebrauchen, um ihre zivilisatorischen Ideale zu verteidigen, sind
denen der Wilden dennoch ganz ähnlich. Gewalt inszeniert Zahler
nicht als ein heroisches schneller-ziehen, sondern als brutalen
Überlebenskampf. Der Titel-gebende Bone Tomahawk wird dabei notfalls
zur eigenen Waffe, während der Wilde sich am Repetiergewehr des
zivilisierten Mannes versucht. Beide Waffen töten. Lieber er als
ich. Hauptsache man kommt aus der Dunkelheit der Frontier irgendwie
wieder lebendig heraus – bevor sie einen gänzlich verschlungen
hat. </span></div>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-43051736151582937112019-07-26T12:09:00.002+02:002019-07-26T12:09:44.294+02:00Zeugen der eigenen Erinnerung - "True Detective" [US '19 | Season 3] <div style="margin-bottom: 0cm;">
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIwL8H882o0RXOz-M1ytZ2XMSu9R__7GvGVA27kXuTHUWSN0dIBtGc6Bz8MLTrQt_Ycq_zwh_gi8UDMJ4Bd3aeX7YYv6GQ7cTN9oqZ64UI4hqo4xRxQjSSDwh3Lb50Jcof3DmRp4nMwL4/s1600/td3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="431" data-original-width="767" height="179" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIwL8H882o0RXOz-M1ytZ2XMSu9R__7GvGVA27kXuTHUWSN0dIBtGc6Bz8MLTrQt_Ycq_zwh_gi8UDMJ4Bd3aeX7YYv6GQ7cTN9oqZ64UI4hqo4xRxQjSSDwh3Lb50Jcof3DmRp4nMwL4/s320/td3.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Zeitlinien, die verschmelzen, Figuren,
die trauern, Figuren, die suchen, aber nicht finden können. Da sind
Menschen, die alt werden und nie erlöst sind von den Schulden der
Vergangenheit. Da sind Menschen, die sich schuldig gemacht haben. Die
Suche einzustellen, heißt das Erinnern einzustellen, heißt zu
vergessen. Erinnerung und Konzepte von Männlichkeit haben Pizzolatto
seit jeher beschäftigt, sie sind wiederkehrende Themen in einer
ständigen künstlerischen Selbstbefragung. Nun erweitert er diese
Themen um Beobachtungen zum Alltagsrassismus in den USA. Sie treten
jedoch lediglich als Begleiterscheinungen eines Kriminalfalles auf,
der seine Spuren unabhängig von Hauptfarbe (und Geschlecht) in jedem
Beteiligten hinterlässt.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Da gibt es dann ganz rührende Momente
zweier alter, vereinsamter Männer, die sich von ihren Gefühlen
erzählen, und da ist Enttäuschung, Trauer und Wut sich selbst und
dem anderen gegenüber. Da gibt es das patentierte Dialogisieren im
Auto vor künstlichen Rückprojektionen, die die Karre fast schweben
lassen, beide sinnieren tief grummelnd über den Fall - hier schwebte
<i>„True Detective“</i> schon immer an der Grenze zur Albernheit. Und da
gibt es Szenen einer Ehe, die überhaupt nicht albern sind, sondern
die ein sukzessives Entzweien und wieder zueinander finden schildern,
ohne überdramatisierte Eskalationen zu bemühen.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Ästhetisch will diese Staffel derweil
nie so wirklich ein Eigenleben entwickeln, bleibt stets redselig,
manchmal öde redselig, und lässt seine Bilder selten auf eigenen
Füßen stehen, weil man ihrer Kraft (vielleicht zu Recht) nicht ganz
vertraut. Filmisches und literarisches Denken griff in der ersten
Staffel noch auf produktive Weise ineinander, setzte Synergien frei
und wertete das jeweils andere auf, hier ist ein gewisser Stil
erkennbar, der aber keine individuelle Handschrift sichtbar macht und
die Schatten vermissen lässt, die die Geschichte beständig auf
seine Figuren wirft. Aber das ist ohnehin ein Problem in diesem
goldenen Serienzeitalter, das beileibe nicht nur <i>„True Detective“</i>
betrifft: nach der ersten Folge ästhetisch auserzählt zu sein.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Wo die zweite Staffel komplexe
Verbindungen zwischen Charakteren und Milieus herstellte, ist die
dritte Staffel wieder ganz auf wenige Charaktere und ihre Psychologie
fokussiert. Und Pizzolatto hat sich spürbar weiterentwickelt:
hinfort sind die lebensphilosophischen Einschübe seines Alter Egos
Rust; stattdessen wird ein Interesse an Lebenswirklichkeiten
sichtbar, die nicht der eigenen entsprechen. Das unter der Oberfläche
Brodelnde der ersten Staffel ist noch da, aber ohne den okkulten
Überbau. Da ist noch ein Schrecken, der nicht weichen will, eine
Erinnerung, die nicht vergessen werden kann, da ist aber auch eine
Liebe zwischen zwei Menschen, dem schwierigen, manischen Cop und der
klugen Schriftstellerin, die nicht zerbrechen muss, um tragisch zu
sein. Und da ist eine mindestens ebenso rührende Liebe zwischen zwei
Männern, die der Stolz viel zu lange voneinander getrennt hielt. Vor
allem sind da Gesichter, in denen man lesen möchte – und denen man
bereit ist, zu verzeihen.
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span>
</div>
</div>
Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-47695824108842112462019-06-04T19:44:00.000+02:002019-06-05T00:21:26.821+02:00Schlechtes Wetter - "Godzilla: King of the Monsters" [US '19 | Michael Dougherty]<span style="font-size: small;"></span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg3zyodr3ZGgqUaRfwwtxwfoJXwYS421K7EFVg7ZmKV3BUbgkx8O_CQGCar-iTh_HDKnbAf7cHr1oeHvZ_IxHySMS5IXu4rA973y-U6pafgR211BpeR7y7Y9RFpOLy0P87VbVBJ7xpJCME/s1600/godzilla.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="151" data-original-width="334" height="144" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg3zyodr3ZGgqUaRfwwtxwfoJXwYS421K7EFVg7ZmKV3BUbgkx8O_CQGCar-iTh_HDKnbAf7cHr1oeHvZ_IxHySMS5IXu4rA973y-U6pafgR211BpeR7y7Y9RFpOLy0P87VbVBJ7xpJCME/s320/godzilla.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: left;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Nach Edwards klug inszeniertem
Weltenbrand jetzt der Ausverkauf am Grabbeltisch. Mittlerweile will
ein ganzes Pack an Titanen Godzilla an den Kragen und macht dabei den
Globus zum Kriegsschauplatz. Alles ist etwas größer, alles ein
bisschen teurer. Aber von der behauptet Epik ist nichts zu spüren,
denn keine Sensation wird richtig verkauft und keine Enthüllung
sorgsam vorbereitet. Wozu auch, sehen tut man hier sowieso nichts, ständig
ist es dunkel und das Wetter schlecht. Zudem wird ausnahmslos jeder Kampf zwischen den Mostern mit dem Überlebenskampf der menschlichen Protagonisten am Boden
parallelisiert. Dort wackelt die Kamera wie in einer schlechten
„</span><i style="font-family: 'Trebuchet MS', sans-serif;">Bourne</i><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">“-Kopie -das Resultat ist Bildmatsch mit lauter Musik. Für die Dutzend farbenfrohen, poetischen Bilder und die bisweilen wunderbar schwelgende Musik genügt ein Blick in die Trailer - viel mehr als das hat man sich nicht aufgespart. Das
schlimmste sind jedoch die Figuren: die menschlichen Protagonisten und ihr
tragisches Familienschicksal sind Ausgangspunkt und Zentrum des
Films. Ständig müssen die drei Blassbacken ihren Verlust anderen unter die Nase reiben; selbst bei wichtigen Regierungssitzungen wird
das Private über den Videochat öffentlich verhandelt. Dazu kommen
Raumladungen unterbelichteter Amis, die immer nur darauf warten, den
nächsten dämlichen Spruch abzulassen. Warum wer was überhaupt
tut, ergibt hier ohnehin keinen Sinn. Ein Ärgernis. </span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-7950584892055427212019-05-29T18:22:00.000+02:002019-05-29T18:22:12.464+02:00Leuten beim schauen zuschauen - Zur Rezeption der achten Staffel „Game of Thrones“<span style="font-size: small;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjilDm-iVWLB3GSXM_YhkvS1Raqb9DFw1wjKFlZXnt7M282TJNp0KI2IrC6i2pE7IDoXLoU2yc1Uz7XtmFuGo_EdatouqocZBzj0TMuPK6WpG5Bbo7nLkD1ZxH78_pnQnyoOn5cECh2mms/s1600/Burlington+Bar.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1440" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjilDm-iVWLB3GSXM_YhkvS1Raqb9DFw1wjKFlZXnt7M282TJNp0KI2IrC6i2pE7IDoXLoU2yc1Uz7XtmFuGo_EdatouqocZBzj0TMuPK6WpG5Bbo7nLkD1ZxH78_pnQnyoOn5cECh2mms/s320/Burlington+Bar.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ausschnitt aus einem Reaction video zur finalen Episode</td></tr>
</tbody></table>
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Seit der sechsten Staffel der Serie ist
es zu einer Art Tradition für mich geworden, nach der neuesten
Episode auf YouTube Reaction videos zu den zentralen Szenen der Folge
zu schauen. Das heißt: ich schaue, nachdem ich die aktuelle Folge
geschaut habe, noch einmal anderen, mir nicht näher bekannten Leute
dabei zu, wie sie die selbe Episode schauen und darauf reagieren. So
weit, so absurd. Ich kann nicht genau sagen, warum sich dieses
Prozedere zu einer Tradition verfestigt hat, denn die meiste Zeit
schäme ich mich für die Reaktionen der gezeigten Leute fremd. Am
liebsten schaue ich die Reaction videos aus der Chicagoer Burlington
Bar, in der die Gäste die Geschehnisse der Serie als public viewing
gemeinsam verfolgen. Nach ein paar Videos begegnen einem dabei die
immer gleichen Gesichter aus den ersten Reihen und damit sich
wiederholende Muster und Modi der Rezeption.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br />
</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Die Reaktionen der Zuschauer reichen
dabei von großen Augen, über Tränen, aufgeplusterte Backen,
facepalms bis zu euphorisierten „Whoo“ oder „Yeah“-Rufen als
Kommentar auf besonders gelungene Szenen. Interessant wird es dann,
wenn die Stimmung der Serie direkt auf die Bar-Gesellschaft
übergreift und performativ angeeignet wird. Dann wird der Raum der
Bar zu einer Art Erweiterung des fiktiven Raumes und dem neu
gekrönten Monarchen wird gemeinsam mit den fiktiven Figuren der
Serienwelt die Treue geschworen („To the Queen of the North!“)
oder in ausufernden Party-Folgen (E04) symbolisch mit den Charakteren angestoßen. Hier reicht die Fiktion also bis in die
Wirklichkeit hinein. Die Geschehnisse der Episode werden auf diese
Weise nicht nur permanent beurteilt, bewertet und eingeordnet, in der
Performanz der Zuschauer scheint sich in diesen Momenten auch die
Sehnsucht auszudrücken, ganz in der Fiktion der Welt, seinen Figuren
und Handlungen aufzugehen.</span></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Bisweilen gleicht die Stimmung während
der Sichtung einer Folge der eines Fußballspiels. Darüber hinaus
werden auch strukturelle Parallelen zu einem solchen sichtbar: Wie
bei einem Fußballspiel gibt es Teams (die konkurrierenden
Adelshäuser von Westeros), ein Spielfeld und ein (un-)geschriebenes
Regelwerk (die Welt von Westeros, die Regeln der Erbmonarchie) und
wenn eine Figur eine andere ausgeschaltet hat, dann kommt dies einem
Tor oder einem Punkt gleich, der einen näher an den finalen Sieg
(den Eisernen Thron) bringt. Die große Kunst von <i>„Game of Thrones“</i>
lag nun aus meiner Sicht lange darin, dass die Serie es vermochte,
den Zuschauer in die Lage zu versetzen, auch für das Tor einer
eigentlich gegnerischen Mannschaft zu jubeln und über den Treffer
des eigenen Teams lieber verstummen zu wollen. Die Ambivalenz, die zu
diesen ebenso ambivalenten, unklaren Gefühlslagen führte, blieb bis
zum Ende der Serie ein Element, erlitt aber einen deutlichen
Bedeutungsverlust seit die Serienmacher mit Staffel 5 allmählich von
den Vorlagen abweichen mussten.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Nun führen Ambivalenzen selten zu
guten Reaction videos. Die Drehbücher der neuesten Staffeln erwecken
den Eindruck, Benioff und Weiss schrieben mittlerweile eine Serie für
die Leute aus der Burlington Bar. Die Ambivalenz wird dabei immer
wieder dem Effekt geopfert. Zugleich sind die Szenen immer öfter auf
eine möglichst gleichförmige emotionale Reaktion ausgelegt. Ein
befriedigendes gemeinschaftliches Seherlebnis entsteht dann dadurch,
dass alle das selbe fühlen. Wie schwer nun diese Entwicklung zum
Kitsch für den Einzelnen wiegt, hängt maßgeblich von der eigenen
Beziehung zur Serie ab. Buchleser, Gelegenheitsgucker und
Feuilletonisten standen sich in der Rezeption der Serie immer wieder
feindlich gegenüber, ohne die Form der Kritik des jeweils anderen
wirklich verstehen zu wollen. Stattdessen wähnte sich jeder in
seiner Zugangsweise zum Stoff auf der richtigen Seite. Wo das
Feuilleton populäre Serien wie <i>„Game of Thrones“</i> bisweilen nur
noch zum Stichwortgeber für realpolitische oder akademische Diskurse
degradiert, vergisst der Buchleser gelegentlich, welche Konsequenzen
sich aus der Adaption in ein anderes Medium ergeben (müssen).</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Ich persönlich versuchte mich in
mehrfacher Hinsicht von zwei Seiten zu nähern, also die Serie
zunächst in seinen ästhetischen und filmtechnischen Dimensionen
ernst zu nehmen, ohne Fragen nach der Plausibilität und (vor allem
charakterlichen) Konsistenz gänzlich ignorieren zu wollen und mich
dafür nicht nur von den literarischen Vorlagen ausgehend zu nähern,
sondern auch den gegenwärtigen Blockbustern, mit denen man die Serie
durch ihren Event-Charakter sicherlich auch vergleichen kann. Während
für die ersten vier Staffeln ein Vergleich zu den Buchvorlagen näher
lag, scheint mir inzwischen ein Vergleich zu den Superhelden-Filmen
des Kinos angebrachter.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Während der achten Staffel schlugen
die Reaktionen zu dieser mal in die eine, mal in die andere Richtung
aus. Die Vehemenz der Online geführten Debatten um den IQ der
Showrunner befremdete dabei ebenso, wie die demonstrativen
Gegenreaktionen derer, die die Macher vor jeder Kritik zu
immunisieren versuchten. In diesem überhitzten, hysterischen Diskurs
zu einer klaren Haltung zu finden, fiel mir immer schwerer. Das mag
ironischerweise sogar mit einer Form der Überinformation durch das
Internet zusammenhängen, in der alle möglichen Details der Staffel
bereits erschöpfend diskutiert und alle möglichen Kaffeebecher und
Plastikflaschen, die sich versehentlich auf das Set bzw. in die
Fiktion der Serie verirrt hatten, identifiziert worden sind. Die
Intensität und der schiere Umfang des Diskurses schien dabei schon
lange nicht mehr durch die Komplexität des Gegenstandes
gerechtfertigt. Deswegen bin ich im Moment vor allem froh darüber, dass
der ganze Wahnsinn endlich ein Ende gefunden hat - und dass es noch
keine Reaction videos zu Büchern gibt.</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-34798460628284049542019-05-11T19:24:00.000+02:002019-05-11T19:24:02.391+02:00Eine Ästhetik der Verschwörung - "Dark City" [US '98 | Alex Proyas]<span style="font-size: small;">
</span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPpDZLMPQSftsBGPtoEaoHUBaEI6OqYxNKUMeGqm7EUdTqJXr7YPrLvhu9YEvFf-68kpY-_621OHAavurODtXgyGs25TGXJS82OOZuNPaWjRZ2PQcszJaMJ4c3WRHjcsbhv-IPYFB7q-U/s1600/DarkCity5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="502" data-original-width="1200" height="133" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPpDZLMPQSftsBGPtoEaoHUBaEI6OqYxNKUMeGqm7EUdTqJXr7YPrLvhu9YEvFf-68kpY-_621OHAavurODtXgyGs25TGXJS82OOZuNPaWjRZ2PQcszJaMJ4c3WRHjcsbhv-IPYFB7q-U/s320/DarkCity5.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Die Paranoia des
Verschwörungstheoretikers findet in diesem Kino entkernter
Realitäten ihren Platz. Hinter jeder Tür ein Abgrund, der zur
Bedrohung werden könnte, hinter jeder Wand ein Hohlraum der
Geheimnisse und ein Geheimbund, der sie hütet. Unter allen
architektonischen Strukturen eine weitere Struktur, ein doppelter
Boden, eine zweite Realität, die echte Realität, die die wahren
Herrschaftsstrukturen sichtbar macht. Einen ganzen Film über die
Architektur seiner Sets zu erzählen, und damit die Kunst des
expressionistischen Stummfilms in die Gegenwart zu tragen, blitzt
auch in <i>"Dark City"</i> auf, um gleichsam als faszinierende
filmtheoretische Überlegung als eben solche zu verbleiben. In der
Praxis muss erzählt werden – und zwar bisweilen ausschweifend. Die
Set-Konstruktionen sehen nicht billig aus und das Geld muss wieder
rein. Der kleinste gemeinsame Nenner verlangt Exposition, eine
geleitende Hand, das Investment muss geschützt werden. Und doch
durchdringt diesen eigenartigen, irgendwie außer-weltlichen
Fiebertraum trotz spürbarer Studio-Interventionen auch stets eine
spürbare künstlerische Vision von einer Welt, in der jede Hoffnung
eine Totgeburt bleibt. Die Stadt des Filmes ist ein Niemandsland,
eine Konstruktion, Pastiche, eine Verlängerung jenes Molochs, das
Proyas in seiner Crow-Adaption zum ersten Mal auferstehen ließ. Die
Atmosphäre ist zutiefst beunruhigend an diesem Nicht-Ort, der vom
Zweifel an eine feste Realität und den damit einhergehenden
Glaubensverlust langsam aufgefressen wird. Die Angst hintergangen und gesteuert zu werden, keine Kontrolle über das eigene
Schicksal zu haben, das Unbehagen einer ganzen Dekade gelangt in den Häuserfassaden dieser Stadt zu einer ganz eigenen Ästhetik - einer Ästhetik der Verschwörung. </span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-55283163123748479822019-05-04T09:01:00.000+02:002019-05-04T11:49:23.106+02:00Die Eingekreiste - "The Silence of the Lambs" [US '91 | Jonathan Demme]<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEGB4vq5dvsjO1Oq41TDsLZ9gr1jr_9wihcQGxXpNYujgWSeJ3_9_QLZVBiAOFrbspgNOQ8HFXHy88oPU1-DE3NOD-Xr7sGmRzBOF86nHPQgqDuX-hZf8wK7-BYz39QCPeRH73ze-rw_U/s1600/schweigen.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="282" data-original-width="640" height="141" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEGB4vq5dvsjO1Oq41TDsLZ9gr1jr_9wihcQGxXpNYujgWSeJ3_9_QLZVBiAOFrbspgNOQ8HFXHy88oPU1-DE3NOD-Xr7sGmRzBOF86nHPQgqDuX-hZf8wK7-BYz39QCPeRH73ze-rw_U/s320/schweigen.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Agent Starling steht dort, ein starker
Wille in einem scheuen Blick, eingekreist. Aus einer Horde
Uniformierter mit Kaffeebecher sticht sie heraus und droht doch
unterzugehen. Den scheuen Blick, und den starken Willen, spielt Jodie
Foster so über jeden Zweifel erhaben, dass die kurzzeitige
Fokussierung des Films auf den zur Ikone gewordenen Hannibal Lecter
fast schon zum Ärgernis gerät. Diesen stilisiert Demme im
Mittelteil des Filmes über die Zuspitzung auf einen Twist endgültig
zum faszinierenden Mastermind, dem keine Streitmacht gewachsen ist
und der immer einen Ausweg zu finden scheint. Und er schwebt über
Starling wie der Analytiker über dem Analysand, der Vater über dem
Kind. Erst in der Schilderung von Starlings Ermittlungserfahrungen
wird <i>„The Silence of the Lambs“</i> spannend und lehrreich, ohne jene
verklärenden Posen von der „starken Frau“, die heute nicht mehr
fehlen dürfen. Starlings Blick weicht manchmal scheu zur Seite und
wird dann wieder ganz klar, geradezu forsch, fokussiert. Starling
darf zugleich schwach sein, Unsicherheit zeigen und sie darf sich
gegen die anständigen Avancen fremder Männer spielerisch zur Wehr
setzen. Starling schwitzt, Starling bricht heulend zusammen, Starling
wird vor Angst fast der Kackstift in die Hose getrieben. Und beim
genialischen Finale, wenn das Licht erlischt und wir sehen, was sie
nicht sieht, die Kamera uns in die Perspektive des Killers zwängt,
in die Rolle des Voyeurs, dann ist man ganz nah bei ihr.
</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-85630284214440044632019-04-28T13:17:00.000+02:002019-04-28T14:53:55.565+02:00Warum? - "Psycho" [US '98 | Gus Van Sant]<span style="font-size: small;">
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span><span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span></span></div>
<span style="font-size: small;">
</span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRA6BbCVNY2iDBVXPxNOkcpO3PijyQGNBDnofnXaPzrkaSjunGdp74pyWKvSdFmTBbLWwYjk5ggnOkAAv76iKMR2SEOJCPN_sE_80lI9aEYKjhHdzhqB89Mo2q2194VbIYtUnK7G6ZtNM/s1600/psycho-1998-01-630-75.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="280" data-original-width="630" height="142" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRA6BbCVNY2iDBVXPxNOkcpO3PijyQGNBDnofnXaPzrkaSjunGdp74pyWKvSdFmTBbLWwYjk5ggnOkAAv76iKMR2SEOJCPN_sE_80lI9aEYKjhHdzhqB89Mo2q2194VbIYtUnK7G6ZtNM/s320/psycho-1998-01-630-75.jpg" width="320" /></a></span></div>
<span style="font-size: small;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"></span>
</span>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span></div>
<span style="font-size: small;">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Das postmoderne amerikanische Kino der
1990er Jahre fasst vielleicht kein Filmprojekt besser zusammen als
dieses. Van Sants tollkühner Versuch, Hitchcocks Slasher-Klassiker
<i>„Psycho“</i> von 1960 penibel rekonstruieren zu wollen, kündigte
gleichsam und fast schon prophetisch die Remakes, Reboots, Prequels
und Sequels von Heute an. Jede Einstellung des Meisters drehte Van
Sant noch einmal, mit neuen Gesichtern, aber mit alten Cameos und mit
geschmeidigen Plansequenzen, wo die Technik Hitchcocks Vision einst
limitierte. Den Zeitgeist ignorierte er und bekam dabei
ironischerweise einen anderen zu fassen.
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Alle Kameraoperationen sind durch die
immense technische Weiterentwicklung mit solcher Leichtigkeit zu
realisieren, aber der Zweck, dem sie dienen sollen, ihr eigentlicher
Sinn, kann nicht gestiftet werden. Van Sant entlarvt seinen Film
schon früh als ernsthafte Unternehmung, statt als prinzipiell
reizvolle filmtheoretische Abhandlung über Sinn und Unsinn von
Neuauflagen. Statt die Unmöglichkeit eines solchen Remakes eben
gerade durch die exakte 1:1-Kopie zu demonstrieren, also auch
Filmfehler und technische Beschränkungen mit zu übernehmen (ganz zu
schweigen vom Schwarz-Weiß), erweitert er das Original immer wieder
durch eigene Bilder: vom sich verdunkelnden Himmel und der in
schierer Panik geweiteten Iris von Marion Crane in der
Duschmord-Szene bis zu ihrer Schwester Lila, die bei der finalen
Überwältigung von Norman Bates in den alten Lumpen seiner Mutter
nochmal nachtreten darf, statt wie ihre Kollegin von 1960 zur
Passivität verdammt zu sein.
</span></div>
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Solche Details deuten eine
Neuinterpretation oder zumindest eine behutsame Modernisierung des
Originals an – die Frauenrollen dürfen etwas mehr agieren und der
ikonische Duschmord wird durch assoziative Zwischenbilder den
damaligen Sehgewohnheiten angepasst. Gleichzeitig bleibt die gesamte
dramaturgische Struktur des Filmes unangetastet, selbst die Autos
werden vor hässlichen Rückprojektionen wieder gesteuert wie zu
Zeiten des Classical Hollywood. William H. Macy muss derweil mit
albernem Hut den Detektiv vergangener Dekaden mimen und ein
bemitleidenswerter Vince Vaughn arbeitet sich an der herausragenden
Performance von Anthony Perkins ab, der den inneren Kampf von Norman
Bates um seine Identität gegen eine drakonische Mutterfigur
noch in ein hypernervöses, fiebriges Spiel zu überführen
vermochte. Lediglich Julianne Moore gelingt es, in all dem Unsinn auf
wundersame Weise Haltung zu wahren. Als sei sie direkt vom <i>„Boogie
Nights“</i>-Set lässig herübergeschlendert und hätte einfach nur
Bock auf den Quatsch gehabt.
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Vielleicht hat sich Van Sant hiermit ja
tatsächlich einen nerdigen Meta-Kommentar auf die Filmkultur seiner
Zeit erlaubt, wenngleich dessen Änderungen am Ursprungsstoff
gänzlich anderes vermuten lassen. <i>„Psycho“</i> von 1960 funktioniert
noch heute, weil wir die Filmgeschichte beim Schauen des Filmes
mitdenken. Er funktioniert als Zeitkapsel, die das andere Schauspiel,
die andere Dramaturgie, die anderen Dialoge, sprich den gesamten
filmischen Impetus seiner Zeit, auch gleichsam zum Gegenstand einer
filmhistorischen Betrachtung machen. Einen über 30 Jahre alten Film
Szene für Szene, Sequenz für Sequenz auf exakt gleiche Weise
nachzudrehen und sich den selben durchschlagenden Erfolg zu erhoffen,
wäre anzunehmen, die Welt habe sich seitdem nicht mehr verändert.
Van Sant war sich dessen sicherlich bewusst. Vielleicht wäre Van
Sants Erwiderung auf das „Warum?“ also lediglich ein cooles
„Warum nicht?“ und <i>„Psycho“</i> ist am Ende vor allem das Produkt
eines jung gebliebenen, neugierigen Filmemachers, der die Erfahrung
des Drehs über sein denkbar langweiliges Resultat stellte. Nur um
sich am Ende nicht vorwerfen zu müssen, man habe nicht alles einmal
ausprobiert.
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</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1566223476184669115.post-2177776245880499392019-04-19T13:52:00.000+02:002019-04-19T13:52:59.189+02:00Opfer des Kommerz - "Psycho II" [US '83 | Richard Franklin]<span style="font-size: small;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"> <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjIDZzQgWlzBhHFRNzbfUUktN_JEXMBmdAFAIYaoaWSQ6gnSWc72kCnogg7I1Ee2bAC5RMw90HSjhy2XAmX9PiErpAEeok6Yfw6Ou5FohKgf4-epMRFNoYleQIDW1CR1VPU7CODoP8xqJE/s1600/psycho+2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="482" data-original-width="856" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjIDZzQgWlzBhHFRNzbfUUktN_JEXMBmdAFAIYaoaWSQ6gnSWc72kCnogg7I1Ee2bAC5RMw90HSjhy2XAmX9PiErpAEeok6Yfw6Ou5FohKgf4-epMRFNoYleQIDW1CR1VPU7CODoP8xqJE/s320/psycho+2.jpg" width="320" /></a></span></div>
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<div style="break-before: page; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Zunächst ein entgegen jeder Franchise-
und Sequel-Logik dekonstruierender Nachfolger zum unsterblichen
Hitchcock-Klassiker, der sich mit etlichen Einfällen an dessen
Ikonografie und dessen ikonischer Hauptfigur abarbeitet. Der Film
kann zudem, und vielmehr noch, problemlos als metafilmische
Abhandlung über die Slasher-Serien seiner Zeit gelesen werden.
Während Bates nach seiner vermeintlich erfolgreichen Rehabilitierung
mit den Gespenstern der Vergangenheit zu ringen hat, kämpfen die
antagonistischen Kräfte um Lila Loomis, Schwester der legendär ums
Leben gebrachten Marion Crane, mit ihrer Tochter Mary dafür, dass
dieser rückfällig wird. Um dieses Ziel zu erreichen ist ihnen jedes
Mittel recht; sie beschwören die Vergangenheit herauf, indem sie
Bates Mutter durch Verkleidungen und Telefonanrufe wieder auferstehen
lassen. Bates soll dadurch wieder in ihren Bann geraten – und
schlussendlich zum Mordversuch verleitet.
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Lila und Mary übernehmen gewissermaßen
die zweite Regie in diesem eigenartigen, höchst originellen Film.
Sie kämpfen für einen zweiten Teil, der den Gesetzmäßigkeiten des
Genres Folge leistet und Bates Reputation als Killer - nun auch in
Serie! - endgültig zementieren soll. Der Film befindet sich als
Konsequenz dieser Film-inhärenten Überlegungen im steten Konflikt
mit sich selbst, steht zwischen der Hommage und der Kopie, zwischen
Bates als Psychopath und unverhoffter Sympathieträger und letztlich
sogar zwischen den Genres. Diesen Konflikt, der sonst in den
Hinterzimmern der Filmstudios ausgetragen wird, zum
Gravitationszentrum einer Fortsetzung zu machen, ist nicht nur
hochgradig spannend, sondern auch seiner Zeit weit voraus. So viel
klugen Meta-Kommentar hätte selbst Kevin Williamson nicht in ein
Drehbuch verpacken können. Und so sollte dieser unglaubliche
seltsame, gut gedrehte, bisweilen fast parodistisch wirkende Film
auch gesehen werden – als geistiger Vorgänger zur <i>„Scream“</i>-Reihe
und seinen nachfolgenden, postmodernen Dekonstruktionsversuchen.</span></div>
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;"><br /></span>
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">
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<span style="font-family: "trebuchet ms" , sans-serif;">Mit Norman Bates, der im Kampf um seine
Vergangenheit und seine Autonomie schlussendlich den äußeren
Umständen erliegt, verliert auch der Film seinen offen ausgetragenen
Konflikt mit sich selbst. Er wird zum Franchise und bildet in einer
atemberaubenden Schluss-Einstellung den Startschuss für zwei weitere
Fortsetzungen. Das ist die eigentliche Tragik dieser Geschichte:
Norman Bates darf unter keinen Umständen genesen, indem er der
Einflusssphäre seiner geisterhaft präsenten Mutter entrinnt. Er
muss in der Gegenwart auf ewig zerrissen sein im Konflikt mit der
Vergangenheit um die Zukunft. Der Film macht klar, dass es keinen
anderen Weg gibt als die vernichtende Niederlage gegen die
Konvention, gegen die Kommerzialisierung und gegen die Logik des
Marktes. Kurzum: Norman Bates ist dazu verdammt, auf ewig zu töten.
Und mehr noch als ein Opfer seiner Mutter, muss er als Opfer des
Filmgeschäfts, also des Geschäfts mit dem Film, verstanden werden.</span></div>
</span>Kai Hornburghttp://www.blogger.com/profile/04154424456202454887noreply@blogger.com0